Korschenbroich Vereine, Schulen und Stadt suchen Sporttalente

Korschenbroich · Talentsichtung, Talentförderung und Bildungsangebote – so lautet das Projekt, das jetzt von der Stadt, den Schulen und Vereinen gestartet wird. Im Vordergrund steht dabei die sportliche Zukunft.

 Machen sich gemeinsam für einen sportlicheren Rhein-Kreis stark: Bürgermeister Heinz Josef Dick (vorne) und rechts neben ihm Projektleiter Josef Zanders.

Machen sich gemeinsam für einen sportlicheren Rhein-Kreis stark: Bürgermeister Heinz Josef Dick (vorne) und rechts neben ihm Projektleiter Josef Zanders.

Foto: LB

Talentsichtung, Talentförderung und Bildungsangebote — so lautet das Projekt, das jetzt von der Stadt, den Schulen und Vereinen gestartet wird. Im Vordergrund steht dabei die sportliche Zukunft.

Josef Zanders kennt die Problematik gut. "15 Prozent der 13- bis 17-Jährigen in Deutschland sind übergewichtig und verbringen durchschnittlich 86 Minuten pro Tag vor dem PC", sagt der Sportförderer des Rhein-Kreises, der diesen alarmierenden Zahlen nun mit einem einzigartigen Projekt entgegenwirken will.

Resultat von Zanders Bemühungen ist eine Kooperationsvereinbarung für das Projekt "Talentsichtung, Talentförderung und Bildungsangebote", das zwischen der Stadt als Schulträger, der Haupt-, der Realschule und dem Gymnasium Korschenbroich sowie den Vereinen TVK und Korschenbroicher LC besteht. Die Kooperation ist seit gestern offiziell, die Vereinbarung wurde von allen Projekt-Partnern im Büro des Bürgermeisters Heinz Josef Dick unterzeichnet, der lobende Worte fand: "Eine gute Sache, um Kindern und Jugendlichen den letzten Kick zu geben."

Doch was verbirgt sich hinter diesem Projekt und dem weitläufigen Begriff "Talentförderung" wirklich? Herzstück der Orientierungsmaßnahme ist der "Deutsche Motorik-Test", den die Schüler in ihrer jeweiligen Schule absolvieren — unter Beobachtung von Vertretern der Vereine und einem zuvor benannten Kontaktlehrer. Nach der Auswertung des Tests erfahren die Schüler, welche Sportart für sie am besten geeignet ist und können zudem an einem Probetraining eines Partnervereins teilnehmen. Die ersten Tests, die aus acht Übungen bestehen, wurden an Haupt-, Realschule und Gymnasium bereits durchgeführt, weitere sollen folgen und bis Ende September ausgewertet sein.

Für Hans-Peter Walther kommt das Projekt wie gerufen. "Die Anzahl der guten Sportler nimmt stetig ab. Da gibt es für einen Sportverein doch nichts Besseres als so eine Vereinbarung. Es ist eine große Chance, Talente zu erfassen", sagt der Trainer des Korschenbroicher LC, der besonders das Miteinander der verschiedenen Partner schätzt.

Die sportliche Förderung im Rhein-Kreis soll jedoch nicht um jeden Preis optimiert werden. Alleinstellungsmerkmal der Kooperation soll die engmaschige Verknüpfung zwischen dem sportlichen und schulischen Aspekt sein, so dass die Prioritäten fair und pädagogisch wertvoll verteilt werden. "Die Schüler können nicht den ganzen Tag nur mit der Schule zu tun haben, dann verkümmern sie motorisch", sagt Uwe Roscheck, Schulleiter des Gymnasiums.

Und so wird sich Projektleiter Josef Zanders in den nächsten Wochen und Monaten darum bemühen, Kooperationen der Schulen und Vereine mit Wirtschaftsunternehmen ins Leben zu rufen — zur Unterstützung der Bildungs- und Erziehungsarbeit. Auch Betriebspraktika, Ausbildungsplätze sollen dann leichter möglich sein.

(NGZ)
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