Sanierung beschäftigt Anwalt und Polizei Weiter Pleiten und Pannen im Bad

Sanierung beschäftigt Anwalt und Polizei · Von Daniela Buschkamp

Von Daniela Buschkamp

Vier Monate sollte die Sanierung des Hochneukircher Hallenbades dauern. Nun ist die Bauzeit um sieben Monate überschritten und noch immer ist die Schwimmstätte nicht fertig. Rund 2,5 Millionen Mark hat die Gemeinde in Gebäude und Technik investiert. "Wir werden jetzt durch einen Anwalt prüfen lassen, welche Firmen wir für die Verzögerung verantwortlich machen können", kündigt Fachbereichsleiter Heinrich Jennes an. Ein Wasserschaden beschäftigt auch die Polizei. Karola Kessel, technische Angestellte für Gebäude-Unterhaltung, beschäftigt sich mit dem Hallenbad Hochneukirch. Für 2,5 Millionen Mark wird die Schwimmstätte saniert, doch die Bauzeit ist erheblich überschritten. NGZ-Foto: M. Reuter

Für rund 2,5 Millionen Mark hat die Gemeinde Jüchen das Bad an der Gartenstraße sanieren lassen. Etwa 1,5 Millionen Mark flossen in neue Technik, eine Million wurde für die Sanierung des Gebäudes ausgegeben: neue Decken, doppelverglaste Fenster, eine neue Außenfassade und ein neuer Sanitärbereich. "Ursprünglich hat das beauftragte Architekten- und Ingenieurbüro aus Velbert eine Bauzeit von vier Monaten veranschlagt", berichtet Heinrich Jennes.

"Diese ist mittlerweile um sieben Monate überschritten und noch immer haben wir keinen Eröffnungstermin. Etwas Vergleichbares habe er während seiner Tätigkeit bei der Gemeinde noch nicht erlebt. Für den Besucher mag die Schwimmstätte auf den ersten Blick fertig erscheinen. Der neue Vereinsraum ist eingerichtet, die Duschen und Toiletten des Schwimmbades funktionieren, die Umkleiden für die Sportler des VfB 08 Hochneukirch können wieder genutzt werden.

"Doch es fehlen noch 100 Kleinigkeiten", sind sich der Fachbereichsleiter und Karola Kessel, als Technische Angestellte für den Bereich Gebäude-Unterhaltung zuständig, einig. Jetzt wurde eine umfangreiche Mängelliste für das gesamte Projekt erstellt. Sie soll jetzt mit dem Velberter Ingenieurbüro abgesprochen werden. "Doch gut 50 Prozent dieser Arbeiten haben schon die Mitarbeiter des Baubetriebshofes übernommen, um überhaupt voranzukommen", so Karola Kessel.

"Die Verzögerungen haben bereits mit dem Rohbau begonnen", erinnert sich Heinrich Jennes. Danach habe das Ingenieursbüro zwar neue Termine angeboten, diese aber nicht halten können. Letztes Ärgernis auf der langen Liste: Durch eine abgetrennte Chlor-Zuleitung wurde das Beckenwasser nicht gechlort, grüne Algen bildeten sich. Die Folge: ein neuer Prüftermin für Gesundheitsamt und Hygiene-Institut. "Jetzt werden wir von einem Anwalt prüfen lassen, welche Firmen wir in welcher Höhe für die Verzögerung verantwortlich machen können", kündigt Jennes an.

Mittlerweile hat die Hallenbad-Sanierung auch schon die Polizei beschäftigt. "Im Technikraum hatten wir vor sechs Wochen zehn Zentimeter hoch das Wasser stehen", berichten Kessel und Jennes. Für eine halbe Stunde war ein Hebel vom Becken-Schwallwasserablauf falsch eingestellt - danach stand das Wasser im Raum, die Feuerwehr musste abpumpen. "Ein Versehen ist nicht möglich. Um den Hebel umzulegen, ist eine Arretierung zu überbrücken", erläutert Karola Kessel. Jetzt hat die Gemeinde einen Strafantrag gestellt, um Licht in den mysteriösen Vorfall zu bringen. Die Polizei ermittelt.

(NGZ)
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