Volleyball-Oberligapartie TSV zweimal im Schnelldurchgang

Schiedsrichter und ihre Entscheidungen rücken nach dem Fußballskandal immer mehr in den Blickpunkt des Interesses. Dass Josef Karbach die Volleyball-Oberligapartie zwischen dem TSV Bayer Dormagen und der DJK Neubrück bei einer 2:0-Satzführung für die Gastgeber aus der Chemiestadt abgebrochen hat, gibt allerdings keinen Anlass für Diskussionen.

Was war passiert? Neubrück, angereist mit sieben Spielern, wollte auf einen Einsatz ihres Liberos nicht verzichten. Dumm nur, dass sich bereits im ersten Durchgang einer der Gäste verletzte und auch nach der zweiminütigen Wiederherstellungszeit weder laufen noch springen konnte. Somit waren die Neubrücker nur noch zu fünft, da der Libero nach Spielbeginn nicht mehr zum Angreifer werden darf.

So ließen die Gäste ihren verletzten Spieler zwar auf dem Feld, konnten aber nur noch mit fünf Spielern agieren. Anstatt aber nun mit dem angeschlagenen Gegner kurzen Prozess zu machen, taten sich die Hausherren um Spielertrainer Nico Scheer äußerst schwer. Der erste Satz ging mit 25:23 an den TSV, und auch der zweite Durchgang wurde nur mit 25:17 gewonnen. Kein Wunder, dass Scheer deutliche Worte fand: "Das war mit Abstand das schlechteste, was ich seit Monaten von uns gesehen habe".

TSV-Akteur Thomas Gierth ging mit seiner Aussage sogar noch weiter: "Das war das Schlechteste,was ich je von meiner Mannschaft gesehen habe". Um so besser, dass dann Schiedsrichter Josef Karbach den dritten Satz nicht mehr anpfiff und so der TSV seinen achten Sieg in Folge feiern konnte. Ohne Chance war hingegen Ligakonkurrent VSC Grevenbroich. Die Schloss-Städter unterlagen beim Tabellenzweiten aus Solingen deutlich mit 0:3 (18:25, 22:25, 15:25) und konnten dabei ihre Ausfälle zu keiner Zeit kompensieren.

Um überhaupt antreten zu können, hatte sich die Truppe um Zuspieler Michael Feiter schon zwei Akteure aus der Zweitvertretung geliehen, die zwar ihre Sache gut machten, aber an der Niederlage nichts ändern konnten. "Irgendwie war schon vor dem Spiel in den Köpfen der Spieler klar, dass wir nicht gewinnen können", so Feiter "so haben dann auch die etatmäßigen Spieler nicht zur Normalform gefunden".

In der Damen-Oberliga gab der TSV Bayer Dormagen die Überraschung des Spieltages noch aus der Hand . Das abstiegsgefährdete Team von Trainer Pascal Bacher brachte den Tabellendritten aus Röttgen an den Rand einer Niederlage. Erst im Tie-Break unterlag der TSV dem Favoriten und vergab dabei mehrere Chancen, das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden.

Denn nach dem verlorenen ersten Satz (23:25) gingen die Dormagenerinnen mit 2:1-Sätzen in Führung. Dann schalteten die Gastgeberinnen allerdings einen Gang zurück und brachten die Gäste wieder ins Spiel, die mit ihrer Routine doch noch den Sieg einfuhren. "Den Sieg haben wir selbst verschenkt", resümierte Bacher, der sich besonders über die verschlagenen Angaben im letzten Durchgang ärgerte.

Besser machte es Ligakonkurrent DJK Rheinkraft Neuss. Mit 3:1 (25:16, 14:25, 25:22, 25:19) gewann das Team von Trainer Andreas Mehren gegen die Stolberger TG und beglich damit nicht nur die offene Rechnung aus dem Hinspiel, sondern hält damit auch Anschluss an die Tabellenspitze. In einer hochklassigen Partie waren für die Gastgeberinnen der Schlüssel zum Erfolg die druckvollen Angaben und das Angriffsspiel über Außen. Hier verdiente sich Alexandra Kubitza die Bestnote ihres Trainers.

Im Schnelldurchgang fertigte der Spitzenreiter der Herren-Verbandsliga die TSG Solingen ab. Beim klaren 3:0-Erfolg ließ die Truppe um Spielertrainer Helmut Weissenbach den Hausherren nicht den Hauch einer Chance. Dabei präsentierte sich Ingo Kirrinnis in guter Form und stach aus einer starken Dormagener Mannschaftsleistung heraus.

(NGZ)
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