Sieg für die Quirinusstädter Was für ein Tennissommer!

Kein Spiel ohne Regen in der Tennis- Bundesliga : Auch die Partie des TC BW Neuss gegen BW Krefeld musste in der Halle zu Ende gespielt werden und endete mit einem 6:3-Sieg für die Quirinusstädter.

Der TC BW Neuss dürfte einen neuen Rekord in der Tennis-Bundesliga aufgestellt haben. Auch das vierte Heimspiel am Freitag gegen den Lokalrivalen BW Krefeld konnte der zehnfache Deutsche Mannschaftsmeister nicht auf den Aschenplätzen an der Jahnstraße zu Ende spielen. "So eine Saison habe ich noch nicht erlebt", schimpfte Teamchef Lutz Steinhöfel kurz nach 18 Uhr, als das Spitzeneinzel zwischen Tomas Tenconi und Ignacio Gonzalez-King beim Stande von 6:7, 6:4 und 1:4 wegen eines kräftigen Gewittergusses unterbrochen werden musste.

Tenconi verlor schließlich den dritten Satz in der BW-Halle um 19.45 Uhr mit 3:6 und versäumte es damit, den vierten Neusser Saisonsieg schon nach den Einzeln vorzeitig sicher zu stellen. Krefeld schöpfte noch einmal Hoffnung auf den Klassenerhalt, zu dem für die Seidenstädter jeder einzelne Zähler von Bedeutung war.

Den ersten für die Gäste hatte zuvor Konstantin Gruber geholt, der einen enttäuschenden Daniele Giorghini mit 7:5 (nach 5:3-Führung des Neussers) und 6:3 bezwang. Die restlichen Einzel waren vor 1000 Zuschauern eine mehr oder weniger deutliche Angelegenheit für die Gastgeber. Jacobo Diaz setzte sich gegen Frederik Nielsen in einem kuriosen Spielverlauf mit 2:6, 6:0 und 6:1 durch.

Fred Hemmes behielt gegen Ivo Klec mit 6:3, 7:5 die Oberhand. Und der routinierte Vincenzo Santopadre zeigte dem vom Trainergespann Andreas Maurer und Marc-Kevin Göllner betreuten Marius Zay beim 6:3 und 6:3 die Grenzen auf. Das beste Tennis bekamen die Zuschauer auf dem Centercourt zwischen Tobias Summerer und dem Spanier Francisco Fogues geboten.

Summerer fand zunächst gegen den druckvoll returnierenden Spanier nicht das richtige Rezept und gab den ersten Satz folgerichtig 2:6 ab. Dann überzeugte der 23-Jährige nicht nur kämpferisch, sondern auch vom spielerischen her und entschied die beiden Folgesätze jeweils mit 6:2 für sich. "Mit meiner Einzelbilanz von 5:2 bin ich sehr zufrieden", bilanzierte Summerer seine erste Saison im blau-weissen Dress, "schade nur, dass es für die Mannschaft nicht gereicht hat, weiter oben mitzuspielen."

Am Samstag fliegt Summerer nach New York, wo er ab Dienstag in der Qualifikationsrunde zu den US Open steht. Zusammen mit Tobias Clemens war er auch derjenige, der in den ab 20.15 Uhr wieder im Freien ausgespielten Doppeln den ersten Satz für Neuss gewann. Doch um 20.54 Uhr entschied der Oberschiedsrichter, die restlichen Sätze in die Halle zu verlegen.

Den siegbringenden fünften Punkt für den TC BW Neuss holten allerdings dann Fred Hemmes und Daniele Giorghini. Während draußen die Neuss/Düsseldorfer Band "AbDafür" gerade "Sympathie for the Devil" intonierte, verließen die beiden um 21.33 Uhr als 6:2, 6:2-Sieger über Ignacio Gonzalez-King und Eric Reujil den Platz. Den sechsten Punkt für Neuss holten Summerer/Clemens gegen Klec/Nielsen mit 6:2, 7:6. Im dritten Doppel gaben die Neusser wegen einer Verletzung von Tomas Tenconi auf.

Danach war auf der BW-Anlage aber noch nicht Schluss, es ging mit der Jubiläumsparty weiter. Zu dieser hatten viele ehemalige Bundesligaspieler den Weg an die Jahnstraße gefunden, darunter in Ludwig Winkens auch ein Akteur aus den ersten Bundesligajahren des TC Blau-Weiss sowie in Marc-Kevin Göllner und Andreas Maurer auch zwei ehemalige Davis Cup-Spieler, die einst in Diensten des zehnfachen Deutschen Mannschaftsmeisters gestanden hatten. Am Sonntag ab 11 Uhr sind die Neusser im letzten Spiel dieser Saison beim TK Kurhaus Aachen zu Gast. A

(NGZ)
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