Handball TV Korschenbroich hält Druck stand

Korschenbroich · Den Grundstein zum im Kampf gegen Abstieg immens wertvollen 31:25-Heimsieg über den OSC Rheinhausen legten die Drittliga-Handballer des TV Korschenbroich schon in der überaus deutlich mit 19:8 (!) gewonnenen ersten Hälfte

Nach der äußerst schmerzhaften 25:31-Pleite (Halbzeit 8:19) seiner Handballer in der endlich mal wieder gutgefüllten Korschenbroicher Waldsporthalle blieb Jörg Förderer, leidgeprüfter Trainer des Drittligisten OSC Rheinhausen, nur noch eins: "Ich möchte mich bei unseren Fans für die 1. Halbzeit entschuldigen", sagt er. Für seinen Kollegen Ronny Rogawska wurde genau umgekehrt ein Schuh draus: "In der ersten Hälfte hat bei uns alles gepasst. Das war eine Superleistung."

Auf dem Feld sah das so aus: Während die ohne Abwehrchef Damian Janus (Nasenbeinbruch) und Toptorjäger Mirko Szymanowicz (Knieprobleme) angetretenen Gäste in den ersten 30 Minuten rettungslos verloren wirkten, gab der TVK Gas. Im Tor lieferte Philipp Ruch eine famose Leistung ab, im Angriff trafen Michel Mantsch (5), Marcel Görden, Matthias Deppisch (je 4), Daniel Mestrum und Björn Marquardt (je 3) fast nach Belieben. Über 3:1 (7.), 7:2 (11.), 13:3 (22.) und 17:6 (28.) zog der TVK auf 19:8 (30.) davon. "Wir haben die komplette Körperspannung in der Kabine gelassen", stellte Förderer fest und fügte mit Blick auf das 35:25 im HVN-Pokal beim TuSEM Essen II an: "Oberliga und 3. Liga ist schon ein bisschen was anderes. Das war eine bittere Erfahrung für unsere jungen Spieler."

Rogawska nutzte den klaren Vorsprung, um seiner arg strapazierten ersten Sechs dringend benötigte Pausen zu gewähren. Philipp Liesebach übernahm für Matthias Deppisch auf Rechtsaußen, Deppisch wiederum rückte im Rückraum auf die Position halbrechts. Da auch David Biskamp auf Linksaußen früh in die Rotation eingebunden wurde, standen am Ende nur Marcel Görden und Deppisch die vollen 60 Minuten auf der Platte. Trotzdem hätte die Sache auch noch schiefgehen können, denn nun unerklärlich fahrige Hausherren blieben nach dem Seitenwechsel fast 13 Minuten ohne Torerfolg. Gestützt auf Torhüter Sebastian Bliß, der der Ex-Dormagener Matthias Reckzeh auf der Linie abgelöst hatte, kam der OSC, in dessen Reihen in Mirko Bernau und Marcel Wernicke noch zwei weitere bereits am Höhenberg tätige Akteure stehen, bis auf drei Tore (16:19/42.) heran. Erst Simon Ciupinski brach mit seinem ersten von insgesamt vier Treffern zum 20:16 (43.) den Bann. Dass Rogawska in dieser so kritischen Phase nicht versucht hatte, seine komplett neben der Kappe stehende Mannschaft in einer Auszeit neu zu sortieren, störte den Sportlichen Leiter Kai Faltin nicht: "Er wusste halt, dass sich die Jungs wieder fangen würden."

Das Ende der Aufholjagd führte Förderer indes eher auf die nachlassenden Kräfte seines Teams zurück. Spätestens als Mantsch mit seinem dritten verwandelten Siebenmeter zum 30:24 (58.) traf und Steffen Heger obendrein zwei Strafminuten kassierte, war das Match gelaufen. Der enttäuschte Bernau dokumentierte das am Spielfeldrand mit einem herzhaften Biss in den Notizblock der Pressevertreter.

(NGZ/rl)
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