Handball Varel will "100 Prozent drauflegen"

Neuss · Es wird Zeit zu punkten: Nach den drei Niederlagen in Folge gegen Krefeld, in Gummersbach und gegen Ferndorf steht der Neusser HV erstmals seit dem Aufstieg in die Dritte Liga West auf einem Abstiegsplatz.

 Hat das Training aufgenommen: NHV-Keeper Nico Nothen.

Hat das Training aufgenommen: NHV-Keeper Nico Nothen.

Foto: Berns

Den hatte bis zum Sonntag die HSG Varel Friesland inne, die dann mit einem 27:24-Sieg beim OSC Duisburg den Neuling überflügelte. Und genau bei dieser HSG sind die Neusser morgen (19.30 Uhr, Manfred-Schmidt-Sporthalle in Altjührden) zu Gast.

"Nicht nur wegen der weiten Anreise wäre es schön, wenn wir von dort etwas mitbringen würden", sagt NHV-Trainer René Witte mit Blick auf die bisher längste Auswärtsfahrt (320 Kilometer, bisher Aurich 290 Kilometer). Sondern auch, weil seine zuletzt verunsicherten Schützlinge sowohl die daraus resultierenden Punkte als auch das Selbstvertrauen gut gebrauchen könnten, wollen sie Wittes Vorgabe, bis zum Ende der Hinrunde noch vier Zähler einzufahren, in die Tat umsetzen. Der Handball-Lehrer weiß auch, wie das gehen könnte: "Varel spielt eine sehr aggressive 5:1-Deckung. Genau so aggressiv müssen wir auch auftreten. Und vorne müssen wir die Anzahl der technischen Fehler deutlich reduzieren."

Zu diesem Unterfangen steht ihm erstmals seit fast zwei Monaten sein kompletter Kader zur Verfügung. Jan Kerssenfischer hat nach ausgeheiltem Nasenbeinbruch ebenso das Training wieder aufgenommen wie Torhüter Nico Nothen nach überstandener Viruserkrankung. "Das tut natürlich gut, auch für die Stimmung innerhalb der Mannschaft", sagt Witte, der gleichzeitig betont: "Max Jäger hat seine Sache als Nummer eins zwischen den Pfosten gut gemacht. An ihm lag es nicht, dass wir in Gummersbach verloren und gegen Ferndorf so viele Tore kassiert haben."

In Varel werden es sicher nicht so viele werden, schließlich hat die HSG bislang erst einmal (beim 31:21 über die TSG Bielefeld) die Dreißig-Toremarke geknackt. Nur Bielefeld (257) und Gummersbach (273) haben weniger Treffer erzielt als die Friesen (276). Zum Vergleich: Der NHV traf in den bisherigen elf Partien 302 mal, kassierte aber auch schon 327 Gegentreffer (Varel 281).

Das könnte morgen Abend durchaus anders aussehen. Denn Trainer Andrzej Staszewski sagt: "Wir spielen derzeit unter dem Motto '100 Prozent drauflegen'." Damit meint er, dass seine Mannschaft die Ausfälle der drei Stammspieler Vaidas Dilkas, Srdjan Saciv und Marek Mikeci nur dann kompensieren kann, "wenn alle eine überdurchschnittliche Leistung zeigen. Ein paar Prozent mehr reichen da nicht." Als hätten sie sich abgesprochen, stellt auch René Witte klar: "Wir haben eine Chance — aber nur dann, wenn alle alles geben."

(NGZ)
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