Handball TV Korschenbroich ist mit dem einen Punkt zufrieden

Korschenbroich · Handball-Drittligist trennt sich 28:28 von der mit drei Spielern aus dem Erstliga-Kader angetretenen Reserve des TSV GWD Minden.

Wenn allein in der letzten Minute eines Handballspiels beide Mannschaften noch mehrfach die Chance auf den Sieg haben, spricht das für ein spannendes und ausgeglichenes Spiel. Und ein solches war die Drittligabegegnung zwischen dem TV Korschenbroich und der Reserve von GWD Minden auch. Der 28:28-Endstand (14:13) war, da waren sich beide Trainer einig, leistungsgerecht.

Zur Beschreibung der engen und hektischen Partie reichten die 60 Sekunden vor der Schlusssirene völlig aus. In die waren die Gäste mit einem Tor Vorsprung und Ballbesitz gegangen. Doch anstatt die Uhr ticken zu lassen, folgte ein Ballverlust der im Schnitt knapp 20 Jahre alten Mindenern, nach dem Matthias Deppisch 30 Sekunden vor Schluss per Gegenstoß ausglich. Wieder ging Minden nach vorne, wieder war der Ball sofort weg. Beinahe mit der Schlusssirene hatte erneut Deppisch den Sieg in der Hand, scheiterte aber an Torwart Moritz Krieter. "Das war am Ende extrem hektisch. Ich hätte es am Ende noch machen können, letztendlich geht das Ergebnis aber in jedem Fall in Ordnung", meinte der Kapitän.

Der TVK brauchte vor 500 Zuschauern in der Waldsporthalle fast eine Halbzeit lang, ehe er sich auf die aggressive 3-2-1-Deckung der Gäste eingestellt hatte. "Wir wussten darüber Bescheid, haben uns aber trotzdem sehr, sehr schwer getan", ärgerte sich Trainer Ronny Rogawska, der für den mit Rückenproblemen ausgefallenen Torhüter Almantas Savonis Ersatzmann Benedikt Köß aufbot. So gehörte der Beginn klar den Gästen, die in Yves Kunkel (10 Tore), Artjom Antonevitch (6/3) und Florian Freitag (3) drei Akteure aus dem Erstligakader an Bord hatten und TVK-Kreisläufer Marcel Görden in den ersten 20 Minuten völlig abmeldeten. Nach einem 4:7-Rückstand nach 18 Minuten kam der Schlüsselspieler (6 Treffer) aber besser ins Spiel und holte unter anderem zahlreiche Siebenmeter heraus. Sein vielleicht bestes Spiel im TVK-Dress machte Tom Wolf, der zehn Tore, davon sechs Siebenmeter, beisteuerte. Das Duo erzielte acht der letzten zehn Treffer bis zur Pause und sorgte für eine 14:13-Führung.

In den zweiten Abschnitt startete der TVK wie entfesselt und konnte sich nach nur dreieinhalb Minuten auf 18:14 absetzen. "Da waren wir eigentlich schon weg", gab Gästetrainer Aaron Ziercke zu. Doch dessen Mannen, die sich satte 15 Ballverluste leisteten, brauchten wiederum nur fünf Minuten, um das Spiel auf 19:18 zu drehen, danach blieb die Partie bis zu Deppischs letztem Versuch offen. "Ich denke, dass wir hier ein gutes Spiel gesehen haben. Der Knackpunkt aus unserer Sicht war die Phase, als wir den Gegner eigentlich im Griff haben, uns es dann mit frühen technischen Fehlern aber selber schwer machen", meinte Rogawska.

(NGZ)