Korschenbroich "Unsere afrikanische Prinzessin"

Korschenbroich · Norbert und Marion Rothausen entschieden sich für eine Adoption. Der Entschluss veränderte das Leben der Familie. Die Geschichte von Tochter Penny gibt's jetzt als Buch: eine Achterbahn der Gefühle, aber auch ein Mutmacher.

 Vater und Tochter: Norbert Rothausen und Penelope. Sie verbindet eine lange Geschichte, die ab sofort jeder nachlesen kann. Penny hat mit der Adoption nicht nur Eltern, sondern auf einen Schlag auch drei Brüder bekommen.

Vater und Tochter: Norbert Rothausen und Penelope. Sie verbindet eine lange Geschichte, die ab sofort jeder nachlesen kann. Penny hat mit der Adoption nicht nur Eltern, sondern auf einen Schlag auch drei Brüder bekommen.

Foto: L. Berns

Norbert Rothausen hält das Buch "Unsere afrikanische Prinzessin" fest in den Händen. Noch fühlt es sich "unwirklich" an. Doch das Buch ist fertig – das Tagebuch einer Adoption. Ein Buch, das nicht mit Masse klotzt. Auf nur 66 Seiten fasst Norbert Rothausen diese bewegende Geschichte zusammen – wie er Penny in einem Waisenhaus fand, wie das Mädchen aus Namibia das Familienglück der Rothausens in Glehn perfekt macht und welches Hilfsprojekt mittlerweile daraus entstanden ist. Norbert Rothausen versteht das Buch auch als Mutmacher, für Paare, die sich für eine Adoption entschieden haben.

Dieses Büchlein ist aber nichts für zarte Gemüter. Bangen, Hoffen, Warten. Es ist eine Achterbahn der Gefühle – allerdings mit Happy End. Denn die Geschichte der kleinen Penny, die heute als selbstbewusste Elfjährige die Fußball-Stiefel beim SV Glehn schnürt, Gitarre lernt und beim City-Lauf ihre Kondition unter Beweis stellt, ist zurzeit noch einmalig: "Sie ist das erste Kind und bislang auch das letzte Kind, das außerhalb Namibias adoptiert wurde. "Dieses Wissen macht unser Wunder nur noch größer", betont der stolze Vater.

Die Tagebuchaufzeichnungen sollten Penny eines Tages dabei helfen, zu verstehen, warum die Ortschaft Glehn zu ihrem Lebensmittelpunkt wurde. "Dass sich aus dieser Adoption unser heutiger Verein entwickeln würde, war damals nicht abzusehen", erinnert sich der vierfache Familienvater heute. Wichtig war ihm bei der Veröffentlichung, dass auch Penny damit einverstanden ist. Sie gab nicht nur ihre Zustimmung. Sie freut sich auch darauf, dass "Unsere afrikanische Prinzessin" bei der anstehenden Jahreshauptversammlung der "Kinder- und Familienhilfe Namibia" am 27. März erstmals öffentlich präsentiert wird.

Zunächst gibt es 100 Exemplare, die Norbert Rothausen über www.epubli.de bezieht. Das Buch kostet 17,50 Euro – fünf Euro gehen davon pro Buch direkt an den Verein. Ist die Zahl vergriffen, gibt er Order zur Neuauflage. Wie oft? "Das hängt von der Nachfrage ab."

Dass ihm bei allem seine Frau Marion (49) den Rücken freihält, entlastet den Geschäftsmann nicht nur beruflich, sondern auch bei der Vereinsarbeit und der Unterstützung von 16 Patenkindern im namibischen Arandis. Rückhalt gibt's auch von den drei Söhnen Dominik (22), René (20) und David (14), die ihre Schwester von Beginn an ins Herz geschlossen haben.

Für Norbert Rothausen erfüllt sich mit Penny ein Kindertraum: "Ich wollte schon als Zwölfjähriger meine Mutter von der Adoption eines schwarzen Babys überzeugen." Dass er diesen Wunsch 30 Jahre später mit seiner Ehefrau Marion umsetzen würde, ist für den Glehner immer noch wie ein "kleines Wunder". Er ist dankbar und versichert: "Ich lebe meinen Traum."

(NGZ)
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