1. FC Grevenbroich-Süd schlägt Dormagen mit 2:1 TSV verliert Derby und drei Spieler

Von Renate Beier

Von Renate Beier

Bislang konnte Landesliga-Aufsteiger 1. FC Grevenbroich-Süd nie gegen einen der Großen in der Liga gewinnen, holte die Punkte immer nur gegen Mitabstiegskonkurrenten. Bis Sonntag. Da gewann die Elf von Trainer Herbert Clemens völlig überraschend das Lokalduell gegen den TSV Bayer Dormagen mit 2:1 (1:0). Kein Durchkommen gab's für die TSV-Angreifer im Lokalduell. Die Abwehrreihe des 1. FC-Süd stand sehr sicher. Torjäger Murat Aydin (2. von links) war komplett abgemeldet.

Und wenn die Bayer-Elf, für die es die dritte Niederlage in Folge war, so weiter macht wie in den vergangenen Spielen, dann wird sie den guten Eindruck, den sie bisher hinterlassen hat, vergessen machen und noch weiter in der Tabelle abrutschen als auf Platz acht. Was aber noch schlimmer wiegt: Gleich drei Platzverweise gab's für Dormagen, zwei Rote Karten und eine Gelb-Rote. Die waren natürlich spielentscheidend, denn schon nach 48. Minuten stand der TSV mit nur noch neun Spielern auf dem Platz.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Gastgeber auf der Anlage in Neuenhausen vor rund 200 Zuschauern schon 1:0. Und das gar nicht unverdient. "Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt, auch technisch auf einem guten Niveau", lobte Herbert Clemens seine Elf. Während die zu ideenlos agierenden Bayer-Kicker sich immer wieder in der gegnerischen, gut gestaffelten Abwehr festliefen, spielte Süd frech auf. Schon in der 4. Minute zog Andrei Akinin einfach mal aus 20 Metern ab. Das Leder strich nur knapp am Pfosten vorbei, TSV-Schlussmann Kai Fahrenkamp, der zu weit vor seinem Tor stand, wäre da nie und nimmer drangekommen. Bei dem Heber von Ben Gencer in der 22. Minute kam Fahrenkamp zwar heran, doch der Ball prallte vom Pfosten unglücklich an seinen Körper und anschließend hinter die Torlinie zum Führungstreffer für die Grevenbroicher.

Kurze Zeit später dann die völlig überflüssige Aktion von Michael Brand an der Seitenlinie. Er schlägt seinem Gegenspieler ins Gesicht und fliegt mit der Roten Karte vom Platz (27.). "Wir haben uns so viel für die zweite Halbzeit vorgenommen und dann kommt drei Minuten nach dem Seitenwechsel die nächste vollkommen unnötige Rote Karte", ärgerte sich TSV-Coach Jörg Ferber auch noch lange nach dem Spiel über die dumme Unbeherrschtheit von Ioannis Kontogiannis. Der tritt Marcel Schauf einfach von hinten in die Beine, als der Ball weg ist. "Aus der Überzahl haben wir viel zu wenig gemacht", war nun auch Clemens nicht mehr zufrieden.

Zwar konnte Marcel Schauf bei einem Konter das 2:0 in der 67. Minute markieren, aber es wurde noch einmal richtig eng. Keine Gefahr ging dabei allerdings von Torjäger Murat Aydin aus, der seit Wochen seiner Form hinterherläuft und bei Süd-Manndecker Marco Banditt, der ein Riesen-Spiel machte, komplett abgemeldet war. Sein Sturmpartner Ronny Frohs war es, der noch mal für Spannung sorgte. Er verkürzte in der 82. Minute auf 1:2. Zuvor war FC-Stürmer Pero Poropatic nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen geschickt worden, in der Nachspielzeit erwischte es dann auch noch Dormagens Kai Pelzer aus dem gleichen Grund (91.).

Auch wenn Süd am Ende dann noch ein wenig zittern musste, weil Dormagen jetzt natürlich noch einmal Aufwind bekam, war der Sieg mehr als verdient. Und er verschafft dem Aufsteiger ein kleines, schon ein wenig beruhigendes Polster auf die Abstiegsränge: auf den Drittletzten Thomasstadt Kempen, der gegen den VfR im Abstiegsduell als Verlierer vom Platz ging, hat man jetzt fünf Punkte Vorsprung. Das ist doch schon mal was.

(NGZ)
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