Handball TVK verspielt klare Führung

Handball · Die Handballer des TV Korschenbroich kommen nicht aus dem Tabellenkeller der eingleisigen Zweiten Bundesliga heraus. Am Freitag Abend verspielten sie vor 728 Zuschauern in der heimischen Waldsporthalle eine 14:9-Pausenführung und unterlagen Aufsteiger SC DHfK Leipzig mit 26:27

Der TV Korschenbroich bleibt weiter einer der heißesten Abstiegskandidaten in der eingleisigen Zweiten Bundesliga. Denn statt der angepeilten sechs Punkte aus den drei Heimspielen gegen die vermeintlich direkten Konkurrenten aus Schwerin, Saarlouis und Leipzig gab es dank der gestrigen 26:27-Niederlage gegen den SC DHfK Leipzig nur drei – zu wenig, um den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle herzustellen.

Dabei hatten es die Akteure aus dem "Handballdorf" vor 728 Zuschauern in der Hand, gegen den Aufsteiger den dritten Saisonsieg zu feiern. Doch anders als in der Vorwoche, als sie gegen die HG Saarlouis aus einem zwischenzeitlichen 19:23-Rückstand noch ein 31:31-Unentschieden machten, gelang es den Korschenbroichern gestern Abend, einen komfortabel erscheinenden 14:9-Pausenvorsprung noch zu verspielen: Sieben Sekunden vor dem Schlusspfiff traf Rene Wagner mit seinem zweiten Tor zum 27:26-Endstand, verhalf den Sachsen zu ihrem zweiten Auswärtssieg und stürzte den TVK ins tiefe Tal der Tränen.

Denn gegen erstaunlich schwache Gäste, die vor der Pause elf Minuten (!) ohne Torerfolg geblieben waren und auch im zweiten Durchgang ihre Aufholjagd ständig durch leichte Fehler im Spielaufbau stoppten, hätten die Korschenbroicher nie und nimmer verlieren dürfen.

Acht Minuten vor dem Ende führten die Hausherren immer noch mit 23:20. Das Unheil leiteten dann zwei Fehlpässe des zuvor 38 Minuten auf der Bank schmorenden Pasqual Tovornik ein – Trainer Jörn Ilper zog es vor, trotz der Sperre für seinen etatmäßigen Halblinken Florian Korte drei Rechtshänder im Rückraum auflaufen und Dennis Marquardt auf der ungewohnten halbrechten Position spielen zu lassen.

Die Gäste nutzten die Geschenke, um beim 24:24 durch Rene Boese (57.) erstmals seit dem 9:9 (20.) wieder auszugleichen. Als dann der zuvor drei Mal von der Siebenmetermarke erfolgreiche Simon Breuer einen Strafwurf an die Querlatte setzte, kippte die Partie 128 Sekunden vor dem Schlusspfiff endgültig: Dietzmann bringt die Leipziger in Führung, die Matthias Fuchs, neben Marcel Görden noch der beste Korschenbroicher, noch einmal ausgleicht.

Auch den nächsten Führungstreffer durch Wagner (26:25, 58:38) beantwortet der TVK mit dem 26:26 durch Robin Doetsch (59:09). Doch während Ilper seine Auszeit bereits nach 41 Minuten verplempert hatte, zückte SC-Trainer Uwe Jungandreas 24 Sekunden vor Schluss die "grüne Karte" – und leitete so das entscheidende Tor durchRene Wagner ein. Warum dann ausgerechnet der zuvor keine Sekunde eingesetzte Christoph Piske den letzten Freiwurf für den TVK ausführen durfte, wird wohl ebenfalls Ilpers Geheimnis bleiben.

(NGZ)
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