Umsiedlung: Erste Beerdigungen möglich Umbettungen beginnen im Herbst

Umsiedlung: Erste Beerdigungen möglich · Die meisten Otzenrather und Spenrather haben ihre neuen Häuser in den Umsiedlungsgebieten bezogen, doch ihre Verstorbenen mussten sie bislang weiter auf den Friedhöfen im alten Ort zu Grabe tragen. Damit ist es jetzt zumindest für die katholische Kirchengemeinde vorbei.

"Der neue Friedhof ist soweit, dass dort beerdigt werden kann, der alte Friedhof ist für Beerdigungen geschlossen", sagt Heinz Behr, Vermögens- und Friedhofverwalter bei der Katholischen Pfarrgemeinde St. Simon und Judas Thaddäus auf Anfrage der NGZ. Im Herbst beginnen auch die Umbettungen. "Bislang wurde erst ein kleines Teilstück des neuen Friedhofes geweiht", so Behr.

Noch hat aber keine Trauergemeinde einem Angehörigen dort das letzte Geleit geben müssen. Im März war mit dem Bau der 8.000 Quadratmeter großen Anlage begonnen worden, die am Kirchhofweg zwischen Neu-Otzenrath und Neu-Spenrath liegt. Die Friedhofskapelle fehlt noch.

"Wir warten auf die Baugenehmigung", so Behr. Mit der Eröffnung des neuen Friedhofes endet ein für viele Dorfbewohner ärgerlicher Zustand. "Ich hätte es gern gesehen, wenn der Friedhof schon vor zwei Jahren fertig gewesen wäre. Wir verhandeln seit drei oder vier Jahren mit Rheinbraun und RWE über die Entschädigung", erläutert Heinz Behr. Verhandlungen und Genehmigungen zogen sich hin.

Auch bislang "haben wir mit RWE noch keine Einigung erzielt, aber durch eine Vorauszahlung des Unternehmens konnten wir den Friedhof bauen". In den vergangenen Jahren wurden nach Auskunft von Behr trotz fortschreitender Umsiedlung etwa 25 bis 30 Menschen auf dem katholischen Friedhof in Alt-Otzenrath beerdigt. Die Toten müssen nun schon bald wieder umgebettet werden - für trauernde Angehörige eine große psychische Belastung.

Angesichts der unbefriedigenden Situation waren manche Bewohner der Neubaugebiete verwundert darüber, als vor einigen Wochen auf dem - noch nicht geweihten - neuen Friedhof eine Beerdigungsszene für "Tatort" gedreht wurde. Die Umbettungen der Toten in rund 400 Grabstellen des alten Katholischen Friedhofes beginnen erst im Herbst. "Das kann nur in der kühleren Jahreszeit geschehen", begründet der Umsiedlungsbeauftragte Heinz Kunze.

Im Laufe von drei Jahren sollen die Exhumierungen jeweils im Frühjahr und Herbst erfolgen. Die Fachfirmen dafür beauftragt RWE Power. Anträge zur Umbettung können jetzt bei Hans-Peter Juchem von RWE Power unter der Telefonnummer 02.21./48.02.23.04 angefordert werden, unter dieser Nummer werden auch Fragen beantwortet.

"Die Angehörigen können mich anrufen, ich treffe mich dann mit ihnen auf dem Friedhof, um die Einzelheiten zu besprechen - wann die Exhumierung erfolgen soll, ob auf den neuen Friedhof oder woanders hin umgebettet werden soll oder ob Grabstellen zusammengelegt werden", so Juchem.

"In den allermeisten Fällen werden auch die alten Grabsteine mit versetzt." Insgesamt sind schrittweise rund 600 Umbettungen geplant. In dieser Zahl ist bereits der evangelische Friedhof eingeschlossen, der direkt neben dem katholischen Friedhof neu entsteht.

"Die Bauarbeiten sollen Ende dieses Monats beginnen, wir rechnen mit einer Bauzeit von etwa zwei bis drei Monaten", erklärt Pfarrer Heinz-Günter Schmitz. Voraussichtlich im September dürfte auch der evangelische Friedhof für die Umsiedler zur Verfügung stehen. Mit den Exhumierungen wird dort laut Hans-Peter Juchem im Frühjahr 2005 begonnen. Carsten Sommerfeld

(NGZ)
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