Lokalsport TV Korschenbroich schnuppert an der Sensation

Korschenbroich · Erst 25 Sekunden vor dem Abpfiff gelingt Drittliga-Titelanwärter VfL Eintracht Hagen der Treffer zum 35:34-Sieg.

 Wieder dabei und schon bester Werfer beim TVK: Michel Mantsch.

Wieder dabei und schon bester Werfer beim TVK: Michel Mantsch.

Foto: M. jäger

Am Ende stand der TV Korschenbroich dann doch mit leeren Händen auf dem Parkett der Enervie-Arena: 25 Sekunden vor dem Abpfiff zerstörte der Erstliga-erfahrene Jan-Lars Gaubatz mit seinem elften Treffer die Träume des Korschenbroicher Handball-Drittligisten von der Sensation des ersten Spieltags und rettete Titelanwärter VfL Eintracht Hagen vor 600 Zuschauern den 35:34-Sieg (Halbzeit 19:16).

Kurz zuvor hatte Mathias Deppisch den Ausgleich für die Gäste erzielt, die zwischenzeitlich bereits mit sieben Treffern (10:17, 24.) in Rückstand gelegen hatten. "Wir müssen froh sein, dass wir beide Punkte hier behalten haben", sagte Eintracht-Trainer Lars Hepp mit Blick auf die dramatische Schlussphase. Ähnlich sah es sein Kapitän Pavel Prokopec: "Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Das muss uns eine Warnung sein, denn das Spiel hätte auch komplett kippen können."

Hepp bemängelte die starken Leistungsschwankungen seines Teams, die sich auch im Spielverlauf widerspiegelten. Denn auch wenn sich die Hagener anfänglich gegen die Taktik von TVK-Trainer Ronny Rogawska schwer taten, Torhüter Max Jäger in jedem Angriff durch einen siebten Feldspieler zu ersetzen, setzten sich die Hausherren bis zur 18. Minute auf 12:7 ab. Rogawska verzichtete daraufhin auf den zusätzlichen Angriffsspieler, ohne dass sich das Spiel nachhaltig geändert hätte. Im Gegenteil, Hagen zog bis auf 17:10 (24.) davon. Doch der TVK war noch lange nicht geschlagen: "Die Mannschaft hat wirklich eine tolle Moral an den Tag gelegt", kommentierte Rogawska die Aufholjagd, mit der seine Schützlinge bis zur Pause auf 16:19 herankamen.

Und auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste am Drücker, nach 42 Minuten gelang Mathias Deppisch der Anschlusstreffer zum 25:26. Hagen konterte, zog durch fünf Treffer in Folge bis auf 31:25 (49.) davon. Doch den TV Korschenbroich darf man nie abschreiben, diese Erfahrung musste auch der Zweitliga-Absteiger machen. Angetrieben von Michel Mantsch, der die Deckung der Gastgeber trotz körperlicher Unterlegenheit immer wieder vor Probleme stellte, kämpfte sich der TVK Tor um Tor heran, bis zum Ausgleichstreffer durch Mathias Deppisch 81 Sekunden vor Schluss. Dass es trotzdem nicht zum Punktgewinn reichte, stürzte Rogawska in ein gefühlsmäßiges Dilemma: "Wir sind wirklich glücklich, dass wir Hagen Paroli bieten konnten", bilanzierte der Däne, "aber natürlich sind wir alle darüber enttäuscht, dass wir die Partie am Ende so knapp und unglücklich verloren haben."

Am Samstag (19.30 Uhr) trifft der TVK in der heimischen Waldsporthalle) im Lokalduell gegen den Neusser HV auf den nächsten Titelanwärter. "Die letzten Derbys waren äußerst emotional und elektrisierend", sagt TVK-Pressesprecher Markus Hausdorf und rät deshalb, sich Karten bereits im Vorverkauf zu sichern.

(-vk)
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