Lokalsport Undemokratisch

Neuer Vorstand des KSB gewählt

Neuer Vorstand des KSB gewählt

Der Kreissportbund ersetzt in seiner Mitgliederversammlung am Mittwoch mit umfangreichen Satzungsänderungen unter anderem einen großen Vorstand von 20 Personen mit definierten Zuständigkeiten durch einen schmalen Vorstand, der seine Arbeit selbst in Ressorts unterteilt. Gleichzeitig soll der hauptamtliche Geschäftsführer Vorstandsmitglied sein. Einzelne Stadtverbände wehrten sich gegen eine in der Satzung nicht abgegrenzte Aufgabenüberschneidung zwischen Gemeinde- und Stadtverbänden und Kreissportbund.

Sie befürchten eine Aushöhlung ihrer Kompetenz und Risiken bei der Mittelzuweisung durch ihre kommunalen Partner. Die weitere Diskussion führte zu keinem befriedigenden Konsens, außer zu der Feststellung, dass Satzungsungenauigkeiten durch die Geschäftsordnung geregelt werden können, auf die bis jetzt in der Satzung noch gar kein Hinweis vorhanden war. In der neuen Struktur könne der ständige Ausschuss der Stadt- und Gemeindesportverbände deren Belange dem Vorstand vertreten.

Die Debatte lies weniger Bemühungen um Verständnis und Lösungssuche erkennen und machte mit dem Abstimmungsprozedere einen eher undemokratischen Eindruck. Wie soll eine Arbeit für die größte Bürgerbewegung im Kreis geleistet werden, wenn neben der Diskussionskultur auch die neuen Strukturen schon undemokratischer und weiter weg von der Basis erscheinen? Nach Sitzungsschluss teilte der 1. Vorsitzende auf Anfrage mit, dass es richtig sei, dass er und andere Vertreter des Sportes aus dem Rhein-Kreis Neuss nach Peking fahren.

Der Rhein-Kreis Neuss wird als einziger kommunaler Partner vertreten sein, mit 25 Plätzen. Es solle sich melden, wer noch mitfahren wolle. Dies zeigt deutlicher denn je, dass mit dem Überhang in der Sportförderung im Spitzensport der Sport im Rhein-Kreis vorrangig in die Funktion der Wirtschaftsinteressen gestellt wird und auf die Basis oder demokratische Abläufe wenig Augenmerk gelegt wird.

Ich finde es im höchsten Grade peinlich und fragwürdig, dass gerade unser Rhein-Kreis Neuss als einziger kommunaler Partner und gerade Personen aus dem Sport den Tibetern und der Demokratie in den Rücken fallen und lieber ihren eigennützigen Wirtschaftsinteressen den Vorrang geben.

Beate Schmidt-Härlen Grevenbroich

(NGZ)
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