Erste Saison-Niederlage für Elephants Grevenbroich "US-Auswahl" eine Nummer zu groß

Eine Farce: Gegen eine durch den Niederländer Henk Pieterse verstärkte US-Auswahl, die am Samstag das Trikot des Basketball-Regionalligisten Krefeld Panthers trug, setzte es für die Elephants Grevenbroich die erste Niederlage der Saison. Doch die ziemlich deutliche 88:107-Heimpleite (42:42) sollte die Gastgeber nicht allzu sehr grämen, denn in dieser Formation, das gab selbst Panthers-Manager Hartmut Oehmen zu, "würden wir wohl kein Spiel mehr verlieren".

Dumm nur für die Elephants (Glück für Dortmund), dass dem Neuling diese Profi-Truppe zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Denn Michael Claxton, so Oehmen, "wechselt noch in dieser Woche zu einem Verein in der Zweiten Bundesliga Süd" und Steven Key, Co-Trainer und Ersatzmann für Regisseur Robert Shepherd beim Zweitliga-Aufsteiger ART Düsseldorf, greift für Krefeld nur sporadisch zum Ball. Und genau da lag für Elephants-Coach Raphael Wilder der Knackpunkt der Partie.

"Key war der Schlüssel", stellte er fest. Zwar markierte der ehemalige Bundesligaspieler nur elf Punkte, "doch er war der Kopf der Mannschaft. Ohne ihn schlagen wir die mit zehn Punkten." Eine These, die er zu begründen wusste: "Deren Aufbauspieler Ali Thomas hätte John Bynum im Griff gehabt und Steve Moyer war bei Martin Trefzger in guter Obhut. Aber durch Steven Key, den wir nicht verteidigen konnten, hatten die auf den Flügeln einfach zu viele Optionen." Pech für die Elephants.

Doch den "Paradiesvögeln der Liga" (Oehmen) wäre auch in der Besetzung von Samstag durchaus beizukommen gewesen. Bis zur Pause blieben die Gastgeber vor gut 700 Zuschauern dran an der Herren Thomas, Moyer, Henderson, Key und Pieterse (das Quintett spielte die ersten 20 Minuten fast komplett durch). Zu verdanken war das vor allem John Bynum (17 Zähler) und Whitney Harris (12), die vor der Pause 29 der insgesamt 42 Punkte erzielten. Eine zu schwere Last, zumal sich Bynum bereits in der 24. Minute sein viertes persönliches Foul abholte.

Zwar ereilte Krefelds Center Duez Henderson (23 Punkte) noch in der gleichen Minute das gleiche Schicksal, doch während der US-Boy der Elephants mangels Alternativen auf dem Feld blieb, ersetzte Krefelds Coach Chris Cummings einen Import aus Übersee einfach durch den nächsten (Claxton). Da Martin Trefzger (10/3 Dreier, 7/2 aus dem Feld) und Matthias Wojdyla (8/1 aus dem Feld) aus der Distanz weiter wenig zustande brachten, nahmen die Panthers fortan auch Harris mit einer Zonenverteidigung aus dem Spiel. Wilder drastisch: "Wenn du gegen eine Zone nicht von außen triffst, bis du tot."

Ohne Hilfe ging selbst Bynum unter. Trotz erneut guter Zahlen (13 Rebounds, 6/5 Freiwürfe, 13/8 aus dem Feld) vermochte auch er nicht zu verhindern, dass Krefeld das dritte Viertel hoch mit 31:19 gewann. Der daraus resultierende 61:73-Rückstand war zu viel für die schwachen Elephants (20 Ballverluste, eine Dreierquote von nur 27 Prozent). Während Moyer (32/6) und Thomas (29/3) noch etwas fürs Punktekonto taten, blickten Bynum (24), Harris (20), Trefzger (13), Özaslan (12), S. Dornhof (7), A. Dornhof (6), Gierth, Ziehmann und Wojdyla (alle 2) schon auf den Donnerstag, wenn es nach Opladen geht (20.30 Uhr). Dirk Sitterle

(NGZ)
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