Regionalliga Nordrhein TVK feiert trotz Corona ein Handball-Fest

Korschenbroich · Vor rund 250 mit Mund-Nasen-Masken ausgestatteten Zuschauern gelingt dem TV Korschenbroich mit dem deutlichen 36:26-Heimsieg über den TV Aldekerk Start nach Maß in die Regionalliga-Saison. Topspiel von Felix Krüger im Tor.

 Sorgte für gute Laune bei den rund 250 Zuschauern in der Waldsporthalle: Bei seinem Einstand im Trikot des Handball-Regionaligisten TV Korschenbroich traf Linksaußen Lukas Bark zweimal gegen den TV Aldekerk.

Sorgte für gute Laune bei den rund 250 Zuschauern in der Waldsporthalle: Bei seinem Einstand im Trikot des Handball-Regionaligisten TV Korschenbroich traf Linksaußen Lukas Bark zweimal gegen den TV Aldekerk.

Foto: Theo Titz

Registrierungspflicht schon vor der Waldsporthalle an der Abendkasse, Mund-Nasen-Maske auch auf der Tribüne, mindestens 1,5 Meter Abstand, coronabedingt nur rund 250 Zuschauer sowie keine von alkoholischen Getränken unterstützten Fachgespräche vor und nach dem Schlusspfiff an der verwaisten Theke – das Heimspiel des TV Korschenbroich zum (verspäteten) Start in die Saison der Handball-Regionalliga Nordrhein gegen den TV Aldekerk hätte zu einer todtraurigen Angelegenheit werden können. Dass es komplett anders kam, lag einzig und allein an den Gastgebern, die beim überragenden und niemals erwarteten 36:26-Erfolg (Halbzeit 21:14) sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen ein Feuerwerk abbrannten.

Ein Duell auf Augenhöhe sah TVK-Trainer Dirk Wolf nur bis zum 9:9 in der 15. Minute. „Da hatten wir Probleme, in Schwung zu kommen“, gab er zu. In dieser Phase lagen die personell gut besetzten Gäste nach Treffern von Thomas Jentjens (5:6/9.) und Robin Appelhans (6:7/10.) sogar zweimal vorne. Aber mit der Einwechselung von Felix Krüger, der im Korschenbroicher Gehäuse Max Jäger ablöste, sicherten sich die Hausherren mit einem Schlag die totale Dominanz. „Man konnte schon fast von einem Klassenunterschied reden“, stellte Aldekers Trainer Nils Wallrath in sympathischer Offenheit fest.

Gemeinsam mit seinen Vorderleuten vernagelte Krüger, dessen Galavorstellung seinen Coach keineswegs überraschte („Solche Spiele haut er häufiger mal raus!“), den Korschenbroicher Kasten – und vorne deckten Henrik Schiffmann, der sechs seiner insgesamt acht Tore in Hälfte eins erzielte, Mats Wolf & Co. die im Vorfeld ausgemachten Schwächen der Gäste in der Abwehr schonungslos auf. Weil fortan selbst ein Klassemann wie der zweitligaerprobte Paul Keutmann (bis 2016 beim TVK im Tor) so gut wie keinen Ball mehr zu fassen bekam, brachte Wallrath den jungen Joscha Schoemackers. Ein Wechsel ohne Wirkung. Das erkannte auch sein Trainer schnell: „Wir haben heute keine funktionierende Mannschaft aufs Spielfeld bekommen“, resümierte Wallrath enttäuscht, „keiner von uns hatte Normalform.“

Den Jungs von Dirk Wolf war das natürlich schnuppe, sie schossen weiter aus allen Rohren – und brachten bis zur Halbzeitpause schon zehn unterschiedliche Torschützen aufs Tableau. Im Grunde war die Partie nach einer von Schiffmann (3), Sascha Wistuba und David Biskamp gespeisten Serie von 9:9 (15.) auf 14:9 (21.) entschieden. Da war zwar noch eine halbe Ewigkeit zu spielen, doch schien Aldekerk bereits zu diesem frühen Zeitpunkt geschlagen. Wolf wollte den majestätischen Sieg jedoch nicht allein am ungewohnt schwachen Auftritt des Kontrahenten festmachen. „Wir haben einfach stark gespielt – und zwar als Mannschaft.“ Dem schloss sich auch sein Kollege an: „Korschenbroich wollte am ersten Spieltag mehr als wir und hat verdient gewonnen“.

Noch kippen können hätte das Match, wenn überhaupt, nur zu Beginn der zweiten Hälfte, als dem TVK bis zur 38. Minute nur drei Treffer gelangen. Doch vermochte Aldekerk diesen Durchhänger nicht zu nutzen, blieb sogar mehr als zehn Minuten ohne Torerfolg, ehe der auch schon in Korschenbroich und Dormagen tätige Julian Mumme die schlimme Flaute mit dem 15:25 (41.) beendete. „Da hatten wir auch ein bisschen Glück“, räumte Wolf ein. Und einen Felix Krüger im Tor. Dem 26-Jährigen bescheinigte sein Trainer zu Recht „eine überragende Leistung.“

Der Kantersieg, der nach Schiffmanns Treffer zum 30:18 (48.) mit etwas mehr Konzentration leicht noch viel höher hätte ausfallen können, löste beim Sportlichen Leiter Klaus Weyerbrock mit Blick auf den (offiziell) wegen der Corona-Krise um drei Wochen verschobenen Saisonstart Genugtuung aus. „Den Sinn dieser Verlegung habe ich nämlich bis heute nicht verstanden.“ Ins gleiche Horn stieß der Coach, der mit einiger Erleichterung registrierte, „dass wir unsere gute Form konservieren konnten. Das hilft uns bestimmt, falls es in den kommenden Wochen wegen Covid-19 zu Spielausfällen kommt“.      

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