Jüchen Wie sicher sind Groß-Events?

Jüchen · In Jüchen laufen immer mehr Events mit tausenden Besuchern – bei Polo etwa und am Schloss Dyck. Die NGZ fragte nach, wie sich die Veranstalter zum Thema Sicherheit bei Großveranstaltungen vorbereiten.

 Voll war es nicht nur beim Kevin-Costner-Konzert — laut Polo sind etwa die Fluchtwege auf große Besucherzahlen zugeschnitten.

Voll war es nicht nur beim Kevin-Costner-Konzert — laut Polo sind etwa die Fluchtwege auf große Besucherzahlen zugeschnitten.

Foto: Archiv M. reute

In Jüchen laufen immer mehr Events mit tausenden Besuchern — bei Polo etwa und am Schloss Dyck. Die NGZ fragte nach, wie sich die Veranstalter zum Thema Sicherheit bei Großveranstaltungen vorbereiten.

Bis zu 14 000 Konzertbesucher fasst das Gelände des Motorradausstatters Polo im Jüchener Gewerbegebiet. Polo sieht sich gut auf Großveranstaltungen vorbereitet: "Die Location ist eigens für Großveranstaltungen gebaut worden", sagt Eventmanagerin Sabine Eickholz. "Wir haben mehr Sicherheitskräfte als nötig." Das sei nicht erst seit der Loveparade-Tragödie vor zwei Wochen so. "Es gibt ein Fluchtwegsystem, ausreichend Ein- und Ausgänge. Unsere Fluchtwege sind für 14 000 Leute konzipiert worden", erzählt Eickholz.

Große Zahlen gehören bei Polo zum Konzert-Alltag: Zum Konzert von Hollywoodstar Kevin Costner im März kamen etwa 3000 Besucher. Rund 8000 Fans waren 2009 gekommen, um ihr Idol Lenny Kravitz zu hören. Zum Simple Minds-Konzert Ende August werden rund 5000 Besucher erwartet.

Bei solchen Events im Einsatz sind auch die Jüchener Malteser. "Beim Kevin Costner-Konzert waren wir mit 20 Leuten, zwei Rettungswagen und einem Krankenwagen vor Ort", erzählt Achim Bremer, Stadtbeauftragter der Malteser Jüchen und Zugführer der Einsatzeinheit Katastrophenschutz. Beim Lenny-Kravitz-Konzert seien doppelt so viele Sanitäter im Einsatz gewesen. "Bei Open-Air-Konzerten sind darüber hinaus so genannte Tragetrupps auf dem Gelände unterwegs. Außerdem gibt es dann ein Zelt, in dem die Erstversorgung stattfindet", berichtet Bremer. "Der Veranstalter hat genaue Auflagen zu erfüllen, wie viele Hilfskräfte vor Ort sein müssen."

Menschenmassen strömen auch regelmäßig zum Schloss Dyck: Rund 30 000 Oldtimer-Fans kamen vor einer Woche an zwei Tagen zu den Classic Days, zahlreiche Helfer waren im Einsatz. "Alle zwei Stunden haben wir uns mit allen Beteiligten zu einer Lagebesprechung getroffen", erzählt Stiftungsvorstand Jens Spanjer. Die Polizei habe das Gelände regelmäßig mit Hubschraubern überflogen.

Die Freiwillige Feuerwehr Jüchen war unter anderem mit zwei Löschfahrzeugen und 16 Feuerwehrleuten vor Ort. Bei einer Nachbesprechung hätten alle Beteiligten eine positive Bilanz gezogen: "Es gibt keine Sicherheitslücken, nur Details müssen noch optimiert werden. Wir werden weiter daran arbeiten, den Verkehrsfluss zu verbessern", erzählt Spanjer. Rettungs- und Fluchtwege sei man im Vorfeld mit der Feuerwehr abgegangen. "Das Gelände ist nach vielen Seiten hin offen. Die Wege sind groß genug, auch das Fahrerlager in den Schlosshöfen. Die sind von Wasser umgeben. "Wir haben dort deshalb nur eine begrenzte Zahl von Personen rein gelassen", erklärt Spanjer.

(NGZ)
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