Voltigieren Die Perspektive auf dem Nixhof in Selikum stimmt

Neuss · Der RSV Neuss-Grimlinghausen ist mit einem guten Gefühl von den Deutschen Meisterschaften im Voltigieren zurückgekehrt. Bei den Frauen verpasste Sema Hornberg als starke Vierte nur knapp einen Platz auf dem Siegertreppchen.

 Bei den Deutschen Meisterschaften in der Verdener Niedersachsenhalle zeigte Sema Hornberg vom RSV Neuss-Grimlinghausen auf Rockemotion die beste Kür.

Bei den Deutschen Meisterschaften in der Verdener Niedersachsenhalle zeigte Sema Hornberg vom RSV Neuss-Grimlinghausen auf Rockemotion die beste Kür.

Foto: Daniel Ellwanger/Vaulting World

Die Medaille blieb der jungen Truppe des RSV Neuss-Grimlinghausen vor prächtiger Kulisse in der Verdener Niedersachsenhalle noch verwehrt, aber Grund, Trübsal zu blasen, sah Trainerin und Longenführerin Stefanie Eggink so gar nicht. Sie zeigte sich sogar „total zufrieden“ mit ihren eifrigen Schützlingen: „Das war eine runde Sache. Ich sehe da sehr viel Potenzial.“

Das gilt ohne weiteres für das Team 1 vom Nixhof, dem bei seinem DM-Debüt mit Stefanie Eggink an der Longe und Co-Trainerin Paula Schulz die Winzigkeit von Sechshundertstel am Finaleinzug fehlte. Am Ende belegten Laeticia Popp, Kira Matheisen, Lucia Gerdts, Lina Hofmeyer, Madita Huckriede und Julia Baum auf ihrem kurz „Calli“ gerufenen Calypso nach Pflicht (6,085) und Kür: 6,607) mit der Gesamtnote 6,309 Platz 16. Natürlich ist da noch viel Luft zu den Topteams VV Köln-Dünnwald mit der Korschenbroicherin Mona Mertens (8,701) und VV Ingelsberg mit Leon Hüsgen aus Neuss (8,376), doch das kann die Cheftrainerin leicht erklären: „Wir hatten die ganze Saison über mit Verletzungen zu kämpfen, konnten mit der Gruppe deshalb weder bei der DM-Sichtung und den Kreismeisterschaften in Neuss noch bei den Rheinischen Meisterschaften starten. Und mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren, bei vielen anderen liegt der Schnitt bei 20, fehlt es einfach noch an der nötigen Routine.“ Mit mehr Erfahrung auf diesem Niveau, da ist sich Stefanie Eggink sicher, sei in der kommenden Saison mehr möglich. „Dann versuchen wir ranzugehen.“

 Das junge Team 1 des RSV Neuss-Grimlinghausen sammelte in Verden mit Kira Matheisen, Lucia Gerdts und Julia Baum auf Calypso wertvolle Erfahrungen.

Das junge Team 1 des RSV Neuss-Grimlinghausen sammelte in Verden mit Kira Matheisen, Lucia Gerdts und Julia Baum auf Calypso wertvolle Erfahrungen.

Foto: Daniel Ellwanger/Vaulting World

Das tat schon in Verden Sema Hornberg. Longiert von Nina Vorberg belegte sie auf Rockemotion („Robby“) nach Pflicht (7,707), Technik (7,733) und Kür (8,389) mit der Endnote 7,943 Platz vier. Über Bronze freute sich hinter Vize-Weltmeisterin Julia Sophie Wagner (Leipzig/8,248) und Alina Roß (Userin/beide auf Giovanni/8,209) Alice Layher (21) aus Brackenheim. Die frisch gekürte U21-Weltmeisterin voltigierte mit ihrem Pferd Lambic van Strohkappeleken – longiert von Andrea Blatz – zu 7947 Punkten und platzierte sich damit hauchdünn vor Sema Hornberg. Die 23-Jährige präsentierte am Finaltag aber die beste Kür (8389) und landete insgesamt bei 7943 Punkten. An der starken Leistung hatte Eggink darum rein gar nichts auszusetzen. „Da hat Sema zum Abschluss der Saison noch mal richtig einen rausgehauen.“

 Leon Hüsgen zeigte bei den Deutschen Meisterschaften auf Diamond Sky gute Leistungen in Pflicht, Technik und Kür. Das bescherte dem Neusser Rang sechs.

Leon Hüsgen zeigte bei den Deutschen Meisterschaften auf Diamond Sky gute Leistungen in Pflicht, Technik und Kür. Das bescherte dem Neusser Rang sechs.

Foto: Daniel Ellwanger/Vaulting World

Ihr seit dem CHIO Aachen ebenfalls dem Bundeskader angehörender Vereinskollege Leon Hüsgen kam bei den Herren auf Diamond Sky („Manni“) nach Pflicht (8,089), Technik (7,926) und Kür (8,372) auf die Endnote 8,129. Das reichte für den sechsten Rang. Die an der Longe tätige Stefanie Eggink bescheinigte ihm eine ordentliche Leistung. „Klar, mehr geht immer. Aber er hatte drei gute Runden. Das ist absolut okay.“

Für die größte Überraschung in Verden sorgte Bela Lehnen. Der 18-Jährige aus Moers präsentierte mit dem 13-jährigen Formel 1 an der Longe von Alexandra Knauf das beste Technikprogramm. Auch im Kürfinale behielt der Bundeswehr-Sportsoldat, der erst vor wenigen Wochen im schwedischen Flyinge Silber bei der U21-WM gewonnen hatte, die Nerven, heimste mit 9147 Punkten die höchste Wertung und damit seinen ersten DM-Titel ein (8,820).

Für den RSV Neuss-Grimlinghausen ist die Wettkampf-Saison noch nicht ganz vorbei. Vom 30. September bis 1. Oktober finden in Elmshorn die Deutschen Meisterschaften für M-Gruppen statt.

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