Fußball Uedesheim steht unter Druck

Fußball · Die Oberliga Niederrhein ist in ihrer ersten Saison auch das Zuhause der feineren Gesellschaft. Dessen ist man sich beim Neuling SV Uedesheim durchaus bewusst, und so misst Trainer Ingmar Putz dem Gastspiel des ETB SW Essen am Norfer Weg eine ganz besondere Bedeutung zu. "Das ist schon mal was Neues in der Vereinsgeschichte", sagt er.

 Könnte für den SV Uedesheim gegen SW Essen auf der rechten Außenbahn wieder deutlich offensiver zur Sache gehen: Bene Günther (r.).

Könnte für den SV Uedesheim gegen SW Essen auf der rechten Außenbahn wieder deutlich offensiver zur Sache gehen: Bene Günther (r.).

Foto: A. Woitschützke

Zum Vergleich: Als Uedesheim in der Saison 1999/2000 in die Bezirksliga aufstieg, kickte SW Essen in der damals viertklassigen Oberliga Nordrhein gegen Größen wie den Wuppertaler SV, Fortuna Düsseldorf II und Borussia Mönchengladbach II. Kein Wunder also, dass Trainer Dirk Helmig (als Aktiver 340 Spiele für RW Essen) mit seinen Jungs nach der nur knapp verpassten Qualifikation für die Regionalliga die Oberliga auf dem schnellsten Weg wieder verlassen will. Dummerweise hatte das junge Team zu Beginn der Saison mit mannigfaltigen Personalproblemen zu kämpfen und verlor daher früh den Kontakt zum Ligaprimus KFC Uerdingen. Inzwischen ist Schwarz-Weiß aber wieder zurück in der Spur: Gegen Fischeln (3:2), Wülfrath (1:0) und Hiesfeld (2:0/Pokal) sprangen Siege heraus, gegen Rhede am vergangenen Wochenende ein 1:1.

Die wiedergewonnene Spielfreude des Gegners darf die Hausherren freilich nicht beeindrucken, denn trotz noch recht komfortabler Ausgangslage (Rang acht) trennen den Aufsteiger nur zwei Punkte von der Abstiegszone. "Die Luft wird dünner", mahnt Putz. Von den vergangenen sieben Partien gewann Uedesheim nur eine (2:0 in Kapellen), dazu datiert der letzte und bislang einzige Heimsieg vom 19. August (4:1 gegen Wülfrath). Danach unterlag der SVÜ vor heimischer Kulisse dem VfB Speldorf (2:3) und Germania Ratingen (1:5), gegen den SV Sonsbeck reichte es nur zu einem 1:1-Unentschieden.

Dass am Sonntag auch das Match bei RW Oberhausen II mit 1:3 verloren gegangen war, schmerzt Putz noch immer, "denn das war die schlechteste Mannschaft, gegen die wir in dieser Saison gespielt haben". In dieser Partie war Uedesheim an der mangelhaften Chancenverwertung gescheitert, grundsätzlich bereitet dem Coach aber die Position vor der Abwehr die größten Sorgen. "Da tun sich zu oft Löcher auf, vielleicht wollen die Jungs da einfach zu viel." Im Aufstiegsjahr habe dort Selcuk Eren einen "perfekten Job" gemacht, doch nach seiner Verletzung sei er noch nicht wieder bei hundert Prozent. "Die Qualität ist nicht das Problem", stellt Putz klar. Darum steht für ihn fest: "Das kriegen wir hin."

Einen sehr positiven Effekt könnte auch die Rückkehr von Adnan Hotic in die Viererkette haben. Ob der 23-Jährige nach abgelaufener Rotsperre in der Zentrale wieder den Posten von Özkan Teke übernimmt — der Kapitän würde dann wieder die rechte Außenbahn beackern, Bene Günther offensiver agieren —, ist indes noch nicht klar. Putz: "Es gibt da einige Varianten." Inzwischen kann er personell nämlich wieder aus dem Vollen schöpfen. Lediglich hinter dem Einsatz von André Speer (Grippe) steht noch ein kleines Fragezeichen.

(NGZ/ac)
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