Lokalsport Wandschneider freut sich auf sein Heimspiel

Dormagen · Dormagens langjähriger Trainer gastiert heute Abend mit Erstligist HSG Wetzlar zum Freundschaftsspiel an seiner alten Arbeitsstätte.

 Auf Kevin Schmidt muss Trainer Kai Wandschneider heute Abend verzichten – der Linksaußen ist einer von fünf Wetzlarern bei der Handball-WM.

Auf Kevin Schmidt muss Trainer Kai Wandschneider heute Abend verzichten – der Linksaußen ist einer von fünf Wetzlarern bei der Handball-WM.

Foto: Eibner

Kai Wandschneider steckt heute Abend in der Zwickmühle: Handball "live" oder im Fernsehen gucken? Um 18.15 Uhr wird im Palau D'Esports im spanischen Granollers die WM-Begegnung Deutschland gegen Argentinien, eine halbe Stunde später im TSV-Bayer-Sportcenter das Testspiel zwischen Drittligist TSV Bayer Dormagen und der HSG Wetzlar angepfiffen.

Wandschneider wird – natürlich – auf der Bank des Erstligisten sitzen. "Ich freue mich riesig darauf, erstmals nach meinem Abschied nicht als Zuschauer, sondern als Mitwirkender in Dormagen zu sein", sagt der 53-Jährige, der von Januar 2001 bis Juni 2011 beim TSV (Bayer) und DHC Rheinland in der Verantwortung stand: "Dormagen, das ist ein wesentlicher Teil meines Lebens."

Doch er gibt auch zu, dass er die WM-Partie schon gerne gesehen hätte: "Für mich ist das ein völlig neues Gefühl – ich zittere richtig mit", beschreibt er seine Eindrücke nach den ersten beiden Spielen der deutschen Nationalmannschaft. Kein Wunder, schließlich stellt die HSG Wetzlar in Steffen Fäth, Kevin Schmidt und Tobias Reichmann gleich drei Akteure – so viele wie sonst kein Verein im Kader von Bundestrainer Martin Heuberger. "Das spricht dafür, dass wir nicht so ganz schlechte Arbeit abliefern," meint Wandschneider. Denn vor allem bei den jungen Außen Reichmann (kam aus Kiel, wo er nur wenig Spielanteile hatte) und Schmidt war "diese Entwicklung zu Saisonbeginn nicht abzusehen", sagt der Trainer.

Auch die nicht, dass die meist chronisch abstiegsgefährdete HSG die Hinrunde der "stärksten Liga der Welt" auf Rang sieben mit 22:12 Punkten abschloss, "nur ein Punkt weniger als Wetzlar ein Jahr zuvor in der gesamten Saison geholt hat", rechnet Wandschneider nicht ohne Stolz vor. Dass die Rückrunde über Weihnachten mit zwei Niederlagen, darunter "die absolut ärgerliche" (Wandschneider) zu Hause gegen Balingen startete, führt er auf den Kräfteverschleiß zurück: "Wir waren einfach platt."

Deshalb hat er auch gestern erst die Vorbereitung auf den Neustart der Saison am 8. Februar beim TV Großwallstadt aufgenommen – mit einer Einheit Krafttraining beim Ex-Dormagener Thorsten Ribbecke, der die Wetzlarer seit einem Jahr betreut (die NGZ berichtete). Weil neben dem deutschen Trio auch die Isländer Fannar Fridgeirsson und Kari Kristjan Kristjansson bei der WM im Einsatz sind und Torhüter Nikola Marinovic erst heute vom Lehrgang der österreichischen Nationalmannschaft zurückkehrt, stehen ihm fürs erste Testspiel nur acht Feldspieler und Torhüter Nikolai Weber zur Verfügung. Der mit den Ex-Nationalspielern Jens Tiedtke, Philipp und Michael Müller, Alois Mraz, Daniel Valo und Adnan Harmandic immer noch bärenstarke Kader wird mit Nachwuchsspielern aufgefüllt. Und fürs Termin-Dilemma hat Wandschneider auch eine Lösung: "Ich guck' mir ab 23 Uhr die Zusammenfassung auf Sport1 an."

(Nicht allein)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort