Handball TV Korschenbroich sieht sich als Favorit

Rhein-Kreis · Erste Standortbestimmung in der 3. Liga: Im HVN-Pokal treffen heute die Lokalrivalen Neusser HV und TV Korschenbroich aufeinander.

 Auch für ihn ist die Dritte Liga Neuland: Kreisläufer Philipp Schneider trifft heute mit dem Neusser HV auf den TV Korschenbroich.

Auch für ihn ist die Dritte Liga Neuland: Kreisläufer Philipp Schneider trifft heute mit dem Neusser HV auf den TV Korschenbroich.

Foto: L. Hammer

Acht Tage vor dem Pflichtspielstart gibt's heute Abend die erste Standortbestimmung in der Dritten Handball-Bundesliga West: In der ersten Runde des HVN-Pokals stehen sich ab 20 Uhr die neuen Liga- und Lokalrivalen Neusser HV und TV Korschenbroich in der Hammfeldhalle gegenüber.

Die Rollen sind eindeutig verteilt, zumindest aus Sicht der Gäste: "Wir gehen favorisiert in die Partie", sagt Korschenbroichs Trainer Ronny Rogawska und schöpft so viel Selbstvertrauen nicht allein aus den Ergebnissen der Saisonvorbereitung, in der der TVK bisher alle Liga-Konkurrenten besiegte und nur zwei Niederlagegen gegen Zweitligist ASV Hamm kassierte. Sondern auch aus der größeren Erfahrung seines mit sieben ehemaligen Zweitliga-Spielern bestückten Kaders,

Zum Vergleich: Beim Aufsteiger aus Neuss haben nur Torhüter Nico Nothen und Rechtsaußen Viktor Fütterer überhaupt schon einmal Regionalliga gespielt, für alle anderen war die Oberliga bislang das höchste der Handballgefühle. Deshalb kann Trainer René Witte mit der von seinem Kollegen vorgenommenen Rollenverteilung gut leben: "Natürlich sind die Korschenbroicher individuell viel stärker besetzt als wir." Das heißt aber nicht, dass er den Neuling als von vorneherein chancenlos einordnet: "Wenn wir, was Kampf und Einsatz angeht, bis an unsere Grenzen gehen und uns dabei auch noch an die taktische Marschroute halten, können wir das Spiel vielleicht lange offenhalten. Und je länger wir dran bleiben, desto größer sind unsere Chancen."

Die Taktik ist klar: "Wir dürfen im Angriff nicht zu viele Bälle abgeben, denn das bestrafen die Korschenbroicher sofort mit Gegenstößen. Wenn uns das passiert, gehen wir unter", weiß Witte, der sich noch um den Einsatz der drei Neuzugänge Christian Heinen (Knochenentzündung), Thomas Bahn (Bänderdehnung) und Jan Kerssenfischer (Knieprobleme) sorgt. "Alle drei befinden sich auf dem Weg der Besserung, aber mit Blick auf das erste Meisterschaftsspiel in einer Woche" – der NHV gibt sein Drittliga-Debüt am 31. August (19.30 Uhr) beim VfL Gladbeck – "werden wir bestimmt kein Risiko eingehen."

Auch Rogawska fehlt ein Trio: Paul Keutmann, hinter dem ehemaligen litauischen Nationaltorhüter Almantas Savonis Nummer zwei zwischen den Torpfosten, und der im Frühjahr am Kreuzband operierte Linksaußen Daniel Mestrum waren schon in den Testspielen nicht dabei, auch Michel Mantsch, in der vergangenen Saison mit 124/38 Treffern hinter Marcel Görden (161/37) zweitbester Torschütze des TVK, ist angeschlagen.

Nicht nur deshalb warnt der Korschenbroicher Trainer vor Leichtsinn: "Wir wollen die nächste Runde erreichen. Dazu müssen wir aber einen klaren Kopf bewahren und den Kampf annehmen." Den, so hofft jedenfalls Witte, der NHV bieten wird: "Auch wenn man von der Spielstärke her unterlegen ist – kämpfen kann man immer."

(NGZ)
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