Voltigieren Janika Derks fährt zum Weltcup-Finale

Neuss · Rang vier bei den „Baden-Classics“ beschert der Voltigiererin des RSV Neuss-Grimlinghausen das Ticket für Saumur.

 Ein erfolgreiches Team: Janika Derks aus Dormagen belegte bei den „Baden-Classics“ in Offenburg mit Caruso Hit den vierten Platz.

Ein erfolgreiches Team: Janika Derks aus Dormagen belegte bei den „Baden-Classics“ in Offenburg mit Caruso Hit den vierten Platz.

Foto: Daniel Kaiser

Nach ihrem Sieg zum Einstieg in die kurze Weltcup-Saison vor zwei Wochen in Leipzig verpasste Janika Derks vom RSV Neuss-Grimlinghausen auf der vierten und letzten Qualifikationsetappe in Offenburg als Vierte zwar den Sprung aufs Podest, löste aber das Ticket fürs Finale im französischen Saumur (18. bis 21. April), wo sie die deutschen Voltigierer an der Seite von Weltmeisterin Kristina Boe (Hamburg) uns Corinna Knauf (Köln) vertreten wird.

Dass die Dormagenerin bei den „Baden Classics“ mit 8,190 Punkten nicht nur der Schweizerin Nadja Büttiker (8,688) auf ihrem Pferd Keep Cool und Vorjahres-Siegerin Kristina Boe (8,535) – holte sich auf Highlander mit der Höchstnote von 8,97 Punkten den Tagessieg im zweiten Durchgang –, sondern auch der Dänin Sheena Bendixen (8,271) den Vortritt lassen musste, machte freilich gar nichts. Denn ersten war die Konkurrenz erlesen und zweitens startete sie diesmal nicht auf dem erfahrenen Dark Beluga. An der Longe von Jessica Lichtenberg ging Caruso Hit – nach längerer Erholungspause noch nicht wieder ganz so geschmeidig im Wettkampf und definitiv anfälliger für äußere Einflüsse als sein von Barbara Rosiny trainierter und longierter „Kollege“ aus Lüneburg. Ein entscheidender Faktor in der mit 2000 Zuschauern besetzten Baden-Arena in Offenburg. Zudem ging die 28-Jährige nach ihrer im vergangenen Jahr erlittenen Fersenprellung auf Nummer sicher, verzichtete vor allem beim mitunter heiklen Abgang auf spektakuläre Aktionen. Und das kostet im Kür getrieben Weltcup-Modus Punkte, ganz besonders für eine Überathletin wie Janika Derks, deren Stärken eindeutig in der Pflicht und der Technik liegen. Darüber hinaus ist die Vize-Weltmeisterin erst spät in die Saison eingestiegen. Eine ganz bewusste Entscheidung, galt es nach einem forderndem Jahr 2018 doch neuen Kraft zu tanken und frische Ideen fürs Kürprogramm zu entwickeln.

Bei den Herren triumphierte wie schon in Leipzig Vize-Weltmeister Jannik Heiland. Der 26-Jährige gewann mit seiner Kür zum Thema „Der Pianist“ beide Durchgänge und kam in der Summe auf 8,734 Punkte. Damit sicherte er sich die volle Ausbeute von 30 Punkten und zog im Gesamtranking am Schweizer Lukas Heppler (28) vorbei. Auf Platz zwei folgte Viktor Brüsewitz, der als „Pate“ mit Laser und Longenführerin Tanja Evers 8,507 Punkte erreichte. Dritter wurde der Franzosen Clément Taillez (8,427) vor dem Amerikaner Kristian Roberts, Salzburg-Sieger Lorenzo Lupacchini aus Italien sowie Lukas Heppler. In Frankreich gehen neben Vorjahressieger Jannis Drewell und Jannik Heiland Thomas und Viktor Brüsewitz an den Start.

 Das Finale im an der Loire gelegenen Saumur setzt der neunten Weltcup-Saison in der Geschichte des Voltigiersports die Krone auf. In Deutschland wurden bereits fünf Mal Sieger gekürt: 2011 in Leipzig, 2013 in Braunschweig sowie von 2016 bis 2018 in Dortmund. Das an der Garonne im Südwesten Frankreichs gelegene Bordeaux war 2012 und 2014 Austragungsort des Weltcup-Finales, Graz in Österreich 2015. Qualifizieren können sich acht Damen und Herren sowie vier „Pas-de-Deux“. Rekordhalter ist Deutschland mit acht Siegen quer durch alle Disziplinen, gefolgt von Italien (4), Frankreich, der Schweiz (3), Österreich (2) und Großbritannien (1).

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