Korschenbroich Unfallgefahr an der K42 in Lüttenglehn

Korschenbroich · In Lüttenglehn ist nach dem barrierefreien Umbau der Bushaltestellen vor dem Ortsausgang Richtung Grefrath ein Nadelöhr entstanden. Jetzt gab es den ersten Unfall. Die Anwohner fordern die Stadt zum Handeln auf.

 Sie bemängeln das Nadelöhr an der K 42 in Lüttenglehn (v. l.): Anja Lusch, Oliver Gondorf, Claudia Kläs mit Tochter Julia und Rüdiger Wentzell.

Sie bemängeln das Nadelöhr an der K 42 in Lüttenglehn (v. l.): Anja Lusch, Oliver Gondorf, Claudia Kläs mit Tochter Julia und Rüdiger Wentzell.

Foto: L. Berns

Auf dem Asphalt sieht man noch die Spuren des Unfalls. "UB1" und "UB2" steht dort in weißer Farbe, es sind die Kürzel für "Unfallbeteiligter 1" und "Unfallbeteiligter 2". Anfang der Woche hat es auf der Durchgangsstraße (K 42) durch Lüttenglehn geknallt. Aber gewundert hat das im Ort kaum jemanden. Vor allem nicht die Anwohner, die kurz vor dem Ortsausgang Richtung Grefrath wohnen. Einer von ihnen ist der Kinderarzt Dr. Rüdiger Wentzell. "Es war nur eine Frage der Zeit, bis es hier zu einem Unfall kommt", sagt er.

In der Nachbarschaft hadern sie schon länger mit der Verkehrssituation im Ort. Seit die beiden Bushaltestellen im vergangenen Jahr barrierefrei gestaltet worden sind, gleicht die K 42 kurz vor dem Ortsausgangsschild Richtung Grefrath einem Nadelöhr. "Die Fahrbahn ist stark verengt worden. Außerdem ist jetzt eine Kurve drin", sagt Wentzell. "Das führt zu Problemen."

Wer sich fünf Minuten an den Straßenrand stellt, wird Zeuge dieser Probleme. Zu schnell — erlaubt ist Tempo 50 — fährt zwar niemand. Dennoch bleibt kaum einer auf seiner Seite der Fahrbahn. Wenn zwei Autos gleichzeitig durch das Nadelöhr müssen, wird es eng. Dann wird meist laut gehupt. Rüdiger Wentzells Ehefrau Anja Lusch hört dieses Hupen mehrmals täglich. "Das ist ja auch ein Indiz dafür, dass es mit der Verkehrsführung auf der Straße hapert", meint sie. Ein weiteres Problem: die schlechte Sicht.

Wer vom nahegelegenen Garagenhof auf die Straße möchte, sollte besser zweimal hingucken. Haltebuchten verdecken die Sicht. Oliver Gondorf moniert, dass sich daran etwas ändern müsse. Er wohnt ebenfalls in unmittelbarer Nähe zur Problemstelle und wünscht sich, dass die Stadt dort zumindest einen Spiegel aufstellt. "Das würde die Sicht erheblich verbessern und das Unfallrisiko minimieren", sagt er. Noch lieber wäre den Anwohnern die Einführung einer Zone 30. Denn an der engen Straße wohnen Familien mit Kindern — und die nutzen die Busverbindungen regelmäßig, zum Beispiel bei der Fahrt zu weiterführenden Schulen.

Die barrierefreie Gestaltung der Haltestellen loben die Anwohner ausdrücklich. Nur müsse eben die durch den Ausbau veränderte Verkehrssituation in den Griff bekommen werden. Vor allem früh morgens und abends führe diese zu Problemen. Dann wird es an der Straße richtig voll — und bisweilen unübersichtlich. Ein Grund: Parkplätze sind in Lüttenglehn rar. Claudia Kläs, die ebenfalls an der Durchgangsstraße wohnt, kennt das Problem: "Besuch von außerhalb hat oft keine andere Wahl, als auf dem Bürgersteig zu parken", sagt sie.

Das zentrale Problem aber bleibe das Nadelöhr. So, wie es ist, sei die Straße nicht sicher.

(NGZ/rl)
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