Handball Voß will "Heimspiel" gewinnen

Handball · Kurios: Die erste Auswärtspartie des TV Korschenbroich unter seiner Regie ist für Neu-Trainer Christian Voß ein Heimspiel, denn sie wird morgen um 19 Uhr in der "Hansehölle" in Lübeck angepfiffen. Voß setzt auf Sieg

 Bilden eine wichtige Achse beim TV Korschenbroich: Spielmacher Simon Breuer und Trainer Christian Voß (v.l., hinten Torhüter Oliver Mayer),

Bilden eine wichtige Achse beim TV Korschenbroich: Spielmacher Simon Breuer und Trainer Christian Voß (v.l., hinten Torhüter Oliver Mayer),

Foto: L. Berns

Die meiste Zeit seines Lebens hat Christian Voß in Lübeck verbracht. Kaum ist er eine Woche im Rheinland, zieht es den 41-Jährigen wieder zurück. Denn der TV Korschenbroich, bei dem Voß seit elf Tagen das sportliche Sagen hat, gastiert morgen (19 Uhr) beim VfL Bad Schwartau — und der trägt seine Heimspiele in der Lübecker Hansehalle aus.

Die wird gerne "Hansehölle" genannt. Das weiß auch Christian Voß. "Wenn die Schwartauer einen Run kriegen und die Halle geht mit, wird es ganz schwer, da zu gewinnen." Bislang ist das dem einstigen Erstligisten, der 2001 seine Lizenz an den HSV Hamburg verkaufte und sieben Jahre später wieder in die Zweite Liga aufstieg, noch nicht allzu oft gelungen in dieser Saison.

Weshalb der VfL nicht nur mit 6:20 Punkten, einem Zähler weniger als der TVK, das Tabellenende ziert, sondern sich auch noch vor den Korschenbroichern vom Trainer trennte: Anstelle von Ex-Nationalspieler Thomas Knorr — der 40-Jährige löste 2007 den zuvor als Interimstrainer fungierenden Christian Voß ab und führte den VfL als Spielertrainer in die Zweitklassigkeit — sitzt nun dessen bisheriger Assistent Tobias Schroeder auf der Bank. Mit bislang mäßigem Erfolg: Unter seiner Regie verlor der VfL in Eisenach(24:32), gegen Schwerin (29:30) und zuletzt mit 31:32 in Leipzig, dazwischen gab es einen 33:28-Sieg über Saarlouis.

Geht es nach Voß, soll es bei diesem bisher einzigen Saisonsieg der Schwartauer bleiben: "Ich freue mich auf dieses besondere Spiel", sagt der TVK-Trainer, "aber ich will es auch gewinnen." Dafür hat er seine neue Mannschaft "akribisch vorbereitet", was ihm nicht schwergefallen ist: "Das Team zieht nicht nur gut mit, es ist auch sehr spielintelligent." Deshalb fiel es ihm auch leicht, "Taktik und Spielverständnis gemeinsam zu erarbeiten. Ich halte nichts davon, solche Dinge einer Mannschaft aufzuoktroyieren."

Ob ihm seine genaue Kenntnis des Gegners — der Kern der Mannschaft spielte bereits in der Saison 2006/07 beim VfL, in der Voß vom Co- zum Cheftrainer aufstieg, andere hat als er DHB-Stützpunkt- und schleswig-holsteinischer Landestrainer unter seinen Fittichen gehabt — beim Vorhaben hilft, das morgige Spiel zu gewinnen, weiß Christian Voß nicht: "Manchmal ist es auch hinderlich, wenn man zuviel über den Gegner weiß."

Leistungsträger beim VfL sind Regisseur Matthias Hinrichsen, die "Halben" Toni Podpolinski und Jan Schult sowie Rechtsaußen Niclas Dombrowski, der es bis in die Junioren-Nationalmannschaft gebracht hat. Leistungsträger sollte eigentlich auch der aus Gummersbach zurückgekehrte Ex-Dormagener Adrian Wagner werden, doch der hat die Erwartungen bislang noch nicht erfüllt.

(NGZ/rl)
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