Ngz-Sportler Des Monats September Moritz Otten Überflieger steigt in Fußstapfen des Vaters

Neuss · Kaarst Skaterhockey-Spielen bekam Moritz Otten bereits in die Wiege gelegt. Sein Vater, Georg Otten, der nun einer seiner beiden Trainer bei den Crash Eagles Kaarst ist, war selbst lange erfolgreicher Skaterhockey-Spieler.

 Moritz Otten führte sein Team der Crash Egales auf den ersten Platz der Skaterhockey Bundesliga. Gewinnen die Kaarster die nächste Runde, ist der Einzug in den Europapokal gesichert und die Deutsche Meisterschaft nicht mehr weit.

Moritz Otten führte sein Team der Crash Egales auf den ersten Platz der Skaterhockey Bundesliga. Gewinnen die Kaarster die nächste Runde, ist der Einzug in den Europapokal gesichert und die Deutsche Meisterschaft nicht mehr weit.

Foto: CEK

Kaarst Skaterhockey-Spielen bekam Moritz Otten bereits in die Wiege gelegt. Sein Vater, Georg Otten, der nun einer seiner beiden Trainer bei den Crash Eagles Kaarst ist, war selbst lange erfolgreicher Skaterhockey-Spieler.

Mit vier Jahren nahm er seinen Sohn zum ersten Mal mit zum Training. "Ich muss gestehen, am Anfang war ich nicht sofort begeistert von der Sportart," sagt Moritz Otten, "aber sehr schnell habe ich Anschluss in der Mannschaft gefunden und hatte Spaß beim Training." Mittlerweile ist die ganze Familie aktiv im Vereinsleben der Crash-Eagles Kaarst involviert. Der jüngste der drei Brüder startet in der Schülermannschaft, Bruder Lennart Otten ist mit seinen 16 Jahren seit ein paar Spielen ebenfalls bei den Bundesliga-Herren dabei. "Es ist ein ganz anderes Gefühl, wenn der Bruder mit auf dem Feld steht, aber es ist cool," sagt der 19-jährige, "ich bin stolz auf ihn, dass er mit seinen jungen Jahren schon so erfolgreich ist und spiele gerne mit ihm zusammen."

Zu Beginn seiner sportlichen Karriere war Otten auch im Eishockey aktiv und spielte vier Jahre in Düsseldorf für die DEG. "Irgendwann musste dann die Entscheidung gefällt werden, welche Sportart ich machen will," erzählt der Feldspieler. Beide gleichzeitig weiterzuführen, war vom Trainingsaufwand her nicht mehr mit der Schule vereinbar. "Die Entscheidung gegen das Eishockey fiel mir relativ leicht, da der Zusammenhalt mit der Mannschaft der Crash Eagles viel stärker ist und wir einfach viel Zeit auch außerhalb des Trainings miteinander verbringen." Die familiäre und gute Stimmung im Kaarster Verein fasziniert Otten immer wieder: "Wir sind wie ein großer Freundeskreis." Ob dies auch der Schlüssel zum Erfolg der Mannschaft ist? "Jeder weiß, was möglich ist und was wir drauf haben. Wir ziehen einfach alle an einem Strang."

Seit über einem Jahr hat die Mannschaft kein Heimspiel mehr verloren und die Vorrunde der Bundesliga als Tabellenführer beendet. Als Zwischenziel haben sie sich den Einzug in den Europapokal gesetzt, der in der Schweiz stattfindet. "Um dies zu erreichen, müssen wir die nächste Play-off-Runde gewinnen," sagt der Sportler des Monats September, der im vergangenen Spiel mit einem Tor ebenfalls zum Sieg der Mannschaft beitrug. "Aber natürlich ist unser oberstes Ziel, Deutscher Meister zu werden." Krafttraining stand beim Eishockey im Vordergrund, beim Skaterhockey ist es vor allem Ausdauer- und Techniktraining. Dies steht vor allem bei den Crash Eagles auf dem Trainingsplan. Dabei hilft Georg Otten, der über die besondere Vater-Trainer Beziehung weiß. "Ich behandele meinen Sohn aber wie jeden anderen Spieler, er wird genauso beurteilt wie alle anderen aus der Mannschaft," sagt Georg Otten, "außerdem haben wir für die erste Mannschaft zwei Trainer, so dass mein Kollege Volker Evertz auch einige Trainingseinheiten übernimmt." Stolz auf seinen Sohn ist er vor allem als Vater. "Die Hauptsache ist, dass er Spaß an der Sache hat und ich freue mich, dass alle meine Kinder Gefallen an dem Sport gefunden haben, den auch ich sehr gerne aktiv betrieben habe," sagt der ehemalige Bundesliga- und Nationalspieler.

Seit August macht Moritz Otten nun eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. "Die Ausbildung lässt sich mit dem Training sehr gut vereinbaren, da wir meistens erst spät abends trainieren und somit keine Überschneidung mit den Arbeitszeiten sind," sagt Otten. Und auch bei Einsätzen für die Nationalmannschaft, bei der er im erweiterten Kader steht, ist eine Freistellung bei der Arbeit kein Problem. "Sie wissen Bescheid, dass ich im Leistungssport aktiv bin und ich werde für Kaderlehrgänge und Meisterschaften freigestellt." Erst im Juni wurde Bundestrainer Manfred Schmitz auf die Kaarster aufmerksam und lud neben Otten noch dessen Mannschaftskameraden Dominik Boschewski und Felix Wuschech zum Lehrgang mit der Nationalmannschaft ein. Dort überzeugten die drei bereits bei den ersten Testspielen.

Das Gefühl im Nationaltrikot kannte Otten bereits, da er schon als Jugendlicher in den Jugend-Nationalmannschaften für Deutschland auflief. Trotzdem ist es eine große Ehre für ihn, nun auch in der Herrenmannschaft dabei zu sein. Als persönliches Ziel hat Moritz Otten die Europameisterschaft nächstes Jahr in der Schweiz vor Augen, bei der er gerne mit der deutschen Nationalmannschaft teilnehmen würde. Bis der Kader zusammengestellt wird, muss Otten also den Bundestrainer weiterhin mit seinen guten Leistungen überzeugen. Vielleicht bereits in den nächsten Spiele der Play-off-Runde.

(hane)
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