Lokalsport Weiter auf Korbjagd

Den Elephants ist es ernst mit dem Leistungssport. Weil sie den Basketball-Standort Grevenbroich unbedingt erhalten wollen, werden sie trotz einiger Bedenken bis zum 30. März ihre Lizenzunterlagen für die Zweite Bundesliga im Liga-Büro abgeben - und gehen damit ganz bewusst ein größeres wirtschaftliches Risiko ein als in den vergangenen drei Jahren.

 FSwoosh! Läuft alles gut, gehen die Elephants Grevenbroich auch in der kommenden Saison in der Zweiten Basketball-Bundesliga auf Korbjagd. Sie werden fristgerecht bis zum 30. März auf jeden Fall ihre Lizenzunterlagen einreichen.

FSwoosh! Läuft alles gut, gehen die Elephants Grevenbroich auch in der kommenden Saison in der Zweiten Basketball-Bundesliga auf Korbjagd. Sie werden fristgerecht bis zum 30. März auf jeden Fall ihre Lizenzunterlagen einreichen.

Foto: Lothar Berns

Als bei der Klausurtagung der Vereinsführung am Samstag das Sparschwein geschlachtet wurde, kam Kassierer Hubert Fußangel immer noch auf eine Unterdeckung von rund 25 000 Euro, "aber wir vertrauen darauf, dass Sponsoren und Politiker zu ihren Zusagen stehen, uns zu unterstützen", erklärte Vorsitzender Dr. Friedrich W. Korsten am Montag.

Die Überlegungen von ihm und seinen Vorstandskollegen gehen indes auch schon über die kommende Spielzeit hinaus. Wenn die Ideen der BBL (1. Liga) und der Arbeitsgemeinschaft (AG) 2. Bundesliga wirklich in die Tat umgesetzt werden, "würden wir uns lieber in der Liga Pro B sehen", sagt er. Die "Pro B" oder auch "B-Liga", der eingleisige Unterbau der BBL, soll ab der Saison 2007/08 die jetzige 2. Bundesliga mit den Gruppen Nord und Süd ablösen.

Die hieße dann offiziell zwar immer noch "2. Liga", wäre de facto aber drittklassig. Korsten denkt dabei natürlich auch an die Sponsoren: "Die Pro B wäre ihnen sicher besser zu verkaufen." Welche Voraussetzungen die 16 Vereine dafür genau erfüllen müssten, entscheidet sich zwar wohl erst in der nächsten gemeinsamen Sitzung von BBL und AG 2. Liga am 23. April, doch im Raum stehen ein Mindestetat von 200 000 Euro und ein Zuschauerschnitt von 1000.

Probleme hätten die Elephants nur mit den Finanzen, "aber", verspricht Korsten, "wir würden einiges dafür tun, um die zu stemmen". Unbedingt verhindern wollen er und seine Mitstreiter, dass auch für diese Liga so genannte Wildcards für bevorzugte Kandidaten vergeben werden. "Rein sollen die ersten Sieben der beiden Zweitliga-Gruppen sowie zwei Absteiger aus der BBL.

Besteht die Möglichkeit, sich reinzukaufen, hat das mit Sport nichts mehr zu tun. Das wäre dann reines Eventmanagement, und das ist nun mal nicht unser Bier." Im Klartext: "Sollte die Mannschaft die sportliche Qualifikation schaffen, dann müssten wir gucken, wie wir dafür das richtige Umfeld hinkriegen. So haben wir das auch schon beim Aufstieg aus der 1. Regionalliga gehandhabt. Da sehen wir uns als Dienstleister der 1. Herren."

Die weiten Fahrten in einer eingleisigen Liga - potenzielle Gegner wären der BBC Bayreuth, BV TU Chemnitz, USC Freiburg oder erdgas basket Jena - nähmen die Elephants in Kauf, nicht aber eine völlige Öffnung für alle Profis. "Das können wir wirtschaftlich nicht und wollen wir auch nicht", stellt Korsten klar. Er könne sich nicht vorstellen, dass dies der richtige Weg für die 2. Liga sein soll, "denn dann kriegen sie da keinen jungen deutschen Spieler mehr hinein. Ich weiß nicht, was passiert, aber wenn sie gescheit sind, machen sie das nicht".

Für die anstehende Spielzeit 2006/07 seien, so der Vorsitzende, ebenfalls bereits "gewisse Szenarien" für die Elephants "durchgespielt" worden. Ob den finanziellen Engpässen zum Beispiel mit einer Reduzierung des Kaders begegnet werden könnte, darüber wollte Korsten nicht in der Öffentlichkeit spekulieren. "Das sind Dinge, die wir vorher mit dem Trainer absprechen müssen. Wir haben schließlich kein Interesse, ihn schon im Vorfeld zu demotivieren."

(NGZ)
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