Galopp Wiedersehen der Vierbeiner im Preis der Stadt Neuss

Neuss · Galopp: Flutlicht-Abendrennen am Sonntag ab 17.45 Uhr. Frankreich-Übertragungen sichern die Winter-Rennen.

 Laufen morgen wieder gegeneinander: Beacon Hill und Ferro Sensation (rechts), der am 21. Dezember gewann.

Laufen morgen wieder gegeneinander: Beacon Hill und Ferro Sensation (rechts), der am 21. Dezember gewann.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Im wahren Leben gibt es den in vielen Situationen sehr oft angewendeten und ebenso oft trefflichen Satz: Man trifft sich immer zwei Mal." Im Galopprennsport ist so etwas Alltag und wird kaum noch als Besonderheit wahrgenommen. Ein besonderes Wiederholungstreffen findet im Rahmen der acht Rennen mit der für einen Sonntag gewöhnungsbedürftigen Auftakt-Startzeit um 17.45 Uhr statt.

Im Top-Rennen des Tages um den Preis der Stadt Neuss (fünftes Rennen) treten mit Ferro Sensation, Beacon Hill, Caesarion und Thirsty Bear vier Pferde aufeinander, die schon am 21. Dezember 2014 in einem Rennen in Neuss antraten. Ferro Sensation gewann mit Hals vor Beacon Hill, während Caesarion Vierter und Thirsty Bear Achter wurde. Das muss morgen keineswegs wieder so enden. Zumal mit Tadai und dem Seriensieger Elgin absolute Formpferde antreten. Für die ansonsten im Winter antretenden bescheidenen Leistungskategorien ist dieser Preis der Stadt Neuss fast eine Delikatesse.

Mit vier Pferden reist die im letzten Jahr in Dortmund und Neuss besonders erfolgreiche Iffezheimer Trainerin Marion Rotering nach Neuss. Romanella, Magic Jack, Thirsty Bear und der schier unverwüstliche bereits elfjährige Wallach Acidi beim 105. Start (davon 10 Siege) kämpfen auf dem Neusser Sand um Sieg und Platz. Die stallinterne Allzweckwaffe (Manager, Heger, Pfleger, Fahrer und Mediensprecher) Hans-Georg Rotering: "Einfacher ist es für alle Pferde nicht geworden. Die Konkurrenz ist stärker als im letzten Jahr. Wir brauchen zum Gewinnen immer Glück." In allen Rennen laufen viele aus den Winter-Rennen bekannte Pferde. Zudem holt sich die Stute Mombasa aus dem Gestüt Bona im vierten Rennen die nötige Kondition für ihre Auftritte beim Skijöring auf dem See von St. Moritz. Dort hat sie einige Jahre lang diese spektakuläre Disziplin mit den Skifahrern an den Leinen hinter den Pferden dominiert. In Neuss reitet der 17-Amateur-Champion Vinzenz Schiergen.

Für viele Diskussionen im Vorfeld hat die sicherlich sonderbare Startzeit gesorgt. Die Faktenlage aber ist eindeutig: Ohne Rennübertragungen nach Frankreich wären die Winter-Rennen auch bei publikumsfreundlicheren Startzeiten nicht mehr finanzierbar. Das beweisen diese Zahlen: 31,9 Millionen Euro betrug im Jahre 2014 der Wettumsatz bei 172 Renntagen mit 1359 Rennen auf den deutschen Galopprennbahnen. Davon entfielen 14,9 Millionen Euro auf die Außenwetten. Das war insgesamt ein leichter Rückgang zu 2013, der allerdings durch 37 Frankreich-Renntage mit 273 Rennen kompensiert wurde. Der in Frankreich erziele Wettumsatz über die deutschen Rennen betrug nach Verbandsangaben 78,4 Millionen Euro, das ist ein Durchschnitt bei 37 Renntagen von 2,1 Millionen Euro und pro Rennen ein Umsatz von 287 375 Euro. Bei drei Prozent Provision am Gesamtumsatz sind dem deutschen Galopprennsport dadurch über 2,3 Millionen Euro in die Kassen gespült worden.

(NGZ)
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