Elephants fanden in der Offensive nicht statt Unerwartete Pleite beim Heimdebüt

Von Dirk Sitterle

Von Dirk Sitterle

Fußlahme Elephants! Beim mit Spannung erwarteten Heimdebüt in der Regionalliga vor gut und gerne 800 Zuschauern gegen den Mitaufsteiger TV Werne BB blieben die Grevenbroicher Basketballer vor allem in der Offensive fast alles schuldig und verloren vollkommen zu Recht mit 71:81 (Halbzeit 38:38).

Nach der unerwarteten Pleite kam selbst Coach Raphael Wilder, ansonsten nie um eine Antwort verlegen, in Erklärungsnot. "Ob's an der Kulisse gelegen hat oder woran auch immer, ich weiß es nicht, aber in der Offensive haben heute fast alle versagt." Allen voran Martin Trefzger, für den am Ende kümmerliche zwei Punkte zu Buche standen. "So eine Leistung von ihm habe ich in zwei Jahren nicht gesehen", klagte Wilder. Viel besser waren auch seine Teamkollegen nicht aufgelegt. Fünf Zähler von Meik Bassen, gar nur vier von Sven Klesper - der Angriff der Elephants trug am Samstag nur einen Namen: Whitney Harris. Seine 28 Punkte aber waren zu wenig, um einen Gegner zu schlagen, der, so Wilder, "nicht besser ist als wir. Gegen so eine Mannschaft musst du einfach 85 Punkte machen können".

Die Partie hatte schon mit einem Rückschlag für die Gastgeber begonnen, denn noch in der ersten Minute winkte Power Forward Mathias Gierth, der beim Aufwärmen unglücklich umgeknickt war, mit schmerzverzerrtem Gesicht ab, konnte das Geschehen fortan nur noch von der Bank verfolgen. Von dort sah er, wie Werne durch erfolgreiche Versuche von jenseits der Drei-Punkte-Linie (Ivan Rosic und Nils Jambon) zunächst bis auf 12:4 (4.) davonzog. Wilder nahm eine Auszeit, brachte Michael Davis für Klesper und die Elephants wieder auf 11:12 (7.) heran. Ein nur kurzes Glücksgefühl, unterstützt durch zwei "Dreier" von Jan Dirzus vergrößerte Werne den Abstand wieder auf zwölf Punkte (23:11/10.).

Im zweiten Viertel versuchte es Wilder mit zwei Centern (Ladewig, Harris) und drei "Kleinen" (Bassen, Davis, Lang) - ein Schachzug, der aufzugehen schien. Dieses Quintett brachte die Hausherren wieder auf 36:36 (18.) heran, Harris (18 Zähler vor der Pause) besorgte in der 19. Minute sogar die Führung (38:36). Das letzte Aufbäumen. Denn nach dem Seitenwechsel ging gar nichts mehr. Das dritte Viertel, bisher stets das stärkste der Elephants, ging mit 9:23 verloren. Da sah TV-Trainer Peter Kortmann seine Taktik aufgegangen. "Gegen Grevenbroich musst du laufen, darin sind die nicht gut." Dazu bescheinigte er seinem Team noch eine "gute und aggressive Verteidigung", wodurch das Fehlen der Stammkräfte Dean Curcic und Nikolai Fischer mehr als kompensiert wurde.

Positiv bewertete Wilder, "dass wir nie aufgegeben haben. Solche Spiele kannst du auch leicht mit 20, 30 Punkten verlieren." Drei Mal durften die Elephants im vierten Viertel sogar noch auf die Wende hoffen: Beim 57:65 (34.) konterte Ivan Rosic prompt aus der Ferndistanz zum 68:57, Klespers Treffer zum 62:70 (36.) beantwortete Ken Henry (erzielte 16 seiner 25 Punkte nach der Pause) per "Dreier" mit dem 73:62 und auch kurz nach dem 66:74 (38.) war Claus Reinsberger mit einem Drei-Punkte-Wurf zum vorentscheidenden 77:66 erfolgreich.

Insgesamt streute Werne zehn "Dreier" ein (Grevenbroich nur drei), hatte zudem in Center Marko Tomic (15), Jambon (16/2), Rosic (9/2) und Dirzus (9/3) grundsolide Akteure in seinen Reihen. Kortmann selbstbewusst: "Wir hatten uns hier schon etwas ausgerechnet." BSG Elephants: Harris (28/1), Davis (10/2), Ladewig (10), Dornhof (9), Bassen (5), Klesper (4), Lang (3), Trefzger (2), Gierth und Ziehmann.

(NGZ)
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