Basketball Verteidigung wird für Tigers zur Kopfsache

Neuss · Zum Saisonstart in Göttingen konzentrieren sich die Basketballerinnen der TG Neuss auf ihre Defensive. Womöglich läuft eine neue Spielerin auf.

 Nicht schön, aber wichtig: In Göttingen sind von Centerin Megan Swords und den Tigers besonders die Defensivqualitäten gefragt.

Nicht schön, aber wichtig: In Göttingen sind von Centerin Megan Swords und den Tigers besonders die Defensivqualitäten gefragt.

Foto: Andreas Woitschützke

Natürlich weiß auch Rufin Kendall, dass die von ihm in der zweiten Saison trainierten Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss beim 47:82 vor einer Woche im Pokal gegen Würzburg nicht unbedingt die Sterne vom Himmel gespielt hatten. Doch bei aller berechtigten Kritik am vor allem in der Verteidigung stark ausbaufähigen ersten Pflichtspielauftritt der wiederum komplett neuformierten Tigers, gibt er vor dem Liga-Auftakt am Sonntag (16 Uhr) beim Erstliga-Absteiger BG 74 Göttingen zu bedenken: „Wir haben nach wie vor eine junge Truppe, das darf man nicht vergessen.“

In Jule Schillings, Ricarda Schott (beide 17) und Johanna Huppertz (16) sind drei der zehn eingesetzten Spielerinnen noch nicht mal volljährig, Leonie Oost ist auch erst 19, Luca Raschke 20 und Larissa Felten 21. Und da in Inga Krings und Jana Meyer dringend benötigte Erfahrung verletzt nur auf der Bank sitzt und Iva Banozic nach längerer Pause noch stark an ihrer Fitness arbeiten muss, könnte die Verpflichtung von Kim Franze Gold wert sein. Die 22-Jährige spielte in der vergangenen Saison mit Bochum noch gegen Neuss und nutzte ihre 1,76 Meter, um in 19 Einsätzen im Schnitt 6,1 Punkte aufzulegen. Im „Endspiel“ um den (sportlichen) Klassenverbleib  am letzten Spieltag der Saison 2021/22 stand sie gegen die Tigers länger als 32 Minuten auf dem Feld, vermochte die 53:57-Niederlage mit ihren neun Zählern aber nicht zu verhindern. Ob sie schon in Göttingen auflaufen kann, entscheidet sich kurzfristig.

Beim Team aus Niedersachsen hat man sich nach dem Abstieg aus der Oberhaus zum Ziel gesetzt, wieder mehr auf Nachwuchs aus der Universitätsstadt zu setzen. In Emilie Dohrmann, Alex Liestmann und Emilia Wery gehören drei 16-Jährige dem Kader an. Nach einem Jahr beim Zweitligisten Panthers Acadamy Osnabrück, für den sie pro Spiel in durchschnittlich knapp 18 Minuten 5,8 Punkte und 1,8 Assist (33,3% Dreierquote) markierte, ist Marika Fengkohl (22) zurück in Göttingen. Lara Lieckfeld (18) verbrachte die vergangenen zwölf Monate an der Grace Christian High School in Sanford (USA), Lia Kentzler studierte und spielte an der Dalhousie University in Kanada. Neu ist die 25-jährige Kinga Dzierbicka. Die zuletzt für die AZS University of Warsaw in der 2. Liga tätige Polin kümmert sich bei den Veilchen um den Spielaufbau, ihre 11,5 Punke im Schnitt für Warschau zeigen indes, dass sie weiß, wo der Korb hängt. Aus der ukrainischen Superleague, in der sie das Trikot von Chaika Berdyansk trug, ist die 18-jährige Tatiana Tkachenko nach Göttingen gewechselt. Über Erfahrung in der deutschen Eliteklasse verfügen im neuen Team von Trainerin Ruzica Dzankic die 25-jährige Lena Wenke, Thalia Kretschmar (27), die Griechin Viki Karambatsa (26) sowie die Oevermann-Zwillinge Annika und Meike (19). Das ergibt für Kendall einen guten Mix aus Routine und Talent. „Die Göttinger Spielerinnen sind an Competition auf hohem Niveau gewöhnt und werden uns schon zum Start alles abverlangen.“

In der Vorbereitung hat er sich auf wenige Dinge beschränkt, versuchte dabei, auch mental auf seine Mädels einzuwirken. „Denn man muss innerlich bereit sein, zu brennen. Das fängt im Kopf an.“ Eines kann er schon jetzt versprechen: „Auch wenn wir definitiv noch Zeit brauchen, um alle Punkte abzuarbeiten, wir werden in der Defense anders auftreten als gegen Würzburg.“

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