Voltigieren Neusser Pas de Deux turnt zu WM-Bronze

Neuss · Janika Derks und Johannes Kay belegen bei den Weltreiterspielen in Tryon Platz drei. Derks hat auch im Einzel Medaillenchancen.

 Auf dem Weg zu WM-Bronze: Janika Derks, Johannes Kay und Dark Beluga bei den Weltreiterspielen in Tryon im US-Bundesstaat North Carolina.

Auf dem Weg zu WM-Bronze: Janika Derks, Johannes Kay und Dark Beluga bei den Weltreiterspielen in Tryon im US-Bundesstaat North Carolina.

Foto: © im|press|ions - Daniel Kaiser/Daniel Kaiser

Wie gut sie sind, davon konnten sich die NGZ-Leser schon Mitte März auf der Abschluss-Gala der NGZ-Sportlerwahl in der Sporthalle der ISR ein Bild machen. Dort zeigten Janika Derks und Johannes Kay ihre neue WM-Kür – auf dem hölzernen Übungspferd.

Auf Dark Beluga, einem schwarzen Wallach, der sonst im Stall des Team Timeloh in der Nähe von Lüneburg steht, und mit Barbara Rosiny an der Longe turnte sich das Duo des RSV Neuss-Grimlinghausen bei den Weltreiterspielen in Tryon im US-Bundesstaat North Carolina in der Nacht zu Freitag auf den Bronzerang der Voltigier-WM. Janika Derks hat noch eine zweite Medaillenchance, denn nach zwei Durchgängen (Pflicht und Technikprogramm) liegt die 28 Jahre alte Dormagenerin im Einzelwettbewerb der Frauen mit Carousso Hit und Longenführerin Jessica Lichtenberg auf Rang drei, die Entscheidung fällt in der Kür, die am heutigen Samstag um 12 Uhr (MESZ) auf dem Programm steht.

Vielleicht wäre für das Duo – beide sind übrigens Physiotherapeuten – eine Wiederholung ihres zweiten Platzes von der WM 2016 in Le Mans möglich gewesen. „Johannes und Janika hatten auch heute wieder eine sehr gute und eindrucksvolle Runde,“ sagte Bundestrainerin Ulla Ramge, „sie haben alles gut durchgebracht, auch ihre absoluten Höchstschwierigkeiten. Allerdings wirkte Dark Beluga etwas müde, was die Note im Vergleich zur ersten Kür etwas gedrückt hat.“ Schließlich war der Wallach bereits am Vortag im Einsatz gewesen, wo er das Team Deutschland (ohne Neusser Beteiligung) zum Sieg im erstmals ausgetragenen Nationenpreis führte.

So blieben Janika Derks und Johannes Kay in der zweiten Kür bei 8,688 Punkten hängen, sogar noch etwas weniger als die 8,708 Zähler für das zweite deutsche Duo Theresa-Sophie Bresch (Tübingen) und Torben Jacobs (Köln), die sich damit noch auf Platz vier im Gesamtklassement verbesserten. Zusammen mit den 9,056 Punkten aus dem ersten Umlauf ergab das eine Gesamtnote von 8,872 – zu wenig, um den Winzlings-Rückstand eines tausendstel Punktes auf Lorenzo Lupacchini und Silvia Stopazinni aufzuholen. Im Gegenteil, die Italiener gewannen die zweite Kür und schoben sich so an den Titelverteidigern Lukas Wacha und Jasmin Lindner (Österreich) vorbei auf Platz eins.

Den belegte Janika Derks im Technikprogramm der Damen. 8,077 Punkte bedeuteten die höchste Note aller Starterinnen, was sie im Gesamtklassement auf Rang drei vorrücken ließ. Und es hätte sogar noch etwas mehr sein können, wenn sie nicht beim Landen einmal kurz in den Sand hätte greifen müssen. „Das ist tatsächlich teuer, das kostet einen Punkt,“ sagte Longenführerin Jessica Lichtenberg, war aber ansonsten voll des Lobes: „Wenn man sieht, was Janika heute für Technikübungen rausgehauen hat, die waren so auf den Punkt, das müssen die anderen auch erst mal auf den Punkt bringen.“ Mit einer Gesamtnote von 8,228 trennt sie nur ein Tausendstel von der Österreicherin Lisa Wild, selbst Platz eins, den die Hamburgerin Kristina Boe mit 8,278 Punkten verteidigte, ist noch in Reichweite.

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