Jüchen Waschmaschine für die Kürbiszucht

Jüchen · Gubberath Acht Monate lang arbeitete Landwirt Jochen Roelen auf einer Cowboyfarm in den USA. Wieder zu Hause in Gubberath hatte der 27-Jährige die Begeisterung für ein ganz besonderes Gemüse im Gepäck: für Kürbisse.

Gubberath Acht Monate lang arbeitete Landwirt Jochen Roelen auf einer Cowboyfarm in den USA. Wieder zu Hause in Gubberath hatte der 27-Jährige die Begeisterung für ein ganz besonderes Gemüse im Gepäck: für Kürbisse.

Zunächst experimentierte Roelen mit zwölf verschiedenen Kürbis-Sorten auf den heimischen Feldern. Inzwischen bietet er mehr als 160 unterschiedliche Kürbisse im Hofladen auf der Ulmenstraße 45 an. Das Saatgut bestellt der Gubberather alljährlich in den USA und in China.

"Das sind ja ganz spezielle Sorten, die ich dort günstiger bekomme", so der Kürbis-Kenner. Auf zwei Feldern unmittelbar am elterlichen Hof baut Jochen Roelen das Gemüse an, Kürbis-Saison ist von Mitte August bis November.

"Speisekürbisse verkaufe ich fast bis Weihnachten", so Roelen. Mehr als 100 verschiedene Speisekürbis-Sorten gibt's in Gubberath. Dazu kommen noch die dekorativen Zierkürbisse und die beliebten Halloween-Kürbisse, die sich - dick, kugelig und orangefarben - perfekt zum Gesichter-Schnitzen eignen.

"Ich probiere in jedem Jahr Neues aus, deshalb werden es immer mehr Sorten", so der 27-Jährige. Mitunter versucht er sich auch selbst als Züchter. Das neueste Ergebnis: Ein dunkelroter Speisekürbis mit dunkelgrüner Marmorierung - lecker und zugleich ein wahrer Hingucker.

"Der Trend geht mittlerweile hin zu Esskürbissen", hat Roelen beobachtet. Zierkürbisse waren vor einigen Jahren neu und daher interessant, jetzt sind die Speisekürbisse die "Renner" im Hofladen. "Am beliebtesten sind die fünf bis sechs bekanntesten Speisekürbisarten."

Doch auch experimentierfreudige Kürbis-Genießer kommen in Gubberath auf ihre Kosten: Sie können sich etwa am "Spaghetti-Kürbis" versuchen. Das hellgelbe Gemüse kommt ins kochende Wasser, anschließend muss die Kürbis-Haut aus dem Wasser genommen werden. "Das Fleisch zerfällt in 'Spaghetti', die richtig gut schmecken", so Roelen.

Kurios ist auch der Apfelkürbis in grellgrün oder der Schlangenkürbis, der seinen Namen der unübersehbaren Ähnlichkeit mit dem länglichen Reptil verdankt. Sternförmig gewachsen ist ein anderer Kürbis, gar mit Botschaften verziert wieder ein anderer.

"Das will ich ab sofort anbieten", verrät Jochen Roelen. Interessierte können ihm einige Worte nennen, die er im kommenden Jahr zwei Wochen vor der Ernte in einen Kürbis ritzt. Das Gemüse bildet eine grünliche Kruste, dank der die Nachricht problemlos zu entziffern ist. "Die Leute sind zurzeit richtig verrückt nach Kürbissen", so Roelen. "Und das, obwohl bis Halloween ja noch einige Zeit vergeht."

Weder als Wohnzimmer-Deko noch für den Kochtopf geeignet sind die "Gigants". Diese Riesenkürbisse werden bei intensiver Pflege bis zu 400 Kilogramm schwer. "Dafür habe ich aber keine Zeit, deshalb lasse ich sie einfach so wachsen", sagt Jochen Roelen.

Sein bisheriger Rekord in diesem Jahr: ein oranger Kürbis mit einem Gewicht von 121 Kilogramm. Die Bestmarke im vergangenen Jahr lag bei eindrucksvollen 160 Kilogramm.

Diese Riesen müssen vor dem Verkauf von Hand gewaschen werden, für die kleineren Kürbisse gibt es auf dem Hof eine extra angefertigte Kürbis-Waschmaschine, die alle Erdreste auf dem Gemüse entfernt. Mit seinem "Kürbis-Paradies" hat Jochen Roelen ein Hobby zum Beruf gemacht. Am 16. und 17. September laden die Landwirte jeweils von elf bis 18 Uhr zum Kürbisfest ein.

(NGZ)
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