Fußball Uedesheim trägt sein "Heimspiel" in Uerdingen aus

Uedesheim · Verkehrte Welt in der Fußball-Oberliga Niederrhein: Weil der KFC Uerdingen nicht in der Lage ist, seine "Fans" zu disziplinieren, verliert der SV Uedesheim sein Heimrecht. Statt am Norfer Weg wird das Duell der beiden Klubs nun am Sonntag (15 Uhr) im Krefelder Grotenburg-Stadion angepfiffen.

Der Anhang des KFC war in den Heimspielen gegen RW Oberhausen (Pokal) und am Sonntag gegen Rhede mal wieder unangenehm aufgefallen. Daraufhin wurde der SVÜ informiert, "dass sowohl die Polizei als auch der Fußballverband Niederrhein aus sicherheitstechnischen Gründen ihr Veto gegen die Austragung des Spiels in Uedesheim eingelegt hätten", sagt SV-Vorsitzender Klaus Haas. Da in Neuss auch keine andere Sportanlage den Ansprüchen genüge und eine Verlegung ins benachbarte Düsseldorf in der Kürze der Zeit nicht mehr zu realisieren gewesen sei, folgte Uedesheim dem Beispiel des TuS Bösinghoven und verzichtete auf den Heimvorteil. Eine Entscheidung im Zorn, räumt Haas ein: "Natürlich hätten wir uns wehren können, aber uns wurde vom Verband signalisiert, dass das eh nichts bringt. Die haben uns im Prinzip die Pistole auf die Brust gesetzt."

Im Vorfeld gelöste Tickets berechtigen am Sonntag ebenso zum Eintritt in die Grotenburg wie SV-Dauerkarten — allen anderen Karteninhabern soll das Geld zurückerstattet werden. "Dass wir unseren Zuschauern das Spiel des Jahres, dessen Vorbereitung viel Zeit und Geld gekostet hat, nun nicht bieten können, ist ein Unding", findet Haas. Inwieweit der SV Uedesheim an den Einnahmen beteiligt wird, muss noch geklärt werden. Dazu kommt natürlich der sportliche Aspekt. "Der wird hier mit Füßen getreten", schimpft Haas: "Zu Hause wäre die Chance auf eine Überraschung sicher größer gewesen". Bitter für den Neuling, der im Abstiegskampf jeden Punkt dringend braucht. Vielleicht kann die Mannschaft diesen Ärger morgen Abend (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen den WSV Borussia II ja in positive Energie umsetzen.

(sit)
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