Fußball Uedesheim ist die Nummer eins
Fußball · Die auf ein Trio zusammengeschrumpfte Vertretung des Fußballkreises Grevenbroich/Neuss in der Landesliga sorgte im vergangenen Halbjahr erfreulich oft für positive Schlagzeilen. Der SVÜ ist Erster, Neuling VdS Nievenheim als Siebter voll im Soll – nur der TuS Grevenbroich fällt ab.
Die auf ein Trio zusammengeschrumpfte Vertretung des Fußballkreises Grevenbroich/Neuss in der Landesliga sorgte im vergangenen Halbjahr erfreulich oft für positive Schlagzeilen. Der SVÜ ist Erster, Neuling VdS Nievenheim als Siebter voll im Soll — nur der TuS Grevenbroich fällt ab.
Als Trainer des Fußball-Landesligisten TuS Grevenbroich hat man es wahrlich nicht leicht. Da durchleidet Jörg Ferber mit seiner Truppe eine Serie von neun sieglosen Spielen hintereinander, legt dann am letzten Spieltag der Hinrunde gegen den VfB Solingen ein glänzendes Comeback auf den Rasen (8:0), nur um dann von der Konkurrenz verbal abgewatscht zu werden. Karsten Ditscheid, Trainer der vom TuS so böse verprügelten Solinger, stellte mit Blick auf die zweite Saisonhälfte ungerührt fest: "Ich denke, den dritten Absteiger werden der HSV Langenfeld, Rheydter SV, TuSpo Richrath, der TuS Grevenbroich und wir untereinander ausmachen." Eine volle Breitseite für die als Titelkandidat angetretenen Schlossstädter. Doch Ferber schlägt sofort zurück und ätzt: "Er war an dem Spieltag wohl nicht da, als die von uns acht Stück bekommen haben."
Nein, trotz gründlich missratener erster Halbserie, als ernsthafter Abstiegskandidat sieht sich der TuS angesichts eines recht komfortablen Zehn-Punkte-Polsters auf Solingen keineswegs. Die Gerüchteküche brodelt zwar und spuckt Namen wie Tobias Steinhäuser, Marcel Koch, Sinisa Spasovski, Simon Friedrich und Markus Peters als mögliche Abgänge aus. Doch von der Lohnliste gestrichen hat Ferber bislang nur Lars Niestroj und Co-Trainer Marcel Schwarz, der sich noch mal als aktiver Kicker versuchen möchte. Derlei Probleme hat sein Kollege Ingmar Putz nicht. Mit dem SV Uedesheim ist er weiter die unumstrittene Nummer eins in der (Fußball-) Stadt Neuss, darüber hinaus trainiert er einen potenziellen Oberligisten.
Der Sprung von der siebt- in die dann fünfthöchste Spielklasse — die NRW-Liga wird nach dieser Spielzeit ersatzlos gestrichen — schreckt die Himmelsstürmer vom Norfer Weg nicht. Die Oberliga Niederrhein ist das klare Ziel des Tabellenführers. Und warum auch nicht? Der SVÜ ist nach dem 1. FC Mönchengladbach nicht nur das fairste Team der Liga, sondern beschäftigt auch die beste Defensivabteilung (nur 15 Gegentreffer in 17 Spielen). Zudem blieben Andrej Hildenberg & Co. vor heimischem Publikum die gesamte Hinrunde ungeschlagen (23:0 Tore). Dass seine Jungs vom Höhenkoller befallen werden könnten, befürchtet der Coach nicht. "Wir stehen zu Recht da oben", stellt er klar.
Wo der VdS Nievenheim in der Tabelle angesiedelt wäre, würde er sich intensiver mit der planvollen Verteidigung des eigenen Gehäuses beschäftigen, bleibt vorerst ungeklärt. Sicher ist aber, dass der Neuling ein Team mit hohem Unterhaltungswert ins Rennen schickt. Seine Marke von 48 Toren in 17 Spielen ist unübertroffen. "Bei uns ist immer was los — nicht immer zu meinem Vergnügen", sagt Trainer Varol Besikoglu schmunzelnd. Offen ist nach wie vor die Torhüterfrage. Bis gestern konnte der Verein keine Nachfolger für Timo Brandes und Dennis Kottirre präsentieren. Güven Dalkiran kehrt nach Uedesheim zurück, zum Kader stößt David Rittmann (zuletzt 1. FC-Süd).