Korschenbroich Vandalen zerstören Ampel-Technik

Korschenbroich · Korschenbroich Der rund 1,20 Meter hohe, graue Kasten mit der Steuerelektronik wurde umgerissen, liegt auf der Seite. Kabelstränge hängen heraus. Das Herzstück der Ampelanlage an der Kreuzung bei Herrenshoff nördlich des Raderbroicher Buschs ist defekt - und damit sämtliche Ampeln an der viel befahrenen Kreuzung.

 Besonders vorsichtig sollten Autofahrer an der Kreuzung der Landstraßen 390, 382 und 361 sein: Nach dem Zerstörungswerk von Unbekannten ist die Signalanlage seit dem Wochenende außer Betrieb.

Besonders vorsichtig sollten Autofahrer an der Kreuzung der Landstraßen 390, 382 und 361 sein: Nach dem Zerstörungswerk von Unbekannten ist die Signalanlage seit dem Wochenende außer Betrieb.

Foto: Lothar Berns

Dort treffen sich gleich drei Landstraßen (L 390 Richtung A 44, L 382 zwischen A 52 und Korschenbroich sowie L 361 Richtung Kleinenbroich). Die Kreuzung wird täglich von rund 20 000 bis 30 000 Fahrzeugen befahren.

 Der Steuerkasten für die Ampeln an der Kreuzung bei Herrenshoff wurde komplett aus der Verankerung gerissen.´

Der Steuerkasten für die Ampeln an der Kreuzung bei Herrenshoff wurde komplett aus der Verankerung gerissen.´

Foto: Lothar Berns

Die Tat ist kein Einzelfall, wie die Polizei berichtet: In der Nacht von Samstag auf Sonntag beschädigten Unbekannte - durch gezielte Tritte gegen die Schaltkästen - die Steuerungen und Bedienteile weiterer Ampeln im Stadtgebiet.

Die gravierendsten Folgen jedoch hat das Zerstörungswerk bei Herrenshoff: "Ich habe mir heute Morgen draußen an der Kreuzung die Situation angesehen. Unfallspuren fanden wir nicht", erklärte gestern Georg Hennecken, Verkehrsingenieur des Landesbetriebs in Mönchengladbach. Der hat Anzeige erstattet.

Laut Polizei wurde in der Nacht zum Sonntag der komplette Ampelkasten für die Steuerung mit einem Seil aus der Verankerung gerissen. "Wir haben Schilder mit "Ampel außer Betrieb" angebracht und die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Ampelbereich von 70 auf 50 Kilometer reduziert. Im Übrigen gilt dort die Straßenverkehrsordnung - der Verkehr aus Richtung L 390 und aus Richtung Kleinenbroich muss an Stopp-Schildern halten", erläutert Verkehrsingenieur Hennecken.

"Es gab Verkehrsbeeinträchtigungen, aber an der Kreuzung ist kein Chaos ausgebrochen", erklärt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. "In Verkehrsspitzenzeiten wird die Polizei den Verkehr beobachten und bei Bedarf regelnd eingreifen."

Der Landesbetrieb und eine Elektronik-Firma arbeiten auf Hochtouren: "Wir gehen davon aus, dass die Ampeln am Donnerstag, vielleicht auch schon am Mittwoch, wieder funktionieren", sagt Hennecken. Eine erste vorsichtige Kostenschätzung für die Reparatur: rund 20 000 Euro.

Doch nicht nur dort bereiten Unbekannte dem Landesbetrieb reichlich Arbeit und Kosten: An der Kreuzung der L 361 und der L 32 (Büttger Weg) bei Glehn wurde laut Hennecken der Steuerkasten beschädigt. "Das elektronische Betriebstagebuch zeigt die Tatzeit an: zwei Uhr am Sonntag."

Am Montagmorgen war die Anlage dort repariert. Laut Polizei wurde auch an der Kreuzung der L 381 (Raitz-von-Frentz-Straße) mit der Haus-Randerath-Straße und Glehner Straße in Kleinenbroich der Ampelkasten mit Tritten beschädigt.

"Wir beobachten eine Häufung solcher Taten in Korschenbroich", berichtet Hennecken. "Bereits vor etwa drei bis vier Monaten wurden vier, fünf Signalanlagen durch Tritte beschädigt. Damals hatten wir einen Schaden von etwa 15 000 Euro. Und vor einer Woche wurde der Steuerkasten einer Fußgängerampel in Pesch aufgebrochen und zum Teil zerstört."

Georg Hennecken appelliert an die Verkehrsteilnehmer, in den nächsten Tagen an der Kreuzung bei Herrenshoff besonders vorsichtig zu sein. Die Kriminalpolizei sucht die Täter und bittet die Bürger um Hinweise (Telefon 0 21 31 / 30 00).

(NGZ)
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