Ringen "Vielleicht war der Rucksack zu schwer"

Dormagen · Ausgerechnet beim Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland im TSV-Sportcenter lief es für die Mitfavoritin Nina Hemmer nicht optimal.

 Die Ückeratherin Nina Hemmer (im blauen Trikot) unterlag im Kampf im Platz drei der Türkin Burcu Kebic.

Die Ückeratherin Nina Hemmer (im blauen Trikot) unterlag im Kampf im Platz drei der Türkin Burcu Kebic.

Foto: Hans Jazyk

Große Erwartungen lagen auf Nina Hemmer: Die Ringerin des AC Ückerath wollte diese beim zwölften Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland im TSV-Sportcenter erfüllen. Nach Platz zwei im vergangenen Jahr, wo sie erst im Finale gegen die Argentinierin Patricia Bermudez verloren hatte, lautete das Ziel für die amtierende Junioren-Europameisterin erneut Finale. Doch ausgerechnet vor heimischer Kulisse hatte die Mitfavoritin beim einzigen bundesdeutschen Weltcup im Frauenringen kein Glück.

Nach zwei gewonnenen Kämpfen durch Schulterwürfe kassierte die 20-Jährige zwei Niederlagen, unter anderem gegen die spätere Siegerin Kristina Yalovenko aus Kasachstan, und landete damit auf Platz fünf in der Gewichtsklasse bis 51 Kilogramm. "Das war ein bisschen unglücklich", kommentierte ihr Trainer Hartmut Reich den letzten Kampf Hemmers gegen die Türkin Burcu Kebic um Platz drei. "Der stand auf der Kippe, aber am Ende war die Gegnerin ein bisschen schneller." Zufrieden sei er mit dem Abschneiden nicht wirklich. "Sie kann mehr", so der Jenaer, einst Weltmeister im Ringen. "Ihre Risikobereitschaft war richtig und sie war kämpferisch stark." Aber anderes wäre eben nicht optimal gelaufen. "Vielleicht war der Rucksack zu schwer", sagte Reich und meinte den Druck, zu Hause als Favoritin anzutreten. Sein Schützling hakte die Enttäuschung schnell ab. "Nach vorne schauen", lautete ihre Devise.

Und so bleibt es dabei, dass es auch nach zwölf Auflagen des internationalen Grand Prix noch keine Siegerin aus den Reihen des AC Ückerath gibt. Denn auch die zweite am Dormagener Bundesleistungsstützpunkt trainierende Athletin, Aline Focken, konnte sich nicht wie im Vorjahr (Zweite) aufs Treppchen kämpfen. Die 22 Jahre alte Krefelderin, immerhin EM-Dritte, war 2012 ebenfalls Zweite geworden, hatte lediglich ihr Finale verloren. Dieses Jahr wurde sie Fünfte in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm. Aline Focken hatte zwar die ersten drei Kämpfe gewonnen, die letzten beiden aber verloren. ACÜ-Athletin Kimberly Grieß landete nach zwei Kämpfen in der gleichen Gewichtsklasse auf Rang zehn. Nach einem Sieg gegen Kim Riesterer (Südbaden) zum Auftakt verlor sie ihren zweiten Kampf gegen die Lettin Kristine Odrine-Urbova, die spätere Dritte. Ihre Vereinskollegin Jennifer Veelmann verlor ihre beiden Kämpfe (19.). Das gleiche Schicksal traf Daniela Kalek, die bei den Kadettinnen in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm antrat. Die Schülerin, 2012 noch Deutsche Meisterin in der Gewichtsklasse bis 43 Kilogramm und 2013 schon DM-Dritte zwei Klassen höher (49 kg), verlor ihre beiden Kämpfe, zeigte aber gute Ansätze. Sie landet auf Rang 14.

"Sportlich betrachtet war das einmal mehr eine tolle Veranstaltung", sagte Detlev Zenk, Vorsitzender des AC Ückerath. Auch wenn ihn und sein rund 40-köpfiges Helferteam so manche Schreckminute erwartete. Zum Beispiel, als sich ein russischer Trainer beim Gepäckverladen am Bus schwer am Auge verletzte. "Er musste in der Uniklinik operiert werden", so Zenk.

(NGZ)
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