Tennis Wieder punktet nur einer

Tennis · Erneut nur Jesse Huta Galung punktet für Tennis-Bundesligist Blau-Weiss Neuss bei der gestrigen 1:5-Niederlage in Erfurt. Doch im Einzel von Stefan Seifert und im Schlussdoppel wäre mehr drin gewesen für die Gäste

 Musste sich gestern dem in der Weltrangliste gut 200 Plätze besser gestellten Franzosen Jeremy Chardy erst im Entscheidungssatz geschlagen geben: Stefan Seifert vom TC Blau-Weiss Neuss.

Musste sich gestern dem in der Weltrangliste gut 200 Plätze besser gestellten Franzosen Jeremy Chardy erst im Entscheidungssatz geschlagen geben: Stefan Seifert vom TC Blau-Weiss Neuss.

Foto: S. Wensierski

Die Altmeister zieren einträchtig das Tabellenende: Nach dem gestrigen dritten Spieltag sind in der Tennis-Bundesliga allein noch der sechsfache Deutsche Mannschaftsmeister TC Amberg am Schanzl und der mit zehn Titelgewinnen als Rekordhalter gelistete TC Blau-Weiss Neuss ohne Punktgewinn.

Während die Oberpfälzer sich in ihrem Heimspiel Titelverteidiger Kurhaus Lambertz Aachen mit 1:5 beugen mussten, kamen die Neusser in Erfurt nicht über das gleiche Ergebnis hinaus. Pikant: Am kommenden Spieltag (Sonntag, 15. Juli, ab 11 Uhr) stehen sich die Teams, die einstmals das deutsche Mannschaftstennis fast nach Belieben beherrschten, im direkten Duell an der Neusser Jahnstraße gegenüber.

Die Zeiten sind längst vorbei, die Musik in der Tennis-Bundesliga spielt anderswo. Überraschenderweise in dieser Saison auch in Erfurt, wo der Tennisclub Rot-Weiß durch seinen dritten Sieg in Folge erstmals in seiner Vereinsgeschichte die Tabellenführung übernahm. Obwohl sich die Thüringer am Freitag bei Titelverteidiger Aachen durchgesetzt hatten, wollten nur 350 Zuschauer die gestrige Partie sehen.

Die keineswegs so einseitig verlief, wie das Endergebnis vermuten lässt. "Mit ein bisschen Glück wäre auch ein 2:2 nach den Einzeln möglich gewesen", meinte Marc Raffel. Der Neusser Teamchef sah dabei einen erneut glänzend auftrumpfenden Jesse Huta Galung, der mit dem 7:6, 4:6, 11:9 über den Polen Lukasz Kobot(ATP 49) seinen dritten Sieg im dritten Spiel feierte – und das zwei Tage nach seinem Erfolg über Marcel Granollers-Pujol erneut über einen in der Weltrangliste weit vor ihm platzierten Gegner. "Jesse ist nicht nur in Top-Form, ihm macht das Ganze auch so viel Spaß, dass er noch mehr als nur die vereinbarten vier Spiele für uns machen will", sagt Raffel über den 27 Jahre alten Niederländer.

Den zweiten Einzelpunkt hatte Stefan Seifert auf dem Schläger. Der auf Rang 242 der Weltrangliste geführte 27-Jährige verlor gegen den Franzosen Jeremy Chardy (ATP 55) zwar den ersten Satz mit 2:6, drehte dann aber den Spieß um (6:3) und hatte auch im Champions-Tiebreak (7:10) Chancen zum Sieg. Davon waren Micke Kontinen (3:6, 3:6 gegen Lukas Rosol) und der erst 16 Jahre alte David Eisenzapf, der sein Bundesliga-Debüt mit 1:6, 3:6 gegen Marco Mirneg verlor, weit entfernt.

In den Doppeln zogen Kontinen und Max Hertl schnell gegen Rosol/Friedl den Kürzeren, während Seifert und Huta Galung die Erfurter Spitzenpaarung Kubot/Chardy in den Entscheidungssatz zwangen. "Das war in Ordnung", meint Raffel, "die entscheidenden Spiele um den Ligaverbleib können jetzt kommen." Am Sonntag geht's los.

(NGZ)
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