Fußball TuS tritt als Außenseiter an

Fußball · Obwohl seine Fußballer in der Landesliga nach zwei Siegen in Folge Oberwasser haben, sieht Trainer Jörg Ferber mit einiger Skepsis auf das Gastspiel des Tabellendritten ASV Süchteln am Sonntag im Grevenbroicher Schlossstadion.

 Torgefährlich: Der ehemalige Bundesliga-Profi Chiquinho hat den ASV Süchteln als Spielertrainer in der Landesliga auf den dritten Platz geführt.

Torgefährlich: Der ehemalige Bundesliga-Profi Chiquinho hat den ASV Süchteln als Spielertrainer in der Landesliga auf den dritten Platz geführt.

Foto: Franz Heinrich Busch jun.

So schnell kann's gehen: Vor knapp drei Wochen zierte der TuS Grevenbroich noch sieglos das Tabellenende der Fußball-Landesliga. Doch mit Siegen in Amern (2:0) und zu Hause über den SV Hilden-Nord (3:1) haben sich die Mannen von Trainer Jörg Ferber erst mal aus dem größten Schlamassel befreit. Im Heimspiel gegen den ASV Süchteln ist diese Miniserie jedoch in ernsthafter Gefahr.

Denn der auf fremdem Geläuf noch ungeschlagene Tabellendritte (zwei Siege, ein Unentschieden) ist eine große Nummer in der Liga. Dafür sorgt schon alleine die Auswahl des Spielertrainers. Dieser Job gehört nämlich dem ehemaligen Profi Chiquinho. Der mittlerweile 38 Jahre alte Brasilianer war 1997 von Rolf Rüssmann () nach Mönchengladbach geholt worden, hatte aber in seiner Zeit bei Borussia mehr Probleme als sportliche Höhepunkte und wechselte schließlich nach Oberhausen. Dort lernte er Axel Malchow kennen, der ihn 2010 zunächst als spielenden Co-Trainer nach Süchteln lockte. Im April beerbte er den freigestellten Frank Mitschkowski und führte den ASV als Spieletrainer in die Landesliga. Mit 27 Treffern avancierte er dabei zum erfolgreichsten Torschützen der Bezirksliga, Gruppe 5. In Manndeckung wird ihn Ferber am Sonntag trotzdem nicht nehmen lassen. "Die sind so gut besetzt, da müsste ich jedem Spieler einen Sonderbewacher zuteilen."

Überhaupt sieht er in den Gästen den genauen Gegenentwurf zu seiner neuen Truppe, "sowohl was die Qualität der Einzelspieler als auch den zur Verfügung stehenden Etat anbelangt". Er setzt in dieser Saison vielmehr auf mannschaftliche Geschlossenheit, wohl wissend, dass der Schuss auch leicht nach hinten losgehen kann: "Wir müssen immer ans Limit gehen. Sind wir nur bei 80 Prozent, haben wir keine Chance."

Doch inzwischen wähnt er sein im Sommer nahezu komplett neu formiertes Team auf einem vielversprechenden Weg. "Die Jungs nehmen im Moment sehr viel auf und trainieren richtig gut." Mit größter Freude hat er registriert, dass sich das zu Saisonbeginn vor allem in der Vorwärtsbewegung von teilweise haarsträubenden Patzern durchzogene System stabilisiert hat. "Die Verbindung zwischen Abwehr und Mittelfeld klappt jetzt besser." Die Entwicklung macht er an Mustafa Paktiani fest. Der als Leitwolf auserkorene technisch immens beschlagene Kapitän habe zunächst fast ausschließlich mit den eigenen Unzulänglichkeiten zu kämpfen gehabt, "mittlerweile hat er aber mit drei Toren viel dazu beigetragen, dass wir immer sicherer werden".

Verzichten müssen die Hausherren am Sonntag lediglich auf Ike Bude Nwachukwu (Zerrung der Gesäßmuskulatur).

(NGZ/ac)
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