Korschenbroich Wasser fürs städtische Grün

Korschenbroich · Menschen und Tiere leiden unter der anhaltenden Hitzewelle. Aber auch die Natur lechzt nach jedem Wassertropfen: Die Stadtpflege kommt mit dem Wässern kaum nach. 30 000 Liter pro Tag sind mittlerweile fällig.

 Er ist mit seinem Tankwagen im Korschenbroicher Stadtgebiet im Dauereinsatz: Wolfgang Brück (42). Aktuell werden pro Tag 30 000 Liter benötigt.

Er ist mit seinem Tankwagen im Korschenbroicher Stadtgebiet im Dauereinsatz: Wolfgang Brück (42). Aktuell werden pro Tag 30 000 Liter benötigt.

Foto: L. Berns

Der Wetterbericht und der Blick zum Himmel gehören für Ralph Hohmann (42) seit Tagen dazu. Sein innigster Wunsch: langanhaltender Landregen. Der Landschaftsgärtner mit Meisterbrief gehört seit zwölf Jahren zum Eigenbetrieb Stadtpflege. An eine vergleichbare Hitzeperiode kann er sich nicht erinnern. "Nein, das gab's noch nie", versichert der Werksleiter und schüttelt den Kopf: "Wir wässern ohne Pause und kommen nicht wirklich nach." Er hat bereits drei Mitarbeiter für diese zeitintensive Aufgabe abgestellt. "Ob die Wasserversorgung letztlich ausreicht, werden Herbst und Frühjahr zeigen", äußerst sich Hohmann besorgt.

Auch wenn's heute möglicherweise zu Wärmegewittern im Korschenbroicher Stadtgebiet kommen könnte, stimmen diese Aussichten Ralph Hohmann nicht wirklich gut. Die Wärmegewitter vergleicht der Landschaftsgärtner mit einer kurzen Dusche: "Das lebensnotwendige Wasser kommt gar nicht erst bei den Wurzeln an. Der Boden ist viel zu hart. Bis das Wasser in die Erde eindringen kann, ist es auch schon wieder verdunstet."

Neben 1000-Liter-Tanks verfügt die Stadtpflege auch über Tanks mit einem Fassungsvermögen von 3000 beziehungsweise 4000 Litern. "Nachladen" heißt es dann mehrfach am Tag in Korschenbroich, Glehn und Kleinenbroich. Die drei Sportplätze verfügen – zur Freude von Stadtkämmerer Bernd Dieter Schultze (60) über Grundwasserbrunnen. Für die zusätzlichen Wassermengen muss der Stadtkämmerer also keine saftige Rechnung fürchten. "Wir verbrauchen aktuell 30 000 Liter pro Tag", rechnet Hohmann vor. "Im vergangenen Jahr haben wir die gleiche Wassermenge für eine komplette Woche benötigt."

Die acht Friedhöfe, die sieben Sportplätze, die städtischen Grünzonen werden von dem Team der Stadtpflege aktuell ebenso versorgt wie das sogenannte Straßenbegleitgrün. "Wir können nicht jeden Grünsteifen wässern", erklärt Ralph Hohmann mit Blick auf die Arbeitsstunden der Mitarbeiter. Aber der eine oder andere Baum, der bereits traurig die Äste hängenlässt und sein Laub abwirft, wird mit Wasser versorgt.

Während sich zwei Mitarbeiter von 7 bis 16 Uhr um die städtischen Grünflächen kümmern, ist Michael Küsters (38) in Sachen Sportplätzen unterwegs. Hier wird er von drei Platzwarten unterstützt, die zum Mitarbeiterpool des Sportamtes gehören. "Die Sportplätze werden jeden Tag – also auch an den Wochenende – gewässert", so Hohmann, in der Hoffnung, größere Schäden zu vermeiden. "Nach der Regenerationsphase im Mai wurde im Juni neu eingesät. Das regelmäßige Wässern ist gerade jetzt lebenswichtig für die Sportplätze. Wenn der Wachstumsprozess jetzt nicht gefördert wird, müssen wir mit dauerhaften Schäden rechnen."

(NGZ)
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