Skaterhockey Viel mehr Brisanz geht nicht
Skaterhockey · Uedesheim braucht im Kampf um einen Platz in den Play-offs jeden Punkt, Kaarst steht als Schlusslicht der Skaterhockey-Bundesliga mit dem Rücken zur Wand. Am Sonntag kommt es im Chiefs-Garden zum direkten Duell.
Zwei Punkte trennen die Crash Eagles Kaarst, Schlusslicht der Skaterhockey-Bundesliga, von Lüdenscheid auf dem am Saisonende rettenden zehnten Tabellenplatz. Drei Punkte Vorsprung haben die Uedesheim Chiefs auf dem achten und letzten Play-off-Rang auf den Crefelder SC. Mehr noch als ohnehin schon könnte es am Sonntag krachen, wenn sich die beiden in herzlicher Abneigung verbundenen Lokalrivalen ab 16 Uhr am Norfer Weg gegenüberstehen.
Zusätzlich wird das eh schon getrübte Verhältnis durch den erfolgreichen Protest der Kaarster nach dem Hinspiel, der ihre 7:8-Heimniederlage in einen Sieg verwandelt hatte, belastet. Pflichtgemäß betont der vor der Saison aus Kaarst nach Uedesheim gewechselte Wolfgang Hellwig zwar, dass "wir da ohne große Emotionen reingehen, wir wollen nur die zwei Punkte", doch die große Brisanz der Partie bekommt er mit Worten nicht vom Tisch. Immerhin sieht er die Rollen klar verteilt: "Alles andere als ein Sieg wäre für mich schon eine Enttäuschung." Damit hat Georg Otten, Sportlicher Leiter der Eagles, auch überhaupt kein Problem.
Das Privileg, Favorit zu sein
"Das Privileg, als Favorit anzutreten, überlassen wir gerne dem Gastgeber", stellt er mit leicht süffisantem Unterton fest, richtet sein Augenmerk indes sogleich wieder auf seine Truppe. Die macht nämlich jede Menge Arbeit: Chris Glaubach, Jonas und Thimo Dietrich sowie Marc-André Otten fehlen urlaubsbedingt, Tim Hauck muss arbeiten. Der Einsatz von Christian Perlitz ist ungewiss. Dafür laufen Torhüter Christoph Oster und Scott Clark wieder auf. Unter Hochdruck arbeiten die Kaarster daran, weiteres Personal für den Endspurt der Saison ins Boot zu holen. Schon jetzt steht für Dietrich fest: "Unsere Mannschaft hat mit der vom Hinspiel nicht mehr viel Ähnlichkeit."
Ganz gleich, wer am Sonntag letztlich ins Trikot der Adler schlüpfen wird, unbeeindruckt lassen die Gäste die Häuptlinge keineswegs. Hellwig, der nach seiner Sperre wieder auf die Bank zurückkehren darf, schätzt Könner wie Drehmann, Dietrich und Perlitz und zeigt sich beeindruckt von der Kaarster Mentalität: "Man darf sich gegen die Eagles nie zu sicher fühlen – die laufen und kratzen bis zur letzten Sekunde. Ich kann nicht verstehen, warum sie überhaupt da unten stehen."
Die Chiefs werden am Sonntag zudem gegen ihren Heimfluch antreten: Von den letzten sechs Vergleichen mit den Eagles am Norfer Weg gewannen sie nur einen, 10:9 im Jahr 2010. In den restlichen fünf Partien ging Uedesheim komplett leer aus. Eine böse Bilanz.