Handball Handballdorf lässt zum Saisonfinale die Waldsporthalle beben

Korschenbroich · Vor 655 Zuschauern schlägt der TV Korschenbroich Tabellenführer MTV Rheinwacht Dinslaken mit 34:26 und schließt die Spielzeit auf Platz fünf ab.

Wenn das, was die mehr als 600 Zuschauer in der brodelnden Waldsporthalle am Samstagabend zu sehen bekamen, ein Vorgeschmack auf die nächste Saison, die dem TV Korschenbroich im besten Fall die Rückkehr in die 3. Liga West bringen soll, gewesen ist, dürfen sich die Fans im Handballdorf auf eine atemberaubende Zeit freuen. Denn beim majestätischen 34:26-Heimsieg (Halbzeit 15:13) über den damit zunächst aus allen Aufstiegsträumen gerissenen Spitzenreiter MTV Rheinwacht Dinslaken spielten Philip Schneider, Sascha Wistuba & Co. ganz groß auf.

„Das hat Spaß gemacht“, resümierte Trainer Dirk Wolf nach dem mitreißenden Showdown und bescheinigte seiner Mannschaft „das wahrscheinlich beste Saisonspiel.“ In die Karten spielte den Gastgebern sicherlich auch die für Dinslaken maximal belastende Konstellation an der Tabellenspitze. Im Fernduell mit der punktgleichen, aber ir­ri­tie­ren­der­wei­se erst am Tag darauf tätigen SG Ratingen benötigte die im direkten Vergleich bessere Truppe um den Ex-Korschenbroicher Dennis Backhaus unbedingt einen Sieg, um auf Nummer sicher zu gehen. Die daraus resultierende „Nervosität war beim Neuling von Anfang an zu spüren“, bestätigte Wolf. Zu allem Übel für die fahrigen Gäste hatte TVK-Keeper Max Vitz, der vor der Partie genauso verabschiedet worden war wie seine Teamkollegen Tim Christall und Simon Förster, einen Sahnetag erwischt. Mit drei seiner am Ende 18 Paraden setzte er den MTV, der fast vier Minuten an seinem ersten Treffer arbeitete, erstmal schachmatt. Da lagen die wie aufgedreht auftrumpfenden Korschenbroicher durch Tore von Dustin Franz und David Biskamp mit 2:0 vorne. Vollgepumpt mit Adrenalin, das sie fortan durchs ganze Match tragen sollte. Auszugleichen wusste der von mehr als hundert fantastisch aufgelegten Anhängern über den Schlusspfiff hinaus unterstützte Primus nur beim 6:6 (11.) und 11:11 (23.). Ansonsten führte stets der TVK. Schon in der 16. Minute durch den Treffer von Mats Wolf („Heute habe ich mir den Körper zerstört!“), der ebenso wie Steffen Brinkhues trotz Verletzung auf der Platte stand, zum 10:7 erstmals mit drei Toren Differenz. Während den wie um ihr Leben kämpfenden Hausherren – getragen vom frischgebackenen Papa Sascha Wistuba (acht Tore), dem famosen Philip Schneider am Kreis (7) und natürlich von Max Vitz im Kasten (Wolf: „Er hat einen Riesenjob gemacht.“) – alles leicht von der Hand zu gehen schien, machte sich bei der Rheinwacht zusehends Verzweiflung breit. Die Angst, so kurz vor dem großen Ziel zu scheitern, fand in einer Art kollektiver Lähmung ihren sichtbaren Ausdruck.

Dazu kam auch noch Pech: Als Tim Dicks (22:18/44.) und Philip Schneider (25:20/51.) den TVK zum ersten Mal deutlicher nach vorne gebracht hatten, setzten Maximilian Reede und Steffen Hahn den Ball an den Pfosten. Mit dem Treffer von Aaron Jennes zum 28:22 (55.) war die Partie schon vor der letzten Auszeit von MTV-Trainer Harald Jakobs fünf Minuten vor dem Ende entschieden. Auf dem Weg zum Sieger-Bier schloss Wolf: „Das war eine gelungene Mannschaftsleistung.“

Für Dinslaken gab’s aber noch das Happy End: Weil auch die Ratinger mit 28:29 beim Favoritenschreck TuSEM Essen II verloren, ging das Ticket für die am Samstag mit dem Hinspiel beim Nordrhein-Meister startende Aufstiegsrelegation gegen Plochingen an den MTV.

Korschenbroich: Vitz; Wistuba (8/1), Dicks (2), Jennes (1), Brinkhues (1), Zidorn, Christall, Wolf (5), Förster (2), Biskamp (2/1), Schneider (7), Franz (6)
Dinslaken: Banning, Ahlendorf; D‘Auria (1), Backhaus (1), Kruse (2), Gorris (6/3), Jakobs, Höffner (4), Hahn (5), Reede (4), Tuda (3)

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