Korschenbroich Weiter wachsam sein

Korschenbroich · Die Ordnungspartnerschaft zwischen Stadt, Rhein-Kreis und der Polizei trägt Früchte. Das erfreuliche Ergebnis lässt sich in der sinkenden Zahl randalierender Jugendlicher messen. Die drei Kooperationspartner werden ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen.

Die Ordnungspartnerschaft zwischen Stadt, Rhein-Kreis und der Polizei trägt Früchte. Das erfreuliche Ergebnis lässt sich in der sinkenden Zahl randalierender Jugendlicher messen. Die drei Kooperationspartner werden ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen.

Korschenbroich "Weiter wachsam sein" — mit dieser Feststellung lässt sich die Arbeit der Ordnungspartnerschaft zwischen der Stadt Korschenbroich, dem Kreisjugendamt und der Kreispolizei auf den Punkt bringen. Noch vor zwei Jahren hatte das Problem eine wesentlich größere Dimension: Eine Gruppe Jugendlicher und jüngerer Erwachsener hatte Politik und Behörden auf den Plan gerufen. Maßnahmen gegen den um sich greifenden Vandalismus waren gefragt, nachdem sich unliebsame Vorfälle in bis dato unbekannter Zahl gehäuft hatten. Das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger war deutlich beeinträchtigt. "Das ist Vergangenheit. Die enge Zusammenarbeit von städtischem Ordnungsamt, der Polizei und dem Kreisjugendamt hat sich bewährt", lautet dann auch das positive Fazit von Bürgermeister Heinz Josef Dick.

Der Verwaltungschef ist mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden. Er weiß aber auch: "Das ist immer nur eine Momentaufnahme. Wir müssen weiter wachsam bleiben." Und so existieren nach wie vor die Pläne für eine mögliche Videoüberwachung an Schulen. "Nach den bisherigen Erfahrungen haben wir diese Pläne zunächst zurückgestellt", erklärte Dick gestern auf Anfrage der NGZ. Allerdings weiß der Verwaltungschef auch, sollte sich die Situation überraschend schnell verändern: "Für diese Fälle dient das Videomodell als ein mögliches Instrument der Kontrolle."

Vor zwei Jahren wurde ein Arbeitskreis unter der Regie von Projektleiter Hans-Peter Walther eingesetzt. Der Kreis, der sich anfänglich fast wöchentlich, dann monatlich traf und mittlerweile in einem Rhythmus von zwei Monaten tagt, wird — laut Dick — auch künftig seine Arbeit fortsetzen.

"Wir mussten vor zwei Jahren schnell und effektiv auf große Vandalismusschäden und sich häufende Randale in der Innenstadt reagieren", erinnerte Dick an die Anfänge. Die Polizeipräsens wurde verstärkt, die Stadt setzte mit Karl-Heinz Leuchtges (50) einen "Aufpasser" ein, der vielfach im Außendienst in den Stadtteilen und dem Bahnhofsumfeld unterwegs ist. Der Ordnungshüter, der an seiner nachtblauen Uniform zu erkennen ist, soll auch künftig zur Gewalteindämmung beitragen. Zudem wurden anfänglich Haus- und Platzverbote in großer Zahl ausgesprochen. Das habe sich ebenfalls erledigt. "Wir konnten sogar schon Hausverbote zurücknehmen", stellte Dick weiter fest. Zudem begrüßt er die Aktivitäten der Bruderschaften und Schützenvereine, die bei den größeren Heimatfesten mittlerweile selbst einen Sicherheitsdienst für die Festwochenenden verpflichten.

"In Korschenbroich wird die Ordnungspartnerschaft gelebt. Wir haben bislang nur gute Erfahrungen in dem Verbund gemacht", erklärte gestern auch Hans-Willi Arnold für die Kreispolizei. "Bei Störungen jedweder Art können die Partner sehr schnell agieren und die Angelegenheit zu einem guten Ziel führen", stellte der Polizeisprecher die Funktion dieses vertraglich geregelten Netzwerkes heraus.

Und auch Bezirksjugendpfleger Reinhard Giese, der dem Arbeitskreis als Kontaktperson für das Kreisjugendamt angehört, ist mit dem bisherigen Ergebnis äußert zufrieden. "Durch die regelmäßigen Treffen können wir Schwachstellen frühzeitig erkennen und vielfach schon im Vorfeld aktiv werden", sprach Giese die präventive Arbeit an. Und noch einen Punkt stellte der Bezirksjugendpfleger als positiv heraus: "Jetzt haben die Institutionen ein Gesicht. Wir kennen uns untereinander. Jeder weiß, wie der andere arbeitet und was er im Ernstfall leisten kann. Wenn es ein Problem zu lösen gilt, greift man wie selbstverständlich zum Telefonhörer." Reinhard Giese ist so begeistert von der Ordnungspartnerschaft, dass er Ähnliches noch in diesem Jahr in Jüchen und Rommerskirchen etablieren möchte.

(RP)
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