Handball "Werden noch Zeit brauchen"
Handball · Interview Jörg Bohrmann, der neue Mann auf der Trainerbank des TSV Bayer Dormagen, spricht über seine Erwartungen vor dem heutigen ersten Meisterschaftsspiel in der Dritten Handball-Bundesliga
Das neuformierte Team des TSV Bayer Dormagen startet heute in die Drittliga-Saison. Der Kader: Christian Müller (Physio), Dr. Ralph Goldschmidt (Mannschaftsarzt), Jarno Pusch, Lars Jäckel, Moritz Preuss, Simon Ernst, Dennis Marquardt, Axel Schoenen (Betreuer, hintere Reihe v. l.)), Harald Neises (Physio), Frederic Rudloff, Alexander Kübler, Bastian Jacoby, Robin Doetsch, Trainer Jörg Bohrmann, Joachim Kurth (Co- und Torwarttrainer, mittlere Reihe v l.), Tobias Plaz,Yannick Sinnecker, Matthias Broy, Dominik Formella, Jascha Schmidt, Loic Beckers, Markus Breuer (vordere Reihe v. l.).
Foto: TSV Bayer DormagenEs ist Neuland für alle Beteiligten, wenn der TSV Bayer Dormagen heute um 19 Uhr im Sportcenter am Höhenberg die DJK Adler Königshof zum ersten Meisterschaftsspiel der Dritten Handball-Bundesliga empfängt. Die Hausherren sind ebenso neu in der Liga wie die von Hubert Krouss, Ex-Spieler des TV Korschenbroich und Ex-Trainer von TD Lank und Neusser HV, trainierten Gäste. Und auch Jörg Bohrmann sitzt erstmals bei einem Drittliga-Spiel als Verantwortlicher auf der Bank.
Die NGZ sprach mit dem 43 Jahre alten Sportökonom, der selbst 146 Erstliga-Spiele für SG Wallau-Massenheim, TV Niederwürzbach und TuS Nettelstedt bestritt und im Frühjahr die B-Jugend des TSV Bayer zum ersten Deutschen Meistertitel der Vereinsgeschichte führte, über seine Erwartungen an die neue Spielzeit und an sein Team.
Herr Bohrmann, wie ist die Stimmung im Dormagener Handball-Lager wenige Stunden vor dem Neustart in der Dritten Liga?
Jörg Bohrmann Wir sind alle sehr gespannt. Die Mannschaft hat in der letzten Woche vor dem Start hervorragend trainiert und sehr konzentriert gearbeitet, auch wenn wir durch die Verletzungen von Robin Doetsch, Jarno Pusch und Yannick Sinnecker immer noch nicht komplett sind. Aber da zeigt sich der große Vorteil unserer guten Jugendarbeit: Im Training kann ich die entstehenden Lücken immer wieder mit Spielern, die mit der B-Jugend Deutscher Meister geworden sind, auffüllen, ohne dass das Niveau darunter leidet.
Was erwarten Sie von der auch für Sie neuen Liga? Und was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?
Bohrmann Die Liga ist unglaublich ausgeglichen und fast alle Mannschaften haben sehr viel Erfahrung in ihren Reihen. Wir haben sicher die Qualität, in dieser Liga bestehen zu können, aber es wird trotzdem für uns eine schwierige Saison. Wo wir stehen, werden wir frühestens in drei, vier Wochen wissen.
Wie schätzen Sie die Konkurrenz ein?
Bohrmann Wie gesagt, die Liga ist sehr ausgeglichen. Aber es gibt im Leichlinger TV einen großen Favoriten, die haben einen ausgeglichenen Kader und eine erste Sechs, die komplett über Zweit- oder sogar Erstligaerfahrung verfügt. Dahinter sehe ich den VfL Edewecht, den Wilhelmshavener HV und den TuS Wermelskirchen, die den Leichlingern gefährlich werden können. Der Rest wird um die Plätze im Mittelfeld und gegen den Abstieg kämpfen.
Wo ordnen Sie da den TSV Bayer Dormagen ein?
Bohrmann Für uns wird viel davon abhängen, dass wir gut aus den Startlöchern kommen. Im ersten Heimspiel, noch dazu gegen einen Aufsteiger, stehen wir deshalb schon unter einem gewissen Druck. Adler Königshof kann bei uns locker aufspielen, wir dagegen sind fast schon zum Siegen verdammt.
Die Gäste gelten offiziell als Aufsteiger. Sehen Sie Ihr Team auch als einen solchen an?
Bohrmann Zum jetzigen Zeitpunkt auf jeden Fall. Die Mannschaft ist ja komplett neu zusammengestellt, außerdem fehlt in Robin Doetsch noch ein wichtiger Spieler für die rechte Außenposition. Wir werden noch Zeit brauchen, denn eigentlich spielen wir erst seit drei Wochen so richtig zusammen.
Sie haben einen Tag vor dem Saisonstart Ihren Kader noch ergänzt.
Bohrmann Ja, ich bin sehr froh, dass wir in Jakob Ernst einen weiteren Spieler für den Rückraum verpflichten konnten, wenn auch nur mit einem Zweitspielrecht, weil er bei seinem Stammverein TV Birkesdorf noch im Wort steht. Er wird uns deshalb nicht in allen Spielen zur Verfügung stehen, aber ich denke, dass dadurch neue Impulse kommen, vielleicht schon heute.
