Jüchen Veranstalter der Classic Days braucht Unterstützung

Jüchen · Die gute Nachricht vorweg: Rennfahrerlegende Stirling Moss muss nicht ausgeladen werden. Die Classic Days 2012 finden statt. Doch die siebte Auflage des Oldtimer-Treffens treibt den veranstaltenden Verein an seine Belastungsgrenze.

 Rund 70 Mitglieder arbeiten derzeit ehrenamtlich im Classic Days Racing Drivers Club mit. Doch der Verein braucht weitere Mitglieder.

Rund 70 Mitglieder arbeiten derzeit ehrenamtlich im Classic Days Racing Drivers Club mit. Doch der Verein braucht weitere Mitglieder.

Foto: Verein

"Wir benötigen dringend neue, jüngere Mitglieder. Alleine werden wir es auf Dauer nicht mehr schaffen", sagt Vereinsmitglied Rüdiger König.

Es ist früher Vormittag, und König ist auf dem Weg zu einem Sponsor. Mit dem Privat-Pkw: ehrenamtlich und unentgeltlich. "Die Vorbereitung der Classic Days ist nicht nur anstrengend. Sie ist auch zeitintensiv. Deshalb scheuen Berufstätige das Engagement", sagt König. Er ist 71, seit zehn Jahren Rentner und damit repräsentativ für den Classic Days Racing Drivers Club: "Wir sind ein wenig überaltert. Und deshalb ist das, was vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, mittlerweile etwas zu viel."

Der Verein sucht nun die Öffentlichkeit, will neue Mitglieder werben. Classic Days-Initiator Marcus Herfort weiß um die Herausforderung: "Die Classic Days zu organisieren, bedeutet viel Ehrenamt, viele Stunden Arbeit, aber auch viel Freude am rostigsten Hobby der Welt."

Derzeit arbeiten rund 70 Mitglieder im Club mit. "Mindestens sechs bis acht neue Mitglieder benötigen wir dringend", sagt Vereinssprecher Thomas Gerwers: "Computerexperten, die uns technische Zeichnungen machen. Zimmerleute, die Starthäuschen bauen. Und wir brauchen Manager, die ihr Organisationstalent und ihre Kontakte einbringen."

Im kommenden Jahr könnte die Belastung für den Verein noch höher werden, sollte sich der Jüchener Bauhof endgültig aus der Veranstaltung zurückziehen. Bereits jetzt sei die Unterstützung auf ein Minimum reduziert, sagt Gerwers. Das Aufstellen von Verkehrsschildern und der Streckenbegrenzung wird in Teilen der Jüchener Politik bereits als überflüssig bewertet."Alles, was wir nicht aus eigener Kraft leisten können, müssen wir für viel Geld einkaufen", sagt Gerwers. Allein die Pressebetreuung beziffert der Vereinssprecher auf mindestens 30 000 Euro pro Jahr. "Was wir bezahlen müssen, fehlt als Spende für die Stiftung Schloss Dyck", rechnet Gerwers vor.

Die kommende Ausgabe soll trotz aller Schwierigkeiten erneut ein Premium-Produkt werden. Stirling Moss, einst im Silberpfeil unterwegs und seit Jahrzehnten eine Legende, hat sein Kommen ebenso angekündigt wie Stammgast Jochen Maas. Auch Tagesschau-Moderator Jan Hofer wird zum wiederholten Male in Damm erwartet. Mit welchen Autos — darüber schweigt sich der Verein noch aus. Ende des Monats sollen die konkreten Planungen vorgestellt werden. "Bis dahin bleibt noch genug zu tun", sagt König und braust zum nächsten Termin.

(NGZ/rl)
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