Schüler erleben Natur hautnah mit dem Umweltbus Von der Aussagekraft der "Erdwurst"

Schüler erleben Natur hautnah mit dem Umweltbus · "Was ist das wichtigste Lebensmittel für uns Menschen?", fragt Umweltpädagoge Ottmar Hartwig. "Fleisch", "Chips", "Cola" rufen die Jugendlichen und kichern. "Wasser" lautet die richtige Antwort, die schließlich doch von einem der Schüler kommt. Nicht nur aber auch, weil ein guter Boden Voraussetzung für sauberes Wasser ist, war die Klasse 7b der Realschule Kleinenbroich gestern mit dem Umweltbus "Lumbricus" unterwegs, um den Waldboden in der nächsten Umgebung ganz praktisch kennen zu lernen. Das gehört zu einer Bodenuntersuchung: Erst wird im Wald ausreichend Material gesammelt...... NGZ-Foto: M. Reuter

"Was ist das wichtigste Lebensmittel für uns Menschen?", fragt Umweltpädagoge Ottmar Hartwig. "Fleisch", "Chips", "Cola" rufen die Jugendlichen und kichern. "Wasser" lautet die richtige Antwort, die schließlich doch von einem der Schüler kommt. Nicht nur aber auch, weil ein guter Boden Voraussetzung für sauberes Wasser ist, war die Klasse 7b der Realschule Kleinenbroich gestern mit dem Umweltbus "Lumbricus" unterwegs, um den Waldboden in der nächsten Umgebung ganz praktisch kennen zu lernen. Das gehört zu einer Bodenuntersuchung: Erst wird im Wald ausreichend Material gesammelt...... NGZ-Foto: M. Reuter

Nach einer kurzen Einführung im rollenden Klassenzimmer der Natur- und Umweltakademie Nordrhein-Westfalen, führten Hartwig und sein Kollege Dietmar Schruck die Jugendlichen zu einer ersten Probebohrung in ein Waldstück am Kleinenbroicher Ortsausgang. Julian, Björn, Andreas und Tim durften gleich Hand anlegen und den Bohrstock mit einem großen Gummi-Hammer in den Waldboden zu rammen und anschließend - mit einer sogenannten "Erdwurst" beladen - wieder heraus ziehen.

Selber machen, statt nur Zuhören steht beim Umweltbus auf dem Lehrplan. Die mobile Umweltstation ist so ausgestattet, dass direkt im Gelände Wasser-, Boden- und Lärmuntersuchungen möglich sind: Mess- und Analysegeräte, Video, Digitalkameras und Computer und 26 Arbeitsplätze stehen zur Verfügung. Beim Besuch des Busses in Kleinenbroich stand nun das Thema Boden im Mittelpunkt: Die Bohrungen dienten dem Zweck, ein Bodenprofil zu erstellen. Dabei wird untersucht, welche Erdschichten im Boden vertreten sind.

Im Bohrer bleibt eine "Erdwurst" zurück, an der klar zu erkennen ist, in welcher Tiefe der Lehmboden beginnt und welche Bodenart jeweils vorliegt. "Sandig" ist es in Kleinenbroich - das zumindest ergab die erste Bohrung, denn kleine Klumpen aus der oberen Lehmschicht ließen sich nicht zwischen den Fingern rollen. "Bei Ton kann man einen Beißtest machen", erläuterte Hartwig. Den Jugendlichen war anzusehen, dass sie es angesichts dieser Vorstellung kaum bedauerten nicht bis zu dieser Schicht vorgedrungen zu sein.

Ob Bodenprofil, zoologische Studien oder Arbeit am Mikroskop - die Schüler machten sich mit Eifer an die Arbeit, um am Ende die Ergebnisse anschaulich präsentieren zu können. Die Biologielehrerin Doris Heinz freut sich, dass es mit dem Umweltbus nun doch noch geklappt hat, denn sie hatte den "Lumbricus" bereits vor einem Jahr angefordert. "Die Wartezeiten sind schon enorm." Für den Unterricht sei das Angebot des Landesumweltministeriums eine sinnvolle Ergänzung. Zumal in der siebten Klasse der Wald auf dem Lehrplan steht. Zumal, wie die Umweltpädagogen glauben, die praktische Erfahrung weit tiefer haften bleibt als jeder noch so schwer gepaukter Stoff. Der Umweltbus kann bei der Natur- und Umweltschutz Akademie unter der Telefonnummer 02361/3030 angefordert werden. Vanessa Donner

(NGZ)
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