Fußball VdS muss mit Punkt zufrieden sein

Nievenheim · Nievenheim trennte sich von Oberliga-Schlusslicht VfB Homberg mit 1:1 und verhalf den Duisburgern damit zu ihrem ersten Punkt. Dass der VdS nicht verlor, hatte er dem wieder mal glänzenden Torwart Kelvin Sanchez zu verdanken.

Ein Punktgewinn ist für Oberliga-Neuling VdS Nievenheim eigentlich immer ein Grund zur Freude. Zufrieden konnte Trainer Marko Niestroj nach dem 1:1 (Halbzeit 1:1) gegen den VfB Homberg aber ausschließlich mit dem Ergebnis sein: "In dieser Liga ist für uns jeder Punkt wichtig. Spielerisch war das heute aber nicht gut." Einen Sieg hatte sich an der Südstraße gestern nur das zuvor punktlose Schlusslicht aus Duisburg verdient. Dabei waren die spürbar verunsicherten Gäste gar nicht zwingend auf einen Dreier aus und überließen dem VdS den Ball.

Trainer Günter Abel hatte seinen VfB extrem defensiv eingestellt, und installierte eine tief stehende Fünferkette, in der auch die Außenverteidiger nicht sonderlich hoch aufrückten. Das führte dazu, dass der VdS so viel Ballbesitz wie wohl zuvor noch in keinem Oberligaspiel hatte. Konnte er die beiden aggressiv attackierenden Stürmer Almir Sogolj und Daniele Kowalski beim Spielaufbau überwinden, fand er im Zentrum große Räume und Platz für ein gepflegtes Kurzpassspiel vor. Gefährliche Bälle in die Tiefe spielte Nievenheim allerdings viel zu selten, was auch Niestroj aufregte: "Wir wussten genau, was auf uns zukommt. Wir haben es aber nicht geschafft, unsere Stürmer richtig einzusetzen, die beiden hingen fast schon in der Luft." So machten Alexander Hauptmann und Sa Franciamore in der Tat beide kein gutes Spiel, und konnten ihre Stärken kaum ausspielen. Weitaus schlimmer waren aber die zahlreichen unnötigen Ballverluste im Aufbauspiel. Nievenheim schaltete schlicht viel zu langsam auf Offensive um. "Wir haben immer wieder die selben Fehler gemacht und sind in viel zu viele Konter gelaufen", sagte Niestroj. Das nutzten die pfeilschnellen Gäste gut aus, schon zur Pause hätten sie das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden müssen.

Dass sie das nicht taten, lag in erster Linie an VdS-Torwart Kelvin Sanchez. Der zeigte in mehreren Szenen Reflexe, die in der Bundesliga von einigen Fußballkommentatoren mit Sicherheit als "Weltklasse" betitelt worden wären. Einer davon war die Glanzparade gegen Kowalski (31.), mit der er nach starkem Homberger Konter die Führung verhinderte. Beim anschließenden Eckball stand Sogolj allerdings zu frei, um das als Angreifer seiner Güteklasse nicht mit dem Treffer zum 1:0 zu bestrafen. Nievenheim antwortete allerdings prompt, Swen Rommerskirchen umkurvte nach schönem Sa-Franciamore-Flugball Torwart Ahmet Taner und schob zum Ausgleich ein. Niestroj merkte an: "Das war eine der wenigen Szenen, in denen wir gut in die Tiefe gespielt haben."

Spätestens nach der Pause hätten die Gäste den Sack zu machen müssen, Sanchez rettete aber gegen Jura Adolf (58.), Muhamet Attris (65.) und Jonas Rölver (74.). Die dickste Chance der Partie hatten nach 88 Minuten die Gastgeber, die zum unverdienten Sieg hätten treffen müssen. Rommerskirchen war nach Zuspiel von Kevin Buttchereit blank vor dem Keeper, entschied sich aber für einen Pass auf den im Abseits stehenden Kevin Scholz. "Das hätte der Sieg sein müssen. Auch wenn es nicht gerecht gewesen wäre, Fußball ist halt brutal", meinte Niestroj.

Mit dem Punkt konnte er leben: "Unser Ziel war, nicht mit einer Niederlage in die spielfreie Woche zu gehen. Homberg ist gerade in der Offensive keine schlechte Truppe."

(NGZ)
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