Jüchen Unsicherheit bleibt

Jüchen · Jüchen Seit Wochen sind Bürger verunsichert, was ihnen das für 2009 geplante Abfallentsorgungssystem bringen wird. Viele befürchten, dass sie durch die Umstellung von der personenbezogenen auf eine verbrauchsbezogene Gebührenkalkulation künftig mehr zahlen müssen.

 Will einzelne Fragen in persönlichen Gesprächen klären: Margarete Kranz.

Will einzelne Fragen in persönlichen Gesprächen klären: Margarete Kranz.

Foto: NGZ

Jüchen Seit Wochen sind Bürger verunsichert, was ihnen das für 2009 geplante Abfallentsorgungssystem bringen wird. Viele befürchten, dass sie durch die Umstellung von der personenbezogenen auf eine verbrauchsbezogene Gebührenkalkulation künftig mehr zahlen müssen.

 Kann den Wunsch nach Plastiksäcken nicht erfüllen: Michael Jansen.

Kann den Wunsch nach Plastiksäcken nicht erfüllen: Michael Jansen.

Foto: NGZ

Am Donnerstag hat sich der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehrsentwicklung auf Antrag der SPD-Fraktion in einer Sondersitzung mit dem Thema befasst. Und: Nach stundenlangen Erläuterungen und teilweise emotionalen Diskussionen konnten keineswegs alle Fragen sowohl aus Reihen der Fraktionen als auch von Bürgern - rund 40 Jüchener waren gekommen - geklärt werden.

"Einzelne Fragen sind so konkret, dass ich nur anbieten kann, sie in persönlichen Gesprächen zu erläutern", sagte Bürgermeisterin Margarete Kranz, nachdem einige Jüchener Bürger sie nach konkreten Berechnungsmodellen für ihre Haushalte und den damit einhergehenden Kostensteigerungen für die Müllabfuhr befragten.

Neben den Fragen nach Kostenberechnungen stand vor allem die braune Tonne im Mittelpunkt der gestrigen Diskussion. So merkten der Grüne-Fraktionsvorsitzende Thomas Dederichs und der Sozialdemokrat Frank Bäumer insbesondere an, dass es für die Bürger schwierig sei, sich bei der Biotonne auf eine bestimmte Größe festzulegen. Schließlich würden je nach Jahreszeit unterschiedliche Mengen an Grünschnitt anfallen. "Wäre es beispielsweise möglich, im Herbst, wenn besonders viel Laub fällt, den Bürgern zusätzlich Plastiksäcke zur Verfügung zu stellen?", wollte Frank Bäumer von der Bürgermeisterin, dem Ersten Beigeordneten Michael Jansen und dem Fachbereichsleiter Oswald Duda wissen.

Doch diese konnten dem Sozialdemokraten keine positive Antwort geben. "Wir haben mit dem Müllentsorgungsunternehmen über Plastiksäcke gesprochen. Man hat uns aber gesagt, dass Plastiksäcke mit Bioabfall an den Deponien nicht akzeptiert werden. Deshalb können wir das nicht anbieten", erklärte Michael Jansen. Papiertüten würden darüber hinaus ebenfalls nicht in Frage kommen, weil ihnen die Stabilität fehle.

Doch obwohl sich die Debatte Donnerstag Abend immer wieder um die braune Tonne bewegte, schien auch die grundsätzliche Gebührenberechnung noch Fragen aufzuwerfen. Deshalb hat Oswald Duda anhand von zahlreicher Modellberechnungen versucht aufzuzeigen, dass "viele Haushalte in Zukunft sparen werden, einige jedoch durchaus draufzahlen müssen". Vor allem Alleinstehende, die neben einer 40-Liter Restmülltonne auch eine Biotonne in Anspruch nehmen, müssen künftig mehr bezahlen. "Im Großen und Ganzen müssen wir aber einsehen, dass das zukünftige Abfallsystem gerechter ist. Jeder zahlt ab dem kommenden Jahr genau das, was er an Müll verursacht", versuchte schließlich Norbert Esser, Fraktionsvorsitzender der CDU, zu vermitteln.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort