Lokalsport Wilde Tigers starten mit Heimsieg

Neuss · Zum Saisonauftakt schlagen die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss die Bergischen Löwen verdient mit 72:60.

 Franziska Worthmann nimmt Maß: Auf die 30-Jährige war beim Auftaktsieg der Tigers über die Bergischen Löwen Verlass.

Franziska Worthmann nimmt Maß: Auf die 30-Jährige war beim Auftaktsieg der Tigers über die Bergischen Löwen Verlass.

Foto: Andreas Woitschützke

Die Serie geht weiter: 57:85, 62:66 (2015/16), 52:78, 70:71 (2016/17) - seit dem Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga Nord vor zwei Jahren hatten es die Bergischen Löwen in vier Anläufen nicht geschafft, die TG Neuss zu schlagen. Und auch der fünfte Versuch scheiterte: Gegen die diesmal vielleicht sogar leicht favorisierten Gäste gelang den Wildkatzen mit dem 72:60-Heimerfolg (Halbzeit 39:31) ein immens wertvoller Start-Ziel-Sieg.

Scharfschützin Karo Tzokov warf die Gastgeberinnen nach 52 Sekunden per Dreier das ersten Mal in Führung (3:2) - und die sollten die Tigers bis zum Schluss nicht mehr abgeben. Dabei ging der von Trainerin Janina Pils entworfene Gameplan voll auf. Die 34-Jährige, die heute ihre letzte Prüfung an der Uni ablegt, drückte es so aus: "Alle Mädchen haben ihre Rollen fast zu 100 Prozent erfüllt." Die Leistungsträgerinnen: Franziska Worthmann markierte mit sehr ordentlicher Quote 17 Punkte, die gesundheitlich angeschlagene und am Ende unter Kreislaufbeschwerden leidende Centerin Julia Duggan folgte mit 16. Auch Jana Heinrich, die mit zwölf Zählern und neun Rebounds nur haarscharf ein Double-Double verpasste, sowie Karo Tzokov (zehn Punkte/sechs Rebounds) punkteten zweistellig. Riesige Probleme hatte zunächst nur die früh mit zwei Fouls belastete Briana Williams. Die Aufbauspielerin aus den USA war in der ersten Hälfte überhaupt nicht im Match, was freilich weniger unangenehm auffiel, weil ihre Vertreterin Seraphina Asuamah-Kofoh ein starkes Debüt gab (neun Punkte). Beides registrierte natürlich auch ihre Trainerin: "Briana hat jede Menge Talent, braucht aber noch Zeit. Und Sera habe ich genau deshalb geholt." Die ebenfalls erst 18-jährige Carlotta Ellenrieder blieb zwar ohne Punkte, verschaffte mit ihren knapp 13 Minuten auf dem Feld Julia Duggan indes wertvolle Verschnaufpausen.

Natürlich sah das in vielen Phasen noch unsortiert und wild aus, doch wirklich in Gefahr zu bringen vermochten die personell stark aufgehübschten, aber keineswegs wie ein Play-off-Kandidat auftrumpfenden Gäste die Tigers nur selten. Beste Löwin war in Vicky Jäger (15 Punkte) ausgerechnet eine ehemalige Neusserin. Während die Bergischen vor allem an der Freiwurflinie immer wieder böse patzten (12/22 Würfe für magere 55 Prozent), zeigten die Tigers gute Nerven, kamen an der Linie auf eine Quote von 92 Prozent (12/13). Bemerkenswert: Julia Duggan, die im Post ruhig noch öfter gesucht werden könnte, schaffte eine perfekte Partie: 7/7 Würfe aus dem Feld, 2/2 Freiwürfe.

Schon morgen, am "Tag der Deutschen Einheit", sind die Tigers in der Liga wiederum gefordert. Dann geht es im Derby gegen den alten Rivalen BBZ Opladen (16.30 Uhr, WGH-Halle an der Werner-Heisenberg-Straße). Die Schützlinge von Trainerin Birgit Kunel hatten sich zum Auftakt mit 70:58 (31:30) beim Aufsteiger Citybasket Recklinghausen durchgesetzt. Die Entscheidung fiel dabei erst im von den Gästen mit 25:12 gewonnenen letzten Viertel. Zweistellig für den Play-off-Kandidaten trafen am Sonntag: Nicola Happel (21 Punkte), die Kanadierin Jill Stratton (13) und Karolina Krabbe (10). Der bislang letzte Sieg der TG in Opladen liegt übrigens bereits satte fünf Jahre zurück. In der Saison 2012/13 gelang den damals im ersten Jahr von Janina Pils trainierten Neusserinnen am vierten Spieltag ein 73:71-Auswärtserfolg.

(NGZ)
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