Fußball TuS bezwingt Nievenheim

Fußball · Trotz einer 1:0-Führung steht der VdS Nievenheim nach dem Kreisderby der Landesliga mit leeren Händen da. Eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit reicht dem TuS Grevenbroich zum 3:1-Sieg.

 Eigentlich ist es David Dygacz (r.) Hauptaufgabe, Tore zu verhindern. Gegen den VdS Nievenheim stoppte der Innenverteidiger des TuS Grevenbroich nicht nur Sa Franciamore (Mitte), sondern erzielte auch zwei Treffer.

Eigentlich ist es David Dygacz (r.) Hauptaufgabe, Tore zu verhindern. Gegen den VdS Nievenheim stoppte der Innenverteidiger des TuS Grevenbroich nicht nur Sa Franciamore (Mitte), sondern erzielte auch zwei Treffer.

Foto: Hans Jazyk

Nievenheim In einem Punkt waren sich die Trainerkollegen Jörg Ferber und Varol Besikoglu gestern Nachmittag nach dem Schlusspfiff einig: "Den hätten wir früher mit Sicherheit rein gemacht". Gemeint war die Hundertprozentige, die VdS-Stürmer Markus Paffendorf nur wenige Minuten zuvor im Kreisderby der Fußball-Landesliga vergab und damit die 1:3-Niederlage (Halbzeit 1:0) der Hausherren gegen den TuS Grevenbroich besiegelte. Denn anstatt für sein Team auf 2:2 auszugleichen, schoss Paffendorf den Ball freistehend aus kürzester Distanz am Tor vorbei, während es der gerade eingewechselte Lars Faßbender im direkten Gegenzug besser machte und zum 3:1-Endstand einschob. "Den hätte jeder gemacht", war Besikoglu auch Minuten nach dem Abpfiff immer noch fassungslos.

Leblose Vorstellung

Doch die bittere Niederlage einzig und alleine dieser verpassten Chance zuzuschreiben, das wäre zu leicht — und das wusste auch Besikoglu: "In der zweiten Halbzeit haben wir eine leblose Vorstellung geboten, während der TuS uns gezeigt hat, dass Wille Berge versetzen kann." Dabei hatte die Partie für die Nievenheimer gar nicht schlecht begonnen. In der ersten Halbzeit waren die Hausherren die spielbestimmende Mannschaft, mit mehr Zug zum Tor — allerdings ohne wirklich richtig gefährlich zu werden. So musste in der 24. Minute wie schon zuletzt eine Standardsituation herhalten, damit der VdS durch Dean Puseljic in Führung gehen konnte. Puseljic verwandelte einen indirekten Freistoß — den Schiedsrichter Sascha Radusch aufgrund eines vermeintlichen Rückpasses gegeben hatte — aus knapp acht Metern Torentfernung. "Den hätte man nicht unbedingt pfeifen müssen", zeigte sich Besikoglu als fairer Sportsmann, der die Pausenführung dennoch dankend annahm.

Nach dem Wiederanpfiff war es dann aber mit der Herrlichkeit der Hausherren zu Ende. "Wir hatten uns fest vorgenommen, das zweite Tor zu machen", sagt der VdS-Coach — daraus geworden ist allerdings nichts. Im Gegenteil: Plötzlich war es der TuS, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. In der 50. Minute nutzte David Dygacz einen Torwartfehler von Kelvin Sanchez del Villar zum 1:1, 24 Minuten später ließ er per Kopf seinen zweiten Treffer folgen. "Wir hatten uns für die zweite Halbzeit einiges vorgenommen und wollten Gas geben", sagte TuS-Coach Jörg Ferber, der dann in der 84. Minute bei der Großchance von Paffendorf noch mal tief durchatmen musste, ehe der nur fünf Minuten zuvor eingewechselte Lars Faßbender seinen Trainer wieder jubeln ließ. "Das war noch mal eine richtige Schrecksekunde", gestand Ferber, "letztlich ist der Sieg aber hochverdienter."

Und somit waren sich die Trainerkollegen zum zweiten Mal einig an diesem Nachmittag, denn auch Besikoglu befand: "Der Sieg für den TuS ist unterm Strich verdient."

(NGZ)
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