Fußball Uedesheim braucht nun einfach mal einen Sieg

Uedesheim · Von den vier Spielen in diesem Jahr verlor der Fußball-Oberligist nur eines, fuhr jedoch auch keinen "Dreier" ein. Morgen kommt SW Essen.

 Der Abwehrchef: Seit Julius Steegmann im Zentrum die Kommandos gibt, steht der SV Uedesheim in der Defensive wesentlich stabiler.

Der Abwehrchef: Seit Julius Steegmann im Zentrum die Kommandos gibt, steht der SV Uedesheim in der Defensive wesentlich stabiler.

Foto: A. Woitschützke

Der Kappessonntagszug fällt für die Fußballer des SV Uedesheim in diesem Jahr aus, denn in der Oberliga-Niederrhein wird auch an Karneval gespielt. Und da eine Verlegung der Partie am Veto des ETB SW Essen scheiterte, muss das Kellerkind morgen (Anpfiff 15 Uhr) auf heimischem Rasenplatz ran. Das findet die Jecken im Team ziemlich traurig — allen voran Co-Trainer Thomas "Prinz Drötti" Drotboom. "In Essen wird wohl kein Karneval gefeiert", vermutet er ungehalten.

Zu allem Überfluss sind die Spaßbremsen aus dem Ruhrgebiet auch noch richtig gut. Nach der Winterpause sind die Schützlinge von Trainer Stefan Janßen noch ungeschlagen und können dem Frühjahr mit 37 Punkten entspannt entgegenblicken. Ganz anders stellt sich die Situation am Norfer Weg da. Zwar haben die Uedesheimer in der Oberliga 2014 nur eines von vier Spielen verloren, dummerweise aber auch noch keines gewonnen. Eine Bilanz, mit der im Kampf um den Klassenverbleib kein Staat zu machen ist.

Ohne die Güteklasse des Gegners außer Acht zu lassen, ist für Trainer Ingmar Putz klar: "Wir müssen langsam mal einen Dreier machen." Dabei schätzt er Essen als starken Kontrahenten ein: "Das ist eine körperlich robuste Mannschaft — und vor allem bei Standards richtig gut." Trotzdem sieht er seine Jungs keineswegs chancenlos. "Wir können da mithalten, denn außer gegen Duisburg waren wir zuletzt in keinem Spiel die schlechtere Mannschaft." Das hat verstärkt damit zu tun, dass in der Abwehrzentrale mit Rückkehrer Julius Steegmann und Zugang Tom Nilgen (SC Kapellen) viel Qualität dazugekommen ist.

Am Sonntag könnte sich das Duo vielleicht sogar vermehrt in die Offensive einschalten, zählt Schwarz-Weiß im Angriff mit 39 Treffern doch nicht unbedingt zu den Giganten der Liga. Dafür steht die Defensive, weniger als 27 Gegentore haben nur Spitzenreiter SV Hönnepel/Niedermörmter und der ungemein effektive Tabellenfünfte TV Jahn Hiesfeld (beide 23) kassiert. Da ist es fast schon logisch, dass Essen das Hinspiel mit 1:0 gewann.

Der Spieltermin stört Putz im Übrigen nicht sonderlich. "Ich bin eh kein Karnevalsmensch", verrät er. Und auch von seinen Spielern erwartet er bis Sonntag Mäßigung, "denn eigentlich sollte jeder wissen, worum es geht". Aber natürlich geht er an die Mission Klassenverbleib nicht blauäugig heran — das Scheitern ist Teil der Zukunftsplanung: "Unser Ziel ist erst mal, das Ding zu halten, aber wie bereits in der vergangenen Saison musst du zweigleisig fahren. Nur wenn wir Glück haben, wird alles erst am letzten Spieltag entschieden." Fest steht für ihn allerdings, "dass wir mit der Mannschaft, die wir im Moment haben, in der Landesliga oben stehen würden". Eine dritte Saison in der Oberliga ist ohnehin nicht die die Fußball-Abteilung alleine beschäftigende Aufgabe. "Da sind noch mehr Baustellen", sagt Putz. Den durchgeboxten Bau des Kunstrasenplatzes bezeichnet der Coach sogar als die "wichtigste Entscheidung. Das ist die Priorität Nummer eins, weil dadurch alles einfacher wird".

(NGZ)
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