Kreisderby bringt Samstag die endgültige Entscheidung VfR Neuss oder 1. FC Grevenbroich-Süd?

Wer tritt den Weg in die Relegation an? Eine gehörige Portion Mitschuld trägt die Fortuna aus Düsseldorf. Deren Abstieg aus der Fußball-Regionalliga wirkt sich derart auf die darunter liegenden Spielklassen aus, dass die drei Viertletzten aus den FVN-Landesligen nun auch noch einen Absteiger ausspielen müssen, obwohl Platz 13 im Normalfall zum direkten Klassenerhalt reicht.

Betroffen davon sind in der Gruppe 2 gleich zwei Mannschaften aus dem Kreis Neuss und ausgerechnet die beiden treffen Samstag im letzten Saisonspiel aufeinander. Der VfR Neuss, derzeit mit 30 Punkten auf Platz zwölf, empfängt den Dreizehnten 1. FC Grevenbroich-Süd mit 29 Zählern.

Die Konstellation ist also klar: Wer Samstag den Platz an der Hammer Landstraße als Verlierer verlässt, der muss in die Relegationsrunde, die am 18., 21. und 25. Mai ausgespielt wird. Ein Vorteil für die Gastgeber ist, dass ihnen ein Remis reicht. Doch so brisant das Saisonfinale auch für beide Klubs ist, zu einem "Endspiel" will es Süd-Trainer Herbert Clemens nicht hochstilisiert wissen. "Das wäre es nur dann, wenn danach nichts mehr käme. Aber wir wissen alle, dass der verlierer noch die Chance hat, sich vor dem Abstieg zu retten."

Das ist natürlich auch Eddi Hagedorn nicht entgangen, der bei den Neusser die sportliche Verantwortung trägt. "Aber wer will sich das schon antun", meint er im Hinblick auf die drohenden Gegner und die damit verbundende Nervenbelastung. Vor dem letzten Spieltag rangieren der VfB Dinslaken-Lohberg und die SF Baumberg in den beiden anderen FVN-Landesligen auf den Relegationsplätzen. "In Lohberg habe ich selbst mal gespielt, da ist immer richtig was los. Und in Baumberg auf dem Kunstrasen anzutreten, ist auch kein Vergnügen", weiß Hagedorn.

Vorzeitig für klare Verhältnisse sorgen, kann also auf beiden Seiten nur die Devise heißen. Da trifft es die Schloss-Städter natürlich hart, dass sich ausgerechnet Torwart Volker Trippel vor diesem so immens wichtigen Match krank gemeldet hat. Er musste am Mittwoch völlig überraschend wegen einer Trombose ins Krankenhaus und fällt definitiv aus. Doch damit nicht genug, weil Ersatzkeeper Uli Himmelbach am Sonntag die Kommunion seines Kindes feiert, steht auch er nicht zur Verfügung.

So rückt Andreas Berghof aus der Zweitvertretung des 1. FC Süd (Kreisliga B) ins erste Glied. "Er ist sicher kein schlechter Torwart, aber ein Volker Trippel ist kaum zu ersetzen", meint Clemens und richtet im gleichen Atemzug einen Appell an den Rest der Mannschaft: "Dann müssen die anderen eben noch ein Schippchen mehr drauflegen und noch mehr kämpfen." Im Einsatz sieht auch Hagedorn den Schlüssel zum Erfolg.

Er geht davon aus, dass seine Mannschaft spielerisch mehr Akzente setzen kann. "Und wenn wir es schaffen, die Zweikämpfe anzunehmen und dann unsere spielerischen Möglichkeiten entwickeln, holen wir auch die nötigen Punkte", ist sich der VfR-Trainer sicher. Dazu trägt auch bei, dass er personell keine Sorgen hat. Selbst der Dauerverletzte Stephan Reiter hat seine Einsatzbereitschaft signalisiert. David Beineke

(NGZ)
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