Korschenbroich Von Hong Kong ins Fernsehen

Korschenbroich · Simon Gincberg, einst als Teilnehmer von "Deutschland sucht den Superstar" bekannt geworden, lebt zurzeit in Hong Kong. Im Juli kehrt er nach Deutschland zurück. Es gibt Anfragen für einen Job als TV-Moderator.

 Es dauerte, bis sich Simon Gincberg in Hong Kong eingelebt hatte. Anfangs fühlte er sich wie Bill Murray und Scarlett Johansson im Hollywood-Film "Lost In Translation". Inzwischen fühlt er sich in Asien aber rundum wohl.

Es dauerte, bis sich Simon Gincberg in Hong Kong eingelebt hatte. Anfangs fühlte er sich wie Bill Murray und Scarlett Johansson im Hollywood-Film "Lost In Translation". Inzwischen fühlt er sich in Asien aber rundum wohl.

Foto: privat

Man merkt Simon Gincberg die Entspannung an. Der 24-Jährige hockt in seiner kleinen Wohnung in Hong Kong, draußen vor dem Fenster tobt das pulsierende Leben der Sieben-Millionen-Einwohner-Metropole am südchinesischen Meer. Vor drei Jahren konnte Simon Gincberg sich so gut wie nirgends blicken lassen, ohne von Fans wegen Autogrammen belagert zu werden. Damals hatte es der Korschenbroicher unter die Top-15 in Dieter Bohlens Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) geschafft. Inzwischen hat Gincberg die Branche gewechselt: Mittlerweile verdient er seinen Lebensunterhalt als Moderator, außerdem will er sein Marketing-Studium im kommenden Jahr beenden. In Hong Kong absolviert er gerade ein Auslandssemester. Er genießt das Leben in Asien.

Von DSDS geblieben ist die Liebe: Seine Freundin Linda Teodosiu (19) lernte er einst bei der Fernsehshow kennen. Auch sie zählte zu den Kandidaten, schaffte es am Ende sogar in die Top drei. "Sie hat mich gerade erst hier besucht", sagt Gincberg. Er hat es genossen, ihr die Stadt zu zeigen, die für ihn für ein halbes Jahr zum Zuhause wurde. Am Anfang allerdings stand ein Kulturschock.

Die ersten Eindrücke wird Simon Gincberg nicht vergessen. "Ich habe auch schon erlebt, dass im Restaurant ein Huhn sozusagen direkt am Tisch geschlachtet wurde", sagt er. "Man muss wissen, wo man was essen gehen kann." Dazu kommt die Sache mit der Orientierung, der unbekannten Sprache und den fremden Schriftzeichen. Hin und wieder fühlte sich Gincberg an den Kinofilm "Lost In Translation" erinnert, in dem Bill Murray und Scarlett Johansson durch Tokio irren. Ähnlich ging es Gincberg: Als er zum Bahnhof wollte, brachte ihn auch sein zweifelsohne sehr gutes Englisch nicht weiter. Erst als er einen Zug auf Papier malte, verstanden die Einheimischen, wohin er wollte.

Wohin er will — das ist auch karrieretechnisch so eine Sache. Bis Juli bleibt er in Hong Kong, aber der Kontakt zu einer Agentur in Deutschland ist nicht abgerissen. Simon Gincberg kann sich eine Karriere als Fernsehmoderator vorstellen, entsprechende Anfragen gibt es bereits. "Wir werden sehen, ob es klappt", sagt er. "Es wäre natürlich ein Traum, wieder vor der Kamera arbeiten zu können."

Sein Zimmer in Hong Kong ist bescheiden: 14 Quadratmeter, zweckmäßig eingerichtet. Draußen sind es 28 Grad, Schwüle liegt über der Stadt. Gincberg wohnt nicht allein. Er teilt sich das Zimmer mit einem chinesischen Studenten. "Das ist gut, weil man so viel mehr von der Kultur kennenlernt", meint Gincberg. Der Kulturschock ist längst der Begeisterung gewichen. "Hong Kong ist eine großartige Stadt", sagt er.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort